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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sie an. »Das sind wir ganz bestimmt nicht.«
    Währenddessen sieht Richard mich eindringlich an. »Dann habt ihr also gar nicht …?«
    »Kein einziges Mal.«
    »Ja! Ja! Ja!« Richard boxt in die Luft, so impulsiv wie ich ihn noch nie gesehen habe. »Treffer, versenkt! Ja! « So kämpferisch war er noch nie. Gott, wie ich ihn liebe.
    »Du bist für mich um die halbe Welt geflogen.« Ich schmiege mich an seine Schulter.
    »Na klar.«
    »Und dann bist du nach Griechenland geflogen.«
    »Na klar.«
    Keine Ahnung, wieso ich dachte, Richard wäre nicht romantisch. Keine Ahnung, wieso wir uns jemals getrennt haben. Mein Ohr liegt an seiner Brust, und ich höre den vertrauten, beruhigenden Schlag seines Herzens. Hier will ich für immer bleiben. Den Rest der Welt habe ich ausgeblendet, obwohl ich die Stimmen der anderen noch vage wahrnehme.
    »Ihr könnt die Ehe annullieren lassen«, sagt Fliss immer wieder. »Verstehst du, Lottie? Das ist doch genial! Ihr könnt die Ehe annullieren lassen.«
    »Es heißt ›die Wurst ins Croissant stecken‹«, sagt Lorcan immer wieder. » ›Croissant.‹ «

35
    Fliss
    Mit den Sonnenuntergängen hatte sie recht. In meinem ganzen Leben habe ich so was Spektakuläres noch nicht gesehen. Die Sonne lässt den Himmel erglühen, und sie geht nicht einfach nur unter, sie schießt mit so intensiven Strahlen in Pink und Orange um sich, dass ich unwillkürlich an Noahs Superhelden denken muss. Sonnenuntergang klingt so passiv, so nichtig. Er gleicht eher einem Lichtschlag ins Gesicht, als wollte die Sonne sagen: »Nimm das!«
    Ich betrachte Noah, ganz rosig im Licht, und ich denke noch mal: Er wird schon zurechtkommen. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit empfinde ich keine Angst und keinen Stress und keine Wut. Er wird zurechtkommen. Er schafft das schon. Ich schaff das schon. Alles wird gut.
    Die letzte Zeit war abenteuerlich. Irgendwie klärend und unbequem, peinlich und aufregend, seltsam und wunderbar, alles gleichzeitig. Nico besorgt uns einen Tisch im Restaurant am Strand, und alle fünf sitzen wir da und essen Mezze, das unsere Geschmacksknospen zum Jubeln bringt, und geschmortes Lamm, bei dem man vor Begeisterung winseln möchte.
    Das Essen hier ist wirklich gut. Ich darf nicht vergessen, in meinem Artikel deutlich darauf hinzuweisen.
    Es wurde viel gefragt. Es wurde viel erzählt. Es wurde viel geküsst.
    Zwischen Lottie und mir ist es … okay. Glaube ich. Es gibt da immer noch ein paar wunde Punkte, aber irgendwie wurden uns auch die Augen geöffnet. Wir sind auf bestem Wege, langsam zu begreifen, wer wir für einander sind, worüber wir uns vielleicht später noch eingehender unterhalten werden. (Oder auch nicht – und lieber so weitermachen wie immer, was wahrscheinlicher ist.)
    Lorcan war der heimliche Star des Abends. Er lenkte das Gespräch, wenn es unangenehm zu werden drohte, und er bestellte fantastischen Wein und hat mich immer wieder mit dem Knie angestubst, was mir gefiel. Ich mag ihn. Er gefällt mir nicht nur, ich mag ihn.
    Was Ben angeht – der ist verschwunden. Was verständlich ist. Als klar wurde, dass seine frisch angetraute Frau ihn öffentlich für einen anderen Mann verlassen würde, ist er getürmt. Man kann es ihm nicht verdenken. Vermutlich hat er schon in irgendeiner Bar Trost gefunden.
    Richard und Lottie gehen ein Stück am Strand spazieren, und Noah wirft Steine ins Wasser, also sitzen Lorcan und ich ganz allein hier auf der niedrigen Mauer, mit den Füßen im Sand. Die Küchendüfte mischen sich mit der salzigen Seeluft und dem feinen Aroma seines Aftershaves, was alle möglichen Erinnerungen weckt.
    Ich mag ihn nicht nur. Er gefällt mir auch. Und zwar ziemlich.
    »Oh, warte, ich hab was für dich«, sagt er plötzlich.
    »Du hast was für mich?« Ich starre ihn an.
    »Nichts Besonderes. Ich hole es eben … warte kurz.« Er geht zum Restaurant, und ich sehe ihm gespannt hinterher. Bald darauf kommt er wieder, mit einer Topfpflanze in Händen. Genauer gesagt, mit einem kleinen Olivenbaum.
    »Für deine Veranda«, sagt er, und ich starre ihn mit großen Augen an.
    »Den hast du für mich gekauft?« Ich bin so gerührt, dass mir die Tränen kommen. Ich weiß gar nicht mehr, wann mir mal jemand was geschenkt hat.
    »Irgendwomit musst du doch anfangen«, sagt er feierlich. »Alles braucht einen … Anfang.«
    Er hätte es nicht besser sagen können. Ich brauche einen Anfang. Als ich wieder aufblicke, ist sein Blick so warm, dass etwas in mir ins

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