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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dir. Dein Vater ist nicht mehr da, und … für mich ist es auch an der Zeit zu gehen.«
    »Aber … das geht nicht! Die Firma liegt dir doch so am Herzen!« Bens Augen sind riesengroß vor Panik. »Mehr als mir! Du liebst sie doch!«
    »Ja. Doch das ist genau das Problem.« Lorcans Stimme klingt so rau, dass ich seine Hand nehme. »Ich helfe dir bis zum Ablauf meiner Kündigungsfrist, dann gehe ich. Es ist besser so.«
    »Aber was soll ich dann machen?« Ben ist völlig außer sich.
    »Du nimmst das Ruder in die Hand.« Lorcan geht einen Schritt auf ihn zu. »Ben, du hast die Wahl. Du kannst die Firma an Juri verkaufen, wenn du willst. Steck die Kohle ein und amüsier dich. Aber weißt du, was du auch tun könntest? Die Zügel in die Hand nehmen. Die Kontrolle übernehmen. Es ist deine Firma. Es ist dein Erbe. Mach was daraus.«
    Ben fehlen die Worte.
    »Du kannst das«, fügt Lorcan hinzu. »Aber es wird eine ziemlich große Herausforderung. Du musst es wirklich wollen .«
    »Ich habe mit Juri ein Gentlemen’s Agreement getroffen.« Bens Blick zuckt hin und her. »Oh Gott. Ich weiß nicht. Was soll ich machen?«
    »Juri Zhernakoff ist kein Gentleman«, sagt Lorcan sarkastisch. »Darauf brauchst du keine Rücksicht zu nehmen.« Er seufzt, dann rauft er sich die Haare, mit undurchsichtiger Miene. »Hör mal, Ben. Ich habe die Restrukturierungsvereinbarungen in meinem Aktenkoffer, und ich kann sie morgen mit dir durchgehen. Ich erkläre dir die Optionen, die du meiner Meinung nach hast.« Er macht eine Pause. »Aber ich werde dir nicht sagen, was du tun sollst. Verkauf oder verkauf nicht. Die Entscheidung liegt bei dir. Bei dir allein.«
    Ben klappt den Mund ein paarmal auf und zu, kriegt offenbar nichts raus. Schließlich macht er auf dem Absatz kehrt und steckt im Gehen sein BlackBerry ein.
    »Gut gemacht.« Ich drücke Lorcans Hand, als wir uns wieder auf die Mauer setzen. »Das war sehr mutig.« Lorcan sagt nichts, neigt nur den Kopf.
    »Meinst du, er macht was draus?«, frage ich vorsichtig.
    »Möglich.« Lorcan atmet aus. »Wenn er es jetzt nicht tut, dann nie.«
    »Und was hast du vor, wenn du gehst?«
    »Weiß nicht.« Er zuckt mit den Schultern. »Vielleicht nehme ich den Job, den sie mir in London angeboten haben.«
    »London?«, sage ich und freue mich unwillkürlich.
    »Oder Paris«, stichelt er. »Ich spreche fließend Französisch.«
    »Paris ist Mist«, sage ich. »Das weiß doch jeder.«
    »Dann eben Quebec.«
    »Witzig.« Ich boxe ihn.
    »Ich bin Anwalt.« Lorcan verliert den frotzelnden Unterton. Er wirkt nachdenklich. »Das habe ich studiert. Das war mein Beruf. Und vielleicht bin ich eine Weile von meinem Weg abgekommen. Vielleicht habe ich doch die falsche Entscheidung getroffen.« Er sieht mir in die Augen, und ich nicke. »Aber jetzt wird es Zeit, wieder auf Kurs zu gehen.«
    »Mit Vollgas.«
    »Volle Fahrt voraus«, kontert er.
    »Für dich ist das Leben eine Bootsfahrt?«, sage ich mit gespieltem Entsetzen. »Es ist eine Autofahrt . Das weiß doch jeder.«
    »Es ist eine Bootsfahrt.«
    »Es ist so was von einer Autofahrt.«
    Eine Weile sitzen wir da und sehen uns an, wie die Farben des Sonnenuntergangs von Orange und Pink zu Mauve und Indigo wechseln, mit leuchtend roten Streifen. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel.
    Irgendwann kommen Lottie und Richard den Strand entlanggeschlendert und hocken sich neben uns auf die Mauer. Die beiden sehen aus wie füreinander gemacht. Sie passen einfach zueinander.
    »Übrigens habe ich keinen Job mehr«, sagt Lorcan beiläufig zu Lottie. »Und daran ist nur deine Schwester schuld.«
    »Es ist nicht meine Schuld!«, rufe ich sofort. »Wieso ist es meine Schuld?«
    »Hättest du mich nicht dazu gebracht, mein Leben mit anderen Augen zu sehen, hätte ich nie gekündigt.« Sein Mund zuckt. »Du hast da einiges zu verantworten.«
    »Ich habe dir einen Gefallen getan«, erwidere ich.
    »Trotzdem deine Schuld.« Seine Augen blitzen.
    »Also …« Ich sehe die anderen an. »Nein. Das bestreite ich. Eigentlich ist es Lotties Schuld. Hätte sie nicht einfach so geheiratet, hätte ich dich nie kennengelernt, und wir hätten auch nie darüber gesprochen.«
    »Ah.« Lorcan nickt. »Gutes Argument. Okay, dann gebe ich dir die Schuld.« Er wendet sich zu Lottie um.
    »Es ist nicht meine Schuld!«, entgegnet sie. »Ben ist schuld! Diese dumme Hochzeit war seine Idee. Hätte er mich nicht gefragt, wäre ich nie hierhergekommen, und du hättest Fliss nie

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