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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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werden ihm berichten, welche Erkenntnisse Sie gesammelt haben.«
    Hawkwood starrte auf die Tasche mit den Depeschen, dann sah er auf. »Wenn das so ist, dann hoffe ich, dass Sie alle bei guter Gesundheit bleiben. Ich fände es nicht sehr lustig, auf dem verfluchten Schiff festzusitzen, bloß weil Sie alle in Ihren Betten der Schlag getroffen hat.«

3
     
    »Name?«
    Die dünne, näselnde Stimme kam von einem schmalbrüstigen Mann mit mürrischem Gesicht. Er saß hinter einer langen Tischplatte, die man auf dem Oberdeck aufgebockt hatte. Der Schreiber sah nicht auf, sondern wartete mit zusammengekniffenem Mund und gezückter Feder auf Hawkwoods Antwort. Ein großes Journal lag aufgeschlagen vor ihm. Der Mann zu seiner Rechten, ein hochnäsig aussehender Kerl mit rötlich-blondem Haar, dünnen Koteletten und bis aufs Blut abgekauten Fingernägeln, trug die Uniform eines Leutnants. Auf seiner linken Seite stand ein jüngerer, schmächtiger Mann mit dunklem Haar, der eine gelbe Drillichjacke und eine ebensolche Hose trug. Die Ärmel der Jacke sowie die Hosenbeine waren jeweils mit einem breiten schwarzen Pfeil und den Buchstaben T.O. bedruckt, die Abkürzung für Transport Office. Seine Augen schweiften ununterbrochen über die Reihe der wartenden Männer.
    Hawkwood sah auf den Schreiber hinunter und antwortete nicht. Er war noch immer durchgefroren von dem kalten Bad, das er eben genommen hatte.
    Die Wachen hatten ihnen die Fesseln abgenommen, darauf mussten sich alle Neuankömmlinge auf Deck nackt ausziehen und bekamen ein Stück braune Kernseife, mit dem sie in große, mit Wasser gefüllte Fässer steigen mussten. Das Wasser war eiskalt, und als jeder der Männer sich die Haut fast wundgeschrubbt hatte, herausgestiegen war, die Seife dem nächsten Mann übergeben und sich mit dem Lumpen, der als Handtuch diente, abgetrocknet hatte, hatte das Wasser in jedem der Fässer eine dünne, schmutzige Fettschicht.
    Dann waren orangefarbene Jacken, Hosen und Hemden ausgegeben worden. Davon schien es nur eine Größe zu geben, nämlich »klein«, und die Empfänger versuchten vergeblich, die Kleidungsstücke zuzuknöpfen, auch reichten den meisten die Hosenbeine nur bis zur halben Wade. Der Einzige, der nach der Kleiderausgabe halbwegs passabel aussah, war der Junge. Die Jacke war ihm zwar zu groß und die Ärmel zu lang, aber die Hose passte ihm ganz gut, allerdings erst, nachdem er sie mit einem Stück Schnur um seine magere Taille zusammengebunden hatte.
    Nicht alle erhielten diese Kluft. Einige von ihnen, darunter Hawkwood und Lasseur, durften ihre eigenen Kleider anbehalten, angeblich weil sie Offiziere waren, aber Hawkwood ahnte, dass das eher mit der Knappheit an Hosen und Jacken zu tun hatte als mit der Anerkennung ihres Ranges. Es sah tatsächlich so aus, als wäre die Gefängniskleidung hauptsächlich denen zugeteilt worden, deren eigene Kleider nicht mehr zu retten waren. Alle schmutzigen Kleidungsstücke wurden auf Deck auf einen Haufen geworfen, der immer höher wurde. Hawkwood nahm an, man würde die Sachen vom Schiff bringen und verbrennen.
    Als Nächstes wurden Drillichpantoffeln ausgegeben. Weder Hawkwood noch Lasseur wurden als genügend notleidend angesehen, um solches Schuhwerk zu empfangen. Hawkwood bemerkte, dass einige der Gefangenen seine und Lasseurs Stiefel verstohlen musterten, und er war entschlossen, die seinen nicht aus den Augen zu lassen.
    Das spitze Gesicht des Schreibers wurde ungeduldig, weil Hawkwood noch immer nicht geantwortet hatte. Der Leutnant sah nach wie vor gelangweilt aus. Der Schreiber hob gebieterisch den Finger, und der Mann, der auf seiner anderen Seite stand, wiederholte die Frage auf Französisch.
    »Hooper«, sagte Hawkwood. »Matthew.«
    Als Hawkwood seinen Namen nannte, stutzte der Schreiber und runzelte die Stirn, während der Leutnant neben ihm abrupt den Kopf drehte und ihn ansah. Seine Augen verdunkelten sich.
    Der Schreiber hatte seine Fassung wiedergewonnen und sah auf den grauen Papierbogen, der vor ihm lag. Mit der Federspitze fuhr er die Liste entlang und schnalzte mit der Zunge, als er gefunden hatte, was er suchte. Hawkwood nahm an, dass es die Liste der Gefangenen aus Maidstone war, auf der der Schreiber seinen Namen gesucht hatte.
    Der Leutnant sah ihn über die Schulter des Schreibers hinweg an.
    Spöttisch sagte der Schreiber: »Unser erster Amerikaner. Jetzt sind wir wohl nicht mehr ganz so unabhängig, was?« Er kicherte über seinen Witz.
    Der Leutnant sah

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