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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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auf die Rapacious versetzt worden war. Außerdem hatte Ludd ihm erzählt, dass Hellard aus bescheidenen Verhältnissen stammte, so dass er auf keinen reichen Fürsprecher zählen konnte, der ihn aus dem Exil holen und ihm wieder auf die Karriereleiter verhelfen konnte. Das Kommando auf diesem schwimmenden Totenschiff war das Höchste, was Mortimer Hellard noch zu erwarten hatte. Und er wusste es. Das war auch der Grund für sein versteinertes Gesicht, vermutete Hawkwood. Hier war ein Mann, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hatte, ihm aber grollte und darunter litt.
    »Bringen Sie sie nach unten, Sergeant Hook.« Der Befehl kam von dem Leutnant mit den abgekauten Fingernägeln. »Und machen Sie etwas mit denen da. Das sieht unordentlich aus.«
    Der Leutnant sah missbilligend zu zwei Gefangenen hinüber, die zusammengebrochen waren. Hawkwood nahm an, es waren die beiden, denen ihre Mitgefangenen schon auf der Treppe geholfen hatten. Er fragte sich, was mit den Männern passiert war, die in dem Großboot geblieben waren, und ob jemand sich die Mühe gemacht hatte, sie zu holen. Aber niemand auf der Rapacious schien Lust zu haben, sich darum zu kümmern. Es war sehr wahrscheinlich, dass das Boot immer noch am Ende der Leine dahindümpelte.
    »Aye, Sir.« Der Sergeant der Wache salutierte lässig und wandte sich an die Gefangenen. Er nickte in Richtung der Treppe. »Los, ihr Arschlöcher, auf geht’s. Simmons, nimm dein Bajonett und treib den da hinten mal’n bisschen an! Setz die Mistkerle in Bewegung! Verdammt, wir können nicht den ganzen Tag hier vertrödeln! Allez! «
    Lasseur begegnete Hawkwoods Blick. Dem Franzosen war das Lächeln vergangen. Es schien, als ob die Situation ihm endlich klargeworden war. Hawkwood nahm sein Bettzeug auf die Schulter, wobei er sich an Lasseurs Kommentar erinnerte, den dieser ihm zugeflüstert hatte. Als er die Treppe zum Unterdeck hinabstieg, brauchte er nicht lange, um zu merken, dass Lasseur sich geirrt hatte. Verglichen mit diesem Schiff wäre die Hölle eine deutliche Verbesserung gewesen.
    Hawkwood war Armut gewohnt. Er kannte sie, sie war überall in Londons engen, dreckigen Straßen gegenwärtig. In den Slums wie denen von St. Giles oder Field Lane gehörte Elend zum täglichen Leben. Man erkannte es an der Kleidung der Menschen, an ihren Gesichtern, an ihrer Körperhaltung. Hawkwood hatte es auch in den Augen der Soldaten gesehen, am deutlichsten nach einer Niederlage, und dieselbe Verzweiflung sah er jetzt in den Gesichtern der Männer, die hier auf dem Deck des Hulks versammelt waren. Es waren die grauen, leblosen Gesichter von Menschen, die keine Hoffnung mehr hatten.
    Ihr Alter reichte vom abgebrühten alten Mann bis zum blauäugigen, unerfahrenen Jungen, und bis auf wenige Ausnahmen, so kam es Hawkwood vor, sahen sie alle aus wie wandelnde Leichname. Die meisten von ihnen trugen die gelbe Gefangenenkluft, oder was davon übrig war, denn in vielen Fällen sah diese inzwischen genauso aus wie die Fetzen, die sie bei der Ankunft ausgezogen hatten. Viele der älteren Männer hatten die wettergegerbten Gesichter von Seeleuten, aber ohne den rötlichen Teint. Ihre Gesichter waren bleich, fast farblos.
    Einige der Gefangenen standen zusammengedrängt in kleinen Gruppen, andere standen allein da, soweit das bei der Menge der abgemagerten Körper überhaupt möglich war, die jeden Zoll der vorhandenen Fläche einnahmen. Einige der Männer lagen ausgestreckt auf dem Deck; es war schwer zu sagen, ob sie schliefen oder krank waren. Die wenigen, die standen, sahen die Neuankömmlinge teilnahmslos an, wie sie zur Luke mit der Treppe geführt wurden, die in den Bauch des Schiffs führte. Manche der Männer sahen aus, als hätten sie tagelang nichts mehr gegessen.
    »Mein Gott!« Lasseur würgte. »Dieser Gestank.«
    »Warten Sie, bis Sie erst unten sind.«
    Die Bemerkung kam von jemandem, der hinter ihnen ging. Hawkwood sah sich um und erkannte den dunkelhaarigen Dolmetscher vom Oberdeck.
    »Machen Sie sich nichts draus; in ein, zwei Tagen merken Sie es nicht mehr, da stinken Sie genauso. Übrigens, mein Name ist Murat. Und das hier oben nennen wir den Park. Unser kleiner Scherz.« Der Dolmetscher nickte in Richtung der offenen Luke und der Leiter, die nach unten führte. »Sie sollten sich jetzt beeilen. Arbeiten Sie sich da durch und suchen Sie sich alle einen Platz.«
    »Murat?« Lasseur machte ein neugieriges Gesicht. »Verwandtschaft?«
    Der Dolmetscher zuckte die

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