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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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ihm beigebracht hatte, noch vertieft worden. Seine rechte Hand war ebenfalls blutüberströmt. Er packte den Fassreifen fester. Blut drang aus der Verletzung auf seinen Handknöcheln und sickerte zwischen seinen geschlossenen Fingern hindurch.
    Hawkwood musste daran denken, wie ironisch es war, dass er sterben sollte, während ein Franzose ihn von hinten verteidigte. Nathaniel Jago wäre amüsiert gewesen, nein, er hätte es sogar für einen verdammt guten Witz gehalten.
    Er wunderte sich auch, dass Matisses Männer noch immer bereit waren zu kämpfen, obwohl ihr Anführer doch tot war. Es schien keinen Sinn zu haben, es sei denn, sie dachten, dass er und Lasseur Anspruch auf Matisses Königreich erheben würden. Aber jetzt war keine Zeit, darüber zu diskutieren.
    Plötzlich stieß Lasseur einen Fluch aus. Hawkwood nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass jemand mit einem Fassreifen auf seinen Kopf zielte. Er merkte, dass Lasseur den Abstand zwischen ihnen vergrößert hatte, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Man hörte einen Schlag, Metall auf Holz, dann einen Aufschrei, und dann musste er in seiner eigenen Ecke kämpfen, als zwei weitere von Matisses Männern angriffen. Hawkwood schwang das Metallband, um die Hiebe abzuwehren. Er schaffte es, einem zu entgehen, aber die selbstgemachte Klinge des anderen traf ihn von oben auf der Schulter. Sein linker Arm fühlte sich taub an.
    Lasseur teilte immer noch Hiebe aus, als man etwas splittern hörte. Dann folgte das Geräusch eines Körpers, der auf Kies fällt, und dann ein gackerndes Freudengelächter, das nur von einem von Matisses Männern kommen konnte. Er hörte, wie Lasseur etwas rief, konnte es aber nicht verstehen. Dann sah er Dupin, jedoch zu spät. Der korsische Leutnant war hinter ihm und schwang den flach geschlagenen Reifen wie eine Keule über sich.
    Hawkwood fühlte einen heftigen Schlag auf dem Rücken, etwas Hartes versetzte ihm einen Streifhieb gegen den Hinterkopf, und er fiel. Er versuchte, den Fassreifen festzuhalten, aber er fühlte seine Finger nicht mehr. Sie waren ebenfalls taub.
    Er schlug aufs Deck und sah mit schmerzverzerrtem Gesicht hoch.
    »Hübsche Stiefel.« Dupin stand über ihm und grinste ihn an. Hilflos sah Hawkwood, wie der Reifen sich senkte. Dann hörte er einen lauten Knall und Dupins Hinterkopf explodierte.
    Es folgten mehrere Detonationen, dann eine Menge Menschen, und plötzlich war der Lagerraum voll roter Uniformen. Er sah sich nach Lasseur um und versuchte, sich aufzusetzen, aber es war ihm nicht möglich. Sein Kopf fühlte sich an, als wolle er platzen. Es war weniger schmerzhaft, einfach liegen zu bleiben und sich treiben zu lassen. Das schien zu funktionieren. Seine Glieder verloren alles Gefühl. Es war nicht unangenehm. Plötzlich berührte eine Hand, die aus dem Nichts kam, seine Stirn, und er zuckte zurück. Bei der Bewegung schoss ein Schmerz durch seinen Kopf und in seine Brust. Dann fühlte er einen Arm unter seiner Schulter und sah ein Gesicht. Es war bärtig und kam ihm irgendwie bekannt vor.
    Er dachte noch immer darüber nach, als es vor seinen Augen dunkel wurde.

9
     
    Hawkwood versuchte sich zu bewegen, aber er merkte, dass das ein Fehler war. Es war für ihn kein Problem gewesen, die Augen zu öffnen. Nein, das war die leichtere Übung, die kein weiteres Können erforderte: eine kurze Bewegung der Augenlider und schwupp – schon war er wieder unter den Lebenden. Doch als er versuchte, sich auf den Ellbogen zu stützen, um sich umzusehen, wo er war, fühlte es sich an, als bekäme er abermals Schläge auf Hinterkopf und Schultern, nur noch viel heftiger.
    Er ließ sich wieder zurücksinken, schloss die Augen und wartete darauf, dass das schmerzhafte Pochen in seinem Kopf aufhörte. Sekunden vergingen, oder waren es Stunden? Hawkwood hatte nichts dagegen, abzuwarten, es eilte ihm gar nicht, den Versuch zu wiederholen, um sicher zu sein, dass er die Nebenwirkungen auch ertragen konnte.
    Allmählich war das Pochen einem dumpfen Schmerz gewichen. Er holte tief Luft und versuchte es nochmals, etwas vorsichtiger.
    Diesmal ging es schon besser, aber trotzdem war es schmerzhaft. Sein Kopf fühlte sich noch immer an, als bohrte jemand einen glühenden Schürhaken hinein, und als er sich schließlich im Raum umsah, fragte er sich, ob das die Anstrengung wert sei.
    Wie gewöhnlich war es nicht sehr hell. Von der Decke hingen zwei Laternen, und am anderen Ende der Kajüte war eine vergitterte Öffnung, durch die Licht

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