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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man sie einer pathologischen Untersuchung unterzog.
    Die Staatsanwältin wirkte noch immer leicht geschockt. Sie hatte zwar schon einiges erlebt, das in dieses Gebiet der schwarzen Magie hineinpasste, aber sie hatte nicht tagtäglich damit zu tun, und deshalb war sie noch wie vor den Kopf geschlagen.
    Sie bereitete sich eine Apfelsaftschorle und schüttelte den Kopf, bevor sie einen Schluck nahm. »Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie so etwas passieren konnte.«
    »Er ging den falschen Weg«, sagte Suko.
    Sie lachte auf. »Reicht dir das?«
    »Nein.«
    »Mir auch nicht«, erklärte ich.
    »Hatte ich mir gedacht« Purdy lächelt mir zu.
    »Er war ein Zwitter«, klärte ich. »Einmal so und dann wieder anders.« Ich hob den Blick. »Erinnert euch daran, wie er reagiert hat, als er das Kreuz zum ersten Mal sah.«
    »Er war hin und weg«, sagte Purdy. »Er konnte sich gar nicht einkriegen. So habe ich einen Menschen selten erlebt. Er stand kurz davor, in Euphorie zu fallen.
    »Genau das ist es.« Ich lehnte mich zurück und dachte einen Moment nach. »Und anschließend geschah das glatte Gegenteil. Erst Himmel, dann Hölle. Das zu begreifen ist schwer.«
    »Wieso?«, fragte Suko. »Du brauchst doch nur daran zu denken, was passierte, als diese Gestalt erschien. Unser Schattenpuzzle, das sich plötzlich zusammensetzte.«
    Ich stützte meine Ellenbogen auf den Tisch. »Eine gehauchte oder feinstoffliche Gestalt, die erst noch eine werden musste. Kann mir jemand sagen, wie es genau zusammenhängt? Und wer war die Gestalt?«
    Schweigen.
    »Du hast eine Idee«, sprach mich Purdy schließlich an.
    »Das zweite Ich.«
    »Das höllische«, sagte Suko berichtigend.
    »Meinetwegen auch das.«
    Purdy Prentiss sprach weiter. »Es hat diesen Menschen übernommen, obwohl er es nicht wollte. Ich glaube ihm, was er uns da voller Feuer erzählt hat. Daran gibt es für mich nichts zu rütteln. Es war dieses zweite Ich, zu dem er bestimmt nicht freiwillig gekommen ist. Das könnt ihr glauben.«
    »Einverstanden«, erklärte ich. »Aber warum steckte dieses zweite Ich in ihm?« Ich schaute Purdy und Suko an. »Warum ist diese verdammte Macht nicht in uns. Ganz einfach. Weil wir noch nicht mit ihr in Berührung gekommen sind. Ganzaro allerdings schon, und da, so denke ich, fängt das große Nachdenken an. Wir müssen herausfinden, wie dieses zweite Ich ihn erreicht hat.«
    »Da gibt es bestimmt Kontakte«, sagte Suko. »Er hat sie gesucht oder ist dazu gezwungen worden. Das spielt im Prinzip keine Rolle. Da genau werden wir ansetzen.«
    »Und er hat von einer Gemeinde gesprochen, soweit ich mich erinnern kann«, fügte Purdy hinzu. »Wenn jemand davon redet, sucht er Halt in der Gemeinschaft. Und in dem Fall kann er so schlecht gar nicht sein. Aber er hat diese Taten trotzdem begangen. Also war die andere Kraft mächtiger als er.«
    Keiner konnte widersprechen.
    Schließlich sagte Suko mit leiser Stimme: »Jedenfalls gehe ich davon aus, dass es nicht Saladin ist, der im Hintergrund die Fäden zieht.«
    »Wer ist es dann?«, fragte Purdy.
    »Frag John, der ist mehr für den Teufel zuständig als ich.«
    »Also, John, was meinst du?«
    Ich wich Purdy’s Blick nicht aus. »Ja, es kann durchaus sein, dass die Schattenwelt wieder mal zu einem Angriff ausgeholt hat. Sie hat sich ja recht lange damit zurückgehalten. Und aus Lou’s Aussagen könnte man entnehmen, dass sie sich gut vorbereitet hat.«
    Purdy Prentiss hatte schnell geschaltet. »Denkst du da eventuell an diese Gemeinde?«
    »Klar. Wir werden nur herausfinden müssen, welcher Gemeinde Lou Ganzaro angehört hat. Sobald uns das bekannt ist, sind wir einen großen Schritt weitergekommen.«
    Die Staatsanwältin deutete ein Kopfschütteln an. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sie zu einer der großen Konfessionen zählen kann. Das muss eine Absplitterung sein, denke ich mal. Aber es wird sich noch herausstellen.«
    »Und was ist mit dem Schatten, John?«, fragte Suko.
    »Ein feinstoffliches Wesen.«
    Purdy blickte mich an und schüttelte den Kopf. »Das ist dir doch zu wenig, denke ich.«
    »Ist es auch.«
    »Sag eine andere Lösung.«
    Ich hob die Schultern. » Sorry , ich kann leider nicht mit mehr dienen.«
    »Auch nicht dem Begriff Engel?«, fragte Suko leise. »Ich habe das Gefühl, dass wir in diese Richtung forschen sollten. Man sollte zumindest darüber nachdenken.«
    »Richtig.«
    »Und ihr habt Erfahrungen mit Engeln?«, fragte die Staatsanwältin zweifelnd.
    Ich

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