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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umzuschauen und nach den Bildern zu sehen, um zu wissen, was da auf unschuldige Menschen zukommen konnte.
    Die Frage lag mir deshalb auf der Zunge, und ich stellte sie auch nicht zurück. »War Lou Ganzaro der Einzige, den die höllische Gegenkraft übernommen hatte?«
    »Mir ist kein anderer bekannt.«
    »Gut, aber die Hölle wird nicht aufgeben.«
    »So sieht es aus«, bestätigte Rüben.
    »Und was hast du vor?« Ich war in den vertraulichen Tonfall hineingefallen, denn irgendwie gehören wir zusammen, auch wenn wir eigentlich so verschieden waren.
    »Ich werde mein Bestes tun, um den Sieg der Hölle zu verhindern!«
    Mit dieser Antwort hatte ich gerechnet, aber ich hatte schon meine Zweifel, ob er es auch schaffte.
    Ähnlich dachte Suko. Er nahm mir das Wort aus dem Mund. »Fühlst du dich denn auch stark genug?«
    Rüben reckte sich. »Das interessiert mich nicht. Es ist meine Aufgabe, mein Schicksal.« Er legte eine kurze Sprechpause ein und sprach mit leiserer Stimme weiter. »Ich ringe dabei um meine ewige Ruhe.«
    Das glaubten wir ihm sogar. Mochte Rüben in seinem normalen Leben ein Mensch ohne Moral gewesen sein, ein dreckiger Verbrecher. Jetzt hatte man ihm von höherer Ebene aus die Chance gegeben, sich zu rehabilitieren, und das würde er durchziehen.
    Ich fragte mich, ob er die einzige Person war, die diese Möglichkeit bekommen hatte und ob es nicht noch andere gab, die auf dieser Welt herumliefen.
    Wichtig war nur er, und ich sah, dass es mit seiner Ruhe vorbei war. Er blieb nicht stehen, sondern ging auf und ab. Wir hätten auf dem Boden eigentlich seine Schritte hören müssen, was nicht der Fall war.
    Vor einem der Fenster blieb er stehen und schaute nach draußen. Da er nicht sprach, nutzte Suko die Gelegenheit, um mir eine Frage zu stellen. »Glaubst du ihm?«
    »Ja.«
    »Auch das mit seiner Zwitterstellung. Nicht tot, nicht lebendig. Oder als Lebender wieder zurückgeschickt?«
    »Solange ich nicht den Gegenbeweis bekomme, glaube ich ihm«, erklärte ich.
    »Okay, dann werden wir sehen, was geschieht. Jedenfalls lasse ich mich hier nicht wegschicken.«
    »Das wird Rüben auch nicht wollen. Wie ich ihn einschätze, ist er froh, uns an seiner Seite zu haben. Wäre er anders, würde er mein Kreuz nicht akzeptieren.«
    »Das kann auch sein.«
    Rüben drehte sich wieder um, damit er uns beim Sprechen anschauen konnte. »Ich denke, dass wir nicht mehr lange allein hier sein werden.« Er bewegte die Finger wie jemand, der ein Geldzählen damit andeuten will. »Es tut sich etwas.«
    »Und was?«, fragte ich.
    »Das kann ich nicht sagen. Es ist nur ein Hauch, aber die Gefahr wird kommen.« Sein Blick wurde noch klarer. »Und ich weiß, dass die andere Seite den endgültigen Sieg will. Um es menschlich auszudrücken: Heute geht es um alles oder nichts.«
    Ich hatte verstanden, fragte aber trotzdem noch mal nach. »Das heißt wohl Angriff?«
    »Genau.«
    »Wann?«
    Rüben hob die Schultern. »Sie können schnell hier sein, aber sie können sich auch Zeit lassen. Sie wollen ja, dass wir zusammen sind. Nur so werden sie beweisen können, zu was sie fähig sind. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es nicht mehr lange dauern wird.«
    Ich konnte mir das vorstellen. Noch immer hatte ich Probleme mit der Tatsache, dass Rüben kein normaler Mensch war, obwohl er so aussah. Er bewegte sich wie wir, er redete wie wir, nur ob er auch so atmete, war nicht festzustellen.
    Ich wusste auch nicht, ob er als normal lebender Mensch so ausgesehen hatte wie jetzt. Ich hatte ja nichts mit ihm zu tun. Meine Kollegen waren ihm auf den Fersen. Er war ein Verbrecher gewesen, ja. Doch anschließend hatte er bereut und nun die Chance bekommen, Gutes zu tun. Er würde gegen die Höllenboten kämpfen müssen.
    Suko deutete gegen die Decke und damit auch gegen den runden gläsernen Ausschnitt. Zu sagen brauchte er nichts, wir sahen auch so, was sich verändert hatte.
    Zunächst wurden wir an ein Schattenspiel erinnert. Etwas huschte über das dicke Glas hinweg. Es sah ein wenig so aus, als ob Blätter oder dünne Zweige durch den Wind bewegt wurden, aber diese wuchsen nicht so nahe an das gläserne Dach heran.
    Das war etwas anderes, und ich dachte augenblicklich an den Vorgang in der Zelle.
    Auch Ruben Crane hatte die Schatten gesehen. Er stand völlig starr, den Kopf in den Nacken gedrückt, und er hatte seine Arme halb erhoben, wobei die Handflächen nach außen gekehrt waren. Sein Gesicht zeigte einen angespannten Ausdruck. Die

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