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Das Hohelied des Todes

Das Hohelied des Todes

Titel: Das Hohelied des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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zu den Geburtsurkunden.«
    »Ich habe nur eine Geburtsurkunde auf den Namen Dustin Pode. Das muß aber nicht heißen, daß sie sonst keine Kinder hatten. Es bedeutet lediglich, daß Dustin Pode das einzige Kind war, das im Großraum L. A. geboren wurde.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Er legte auf, machte sich ein paar Notizen und rief im Parker Center an, dem Polizeiarchiv.
    »Casey? Pete hier. Kannst du für mich eine Todesanzeige heraussuchen? Ja … Ida Pode – Paula-Otto-Dora-Emil – gestorben am 17. Mai 1977. Bei einem Brand umgekommen. Sie hinterließ einen Mann und einen Sohn. Ich hätte jetzt gern gewußt, ob sie noch mehr Kinder hatte … Ja. Danke, ich warte.«
    Er klemmte sich den Hörer unters Kinn, rieb sich die Hände und faßte sich in Geduld.
    »Marge, stand damals in dem Bericht der Feuerwehr, wo genau Ida Pode gestorben ist?«
    »Ich glaube, die Leiche oder das, was davon noch übrig war, wurde im Bett gefunden.«
    »Bist du dir ganz sicher?«
    »Nein. Ich schau noch mal nach.«
    Casey meldete sich zurück.
    »Die Frau wurde von ihrem Mann und zwei Söhnen überlebt – Dustin, 22, und Earl, 17.«
    Volltreffer!
    »Danke, Casey.« Decker legte auf.
    »Was hat er gesagt?« fragte Marge.
    »Dustin hat einen kleinen Bruder, Earl.«
    »Aha. Und wessen Knochen liegen nun bei uns auf Eis?«
    »Entweder die von Dustin oder die von Earl. Und unser Dustin ist entweder Dustin oder sein Bruder Earl. Um sie identifizieren zu können, brauche ich die Röntgenbilder von ihrem Zahnarzt. Und den muß ich erst einmal ausfindig machen.«
    Decker zündete sich eine Zigarette an und überlegte.
    »Mann, ich möchte nicht wissen, mit wie vielen Zahnklempnern ich in den letzten Wochen gefachsimpelt habe. Könnte mir eigentlich selbst mal einen Termin zum Nachsehen geben lassen.«
    »Genau, hau sie alle mit deinem Lächeln aus den Pantinen.«
    Decker lachte.
    »Ich habe nur ein Problem, Marge. Wenn ich den lieben Dustin anrufe und ihn nach seinem Zahnarzt frage, wird er garantiert mißtrauisch, falls er in Wirklichkeit Earl ist. Ich muß es irgendwie anders rauskriegen, ohne daß er etwas merkt.«
    »In den 1040ern«, sagte Marge, »taucht manchmal der Name des Steuerberaters auf. Von dem könntest du vielleicht den Namen von Podes Versicherung erfahren. Wenn Pode eine zahnmedizinische Zusatzversicherung hatte, könnten wir den Arzt über die Versicherung aufspüren.«
    »Gute Idee, nur sind die 1040er noch unterwegs.«
    »Die Unterlagen vom Kinderarzt!« rief Marge.
    »Aber natürlich!«
    Er zog Dustin Podes Akte heraus und schlug seine Krankengeschichte auf. Zehn Minuten später schlug er die Akte wieder zu.
    »Kein Glück?«
    »Man sollte doch meinen, daß der Kinderarzt wenigstens irgendwo den Namen des Zahnarztes aufgeschrieben hätte.«
    Decker runzelte die Stirn und dachte nach. »Wie wäre es damit? Cecil hat zweiundzwanzig Jahre im selben Haus gewohnt. Ich möchte wetten, die Jungen sind in der Gegend auf die High-School gegangen. Und bestimmt sind sie auch vom Schularzt untersucht worden und es gibt ein Krankenblatt. Vielleicht überprüfe ich das schon mal, bis die Steuerunterlagen reinkommen.«
    »Okay«, sagte Marge. »Und wenn du schon mal dabei bist, laß dir auch gleich die Jahrbücher zeigen und besorge dir ein Bild von Earl.«
    Das Telefon klingelte erneut. Diesmal war es MacGruder von der Polizei Culver City.
    »Danke für den Rückruf«, sagte Decker.
    »Keine Ursache, Sergeant. Also, die Bombe hatte keinen Zeitzünder. Sie wurde per Fernsteuerung hochgejagt. Es war eines von diesen Dingern, mit denen man zu Hause schon mal telefonisch seinen Whirlpool anschmeißen kann, während man selber noch im Büro sitzt.«
    »Wie groß ist der Radius von so einer Fernsteuerung?«
    »Riesig.«
    »Der Täter hätte also beinahe überall aufs Knöpfchen drücken können.«
    »Genau.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    »Was Neues?« fragte Marge.
    »Die Bombe wurde per Fernsteuerung gezündet«, sagte Decker.
    »Womöglich aus einiger Distanz.«
    »Ich glaube aber nicht, daß er sehr weit weg war, Pete.«
    »Ich auch nicht«, sagte er. »Der Laden ist beobachtet worden. Jemand wollte nicht, daß uns ernsthaft etwas passiert.« Er überlegte kurz. »Die ganze Sache ist einfach lächerlich, Marge. Wenn man Beweismaterial vernichten will, macht man das doch nicht am hellichten Tag. Außerdem war ja sowieso nichts Belastendes mehr zu finden. Und wenn du einen Bullen einschüchtern willst, sprengst du ihn auch nicht halb in

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