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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei einem Nußknacker, hart und kantig. Ich schmeckte das Zeug auf der Zunge und hatte das Gefühl, würgen zu müssen. Der Drink war scharf und gleichzeitig süßlich. Er raubte einem die Luft. Hastig stellte ich das Glas zur Seite.
    Bill tat das gleiche. »Pfui«, sagte er und schüttelte sich. »Hören Sie mal, Meister der Drinks, was haben Sie uns da eingeschüttet?«
    »Sir, das Rezept…«
    »Ja, ja, das ist geheim. Trotzdem, ein Whisky, ein ehrlicher aus Schottland, wäre uns lieber. Oder John?«
    »Ich bin einverstanden.«
    »Gern, die Gentlemen.«
    Wir bekamen unsere Drinks und schoben die anderen Gläser zurück. Der Whisky war gut. Er spülte auch den widerlichen Geschmack weg, der sich in meinem Mund ausgebreitet hatte.
    Sollte ich tatsächlich Blut getrunken haben?
    »Noch einen«, sagte Bill, denn wir hatten unsere Gläser ziemlich schnell geleert.
    »Bitte sehr.«
    Als der Keeper servierte, hielt ich ihn zurück. »Sagen Sie mal, ich möchte an Deck frische Luft schnappen. Gibt es nur den einen Weg über die Treppe dorthin?«
    »Für Sie ja.«
    »Ach — für Sie nicht?«
    »Nein, das Personal kann auch auf anderen Wegen hochgehen. Sie sind nicht so luxuriös.«
    »Du willst weg?« Bill schaute mich forschend an.
    »Ja, ich möchte mich umschauen, frische Luft schnappen und das Signal geben.«
    Es war mit Suko vereinbart, daß ich dreimal kurz mit der Lampe leuchtete.
    Für den direkten Kontakt zwischen uns besaßen wir flache Walkietalkies.
    »Gut, ich warte. Hast du dich schon entschieden, was du essen willst?«
    »Nicht das Teufels-Menü. Mir hat der Höllen-Cocktail schon gereicht. Wahrscheinlich probiere ich später den Frankenstein-Topf oder so ähnlich.«
    »Ich nehme das Steak Dracula - besonders blutig.«
    »Bis gleich, Bill.« Ich rutschte vom Hocker, der nicht aus Knochen bestand. Schwarzes Leder umhüllte die kleinen Barsessel, auf denen man bequem einen Platz finden konnte.
    »Und verlauf dich nicht, Alter.«
    »Keine Sorge. Ich spreche auch keine fremden Frauen an, wenn du das noch meinst.«
    »Das hoffe ich sehr.« Bill winkte mir zu und griff zu den Zigaretten. Der Keeper gab ihm Feuer. Im Widerschein der Flamme sah ich den lauernden Ausdruck in seinem Gesicht.
    Die Flamme verlöschte, das Gesicht verschwand.
    Ich fühlte mich unwohl und auch beobachtet. Nicht daß ich Furcht vor dieser Atmosphäre gehabt hätte, nein, es war etwas anders. Meines Erachtens lag eine gewisse Bedrohung über dem Raum, und die wurde nicht von den beiden unter der Decke hängenden Skeletten abgegeben, sie besaß einen anderen, mir unerklärlichen Ursprung. Die Hälfte der Tische war inzwischen besetzt. Ober trugen schon das Essen auf oder brachten Weinflaschen. Auch der Höllen-Cocktail wurde gern getrunken. Meiner Ansicht nach litten die Besteller an Geschmacksverirrung.
    Ich sah auch den Frankenstein-Eintopf. Er befand sich in einer Schale, die außen zwei Totenschädel zeigte. Von dem Gericht selbst und was darin schwamm, konnte ich kaum etwas erkennen. Das Zeug sah grau aus, dazwischen schwammen einige ziemlich rohe Fleischstücke. Im Geiste revidierte ich meine Entscheidung. Wenn das so weiterging, würde ich das Restaurant hungrig verlassen.
    Ich schritt die Treppe hoch, sah wieder den Knaben mit dem Totenkopf die Gäste begrüßen und orientierte mich hinter dessen Rücken nach links, wo ich eine Tür entdeckt hatte. Durch sie gelangte ich in das ehemalige Restaurant des Ausflugsdampfers. Man hatte es für immer geschlossen. Zwar standen dort noch die langen Tische und Bänke, serviert wurde hier nicht. Durch die Scheiben sickerte von außen her Licht als grauer Schimmer und verteilte sich schleierhaft.
    Eine alte Pendeltür war nicht verschlossen. Als ich sie aufstieß, stand ich am Bug des Schiffes. Mein Blick glitt nach Osten. Der Wind brachte Sprühregen mit. Ich sah die graue Wasserfläche und die weißen Schaumstreifen auf den Wellen.
    Um Suko ein Zeichen geben zu können, mußte ich mich an die Backbordseite stellen. Es war die berühmte Hinterseite des Schiffes, die nicht beleuchtete, die düstere, wo die Schatten wie aufgemalt wirkten, das Klatschen der Wellen eine laute Begleitmusik bildete und der Blick bis zum anderen Ufer gleiten konnte, wo die Lichter von Fulham schimmerten, als wollten sie mir noch einmal Grüße schicken. Nur mehr wenige Schiffe durchflügten das Wasser der Themse. Vergeblich hielt ich nach dem Boot der River Police Ausschau. Möglicherweise dümpelte es ohne

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