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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Schiffes ab. Der Mann mit den geschlachteten Hühnern war urplötzlich erschienen. Er hatte sich bestimmt nicht auf das Schiff gebeamt.
    Ich fand eine Luke. Damit hatte ich auch gerechnet. Sie besaß keinen sehr großen Umfang, war aber breit genug, um einen normal gewachsenen Menschen durchzulassen. Was lag darunter?
    Klar, der Bauch des Schiffes. Möglicherweise Kühlund Lagerräume. Die Getränke mußten irgendwie untergebracht werden, die Lebensmittel ebenfalls. Und noch etwas?
    Meine Neugierde war geweckt worden. Das schwimmende Restaurant konnte als ziemlich groß bezeichnet werden. Der ›Freßtempel‹ selbst nahm nur etwa die Hälfte in Anspruch. Was verbarg das Schiff sonst noch? Ich trat einige Schritte zurück, bis ich die Reling berührte. Wenn ich jetzt nachschaute und länger wegblieb, wurde Bill unruhig. Wahrscheinlich würde mein Fernbleiben auch dem Personal auffallen. Es war besser, wenn ich mit Bill über meine Entdeckung sprach. Den linken Fuß konnte ich vorsetzen, den rechten nicht mehr. Dessen Knöchel wurde von einer widerlichen Klaue umklammert, die außen an der Bordwand in die Höhe gekrochen war…
    ***
    Mir fiel sofort das Monstrum ein, von dem Casey Edson kurz vor seinem Tod mit Bill gesprochen hatte. Den ersten Schreck hatte ich rasch überwunden, schaute auf meinen rechten Fuß und bekam mit, daß die Klaue Ähnlichkeit mit einem Klumpen aufwies.
    Einem weichen Klumpen, schleimig…
    Ich wurde gegen die Reling gepreßt und mußte etwas unternehmen, wenn ich nicht fallen wollte.
    Schießen wollte ich nicht, aber den Dolch trug ich ebenfalls bei mir. Hastig zog ich ihn aus der Scheide, bückte mich, als mir das rechte Bein weggerissen wurde und ich auf den feuchten Decksplanen ausrutschte. Ich stach zu.
    Als der Dolch den Arm in Höhe des Gelenks traf, zischte es auf. Kleine Tropfen verteilten sich, spritzten auf das Deck und blieben wie Öl dort liegen.
    Es stank nach Grab, Moder und verfaultem Fleisch. Etwas klatschte ins Wasser.
    Ich beugte mich über die Reling. Leider war der Fluß zu dunkel, um Genaueres erkennen zu können. Ich riskierte es und schaltete die Bleistiftleuchte ein.
    Sie erhellte nur wenig, das jedoch reichte. Dicht unter der Oberfläche bewegte sich etwas und wurde auch von der heranrollenden Welle geschaukelt.
    Eine Gestalt?
    Nein, eine Fläche, die sich immer mehr verbreiterte, als würde sich etwas auflösen.
    Schleimschlieren durchliefen die Schaumkronen der Wellen, lösten sich auf, verschwanden.
    Was blieb, war ein dunkles Kleidungsstück. Es tanzte wie ein alter Lappen auf den Wellen.
    Ich trat einen Schritt zurück. Noch immer spürte ich den widerlichen Gestank in der Nase und schmeckte ihn sogar im Rachen. Ich hatte ihn nicht zum erstenmal gerochen, denn ich wußte, was da beinahe auf mich zugekommen wäre.
    Eines der schlimmsten Wesen, die man sich überhaupt vorstellen konnte. Ein widerliches Geschöpf, das selbst von seinen andersartigen dämonischen Brüdern verachtet wurde.
    Ein Ghoul!
    Er nährte sich von den Toten, hauste zumeist auf alten Friedhöfen. Ich hatte diese Wesen aber auch schon mitten in London erlebt und in einsamen U-Bahnschächten schlimme Erfahrungen mit ihnen gesammelt. Wenn ich etwas haßte, waren es Ghouls. Hatte dieses vernichtende Monster auch Casey Edson auf dem Gewissen gehabt?
    Ich schaute auf meinen Silberdolch. Seine Kraft hatte die Existenz des Ghouls gelöscht. Mit einer normalen Waffe hätte ich es nicht geschafft. Ghouls auf einem Restaurant-Schiff!
    Wenn ich darüber nachdachte, verging mir alles, nicht nur der Appetit. Hatte ich den Ghoul nur durch Zufall erledigt, oder hatte er einen Grund gehabt, aus den Fluten zu steigen? War er allein gewesen, gab es noch mehr von seiner Sorte in der Nähe?
    Ich schaute mich an Deck um, entdeckte aber nichts Ungewöhnliches. Ich nahm Kontakt mit Suko auf.
    »Du schon wieder, John? Ist was passiert?«
    »Hast du nichts gesehen?«
    »Nein.«
    »Mich hätte fast ein Ghoul ins Wasser geholt.«
    Suko war zunächst sprachlos. Es dauerte eine Weile, bis er reden konnte. »Das war doch kein Irrtum?«
    »Leider nein. Er ist aus dem Wasser gestiegen, um mich zu holen. Ich konnte ihn mit dem Dolch erledigen.«
    »Verdammt, wir haben nichts gesehen. Das Wasser ist einfach zu dunkel. Und Scheinwerfer…«
    »Nein, Suko laß die.«
    »Was schlägst du vor? Ich wüßte schon, was ich mache.«
    »Genau das.«
    »Also zu euch kommen.«
    »Ja, aber nicht offiziell. Versuche, heimlich an Bord

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