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Das Hotelbett

Das Hotelbett

Titel: Das Hotelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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zu tanzen und sich dabei völlig
zu entkleiden. Lola hatte die gleiche Sache bedeutend besser auf der Bühne
gemacht.
    Als sie nackt war, zeigten sich ihre
attraktiven Formen, über die sie eine Weile mit beiden Händen strich, und dann
war es Zeit für die Topmassage. Es ging sehr klinisch vor sich. Er mußte sich
mit heruntergezogener Hose auf das Bett legen, und dann begann sie ihn zu
wichsen. Sie besaß unzweifelhaft eine enorme Technik, und es wurde für Olle
noch bedeutend schöner, nachdem sie seinen Schwanz mit Babyöl eingeschmiert
hatte.
    Fünf Minuten dauerte die ganze
Operation, bevor es ihm ordentlich kam, aber Olle fand, daß dieses Erlebnis
nicht seine sechzig Kronen wert gewesen war.
    Als er aus Elisabeths Atelier
herauskam, ging er in den Zuschauerraum zurück und sah sich noch eine Weile
Pornofilme an. Aber es waren genau die gleichen Filme wie am letzten Samstag,
und eine halbe Stunde später war er auf dem Weg zum Hotel.
    Das Wetter war schön und die Luft mild,
er ließ den Bus davonfahren und ging lieber zu Fuß. Unterwegs dachte er, wie er
die Geschehnisse des Tages beschreiben sollte. Als er auf sein Zimmer kam, war
die ganze Geschichte fertig disponiert, und er hatte keine Schwierigkeiten, sie
niederzuschreiben.
    Seine einzige Sorge war, wie er diesen
Abschnitt in das Buch einbauen sollte, der zu zahm war, um am Schluß plaziert
zu werden, und der gleiche Einwand galt für den Anfang.
    Er las die Geschichte noch einmal,
korrigierte einige Schreibfehler, die er früher nicht bemerkt hatte, und kam
dann darauf, wo er die Nutte einbauen konnte, ohne die Handlung aus dem
Gleichgewicht zu bringen. Eine Viertelstunde später schlief er ein.
    SONNTAG
    Es waren ziemlich viele Gäste, die
gleichzeitig mit ihm abreisen wollten, das ganze Hotel siedete von Leben und
Bewegung. Die meisten hatten bedeutend mehr zu packen als er, er stopfte bloß
seine schmutzigen Unterhosen und zerdrückten Hemden in den Koffer hinein und
stülpte den Deckel über die Schreibmaschine, dann war er fertig.
    Waschen wollte er, wenn er nach Hause
kam, in dem Automatenwaschraum an der Ecke der Straße, in der er wohnte.
    Mit der Schreibmaschine in der einen
Hand und dem Koffer in der andern stieg er in den Bus, dessen Fahrplan genau
mit dem des Zuges gekoppelt war. Zehn Minuten später saß er versunken in seinem
Ersteklasseabteil und atmete den dumpfen Geruch der Schwedischen
Eisenbahngesellschaft ein.
    Er war am Anfang wieder allein im
Coupe, aber an der nächsten Station stieg eine Gruppe von Vertretern ein, die
sich einander mit saftigen Histörchen zu unterhalten begannen.
    Keine der Geschichten war besonders
lustig, fand Olle Baggenfeldt, der zerstreut zuhörte.
    Die Luftveränderung machte ihn müde,
und nachdem er seine Brieftasche kontrolliert und gefunden hatte, daß sein Geld
genau noch für ein Taxi vom Hauptbahnhof nach Hause reichte, schlief er ein.
    Im Märsta wurde er von einem eifrigen
Schaffner geweckt, und vor dem Hauptbahnhof glückte es ihm später, ein freies
Taxi aufzutreiben.
    Als er das Auto bezahlt hatte und das
Mietshaus betreten wollte, in dem er wohnte, blieb er stehen und blickte
mißtrauisch die Fassade hinauf. Hier stimmte etwas nicht. Es kam Licht aus
seinem Fenster, und das kam ihm höchst sonderbar vor. Vor seiner Abreise hatte
er alles abgeschaltet, alle Schalter, das Gas und den Kühlschrank kontrolliert,
und er war sicher, nicht etwa etwas vergessen zu haben. Er griff sich an die
Stirn und murmelte: »Zum Teufel, ich bin doch noch nicht zu Hause! Wer hat sich
bei mir eingenistet? Ein Dieb, ein entsprungener Sträfling, ein Mörder?! Soll
ich gleich die Polizei anrufen? Ich will doch erst nachsehen, wer es ist!«
    Er schlich die Treppen hinauf — der
Aufzug funktionierte wie gewöhnlich nicht — und es gelang ihm, lautlos den
Schlüssel ins Schloß zu bringen. Dann stürzte er hinein und knipste
gleichzeitig die Beleuchtung voll an.
    Ein langhaariger Mensch in Sportjacke
war dabei, in seinen Schubladen unter dem Büchergestell herumzustöbern.
    »Willst du mich bestehlen, du
verfluchter Lump!« schrie Olle und warf sich auf den Typ.
    Beim ersten Zugriff spürte er etwas
Rundes, Hervorstehendes. Der Junge mit dem langen Haar hatte Brüste! Er war
also ein Mädchen.
    »Nein, nein!« wisperte das Mädchen
erstickt. »Schlag mich nicht! Schlag mich bitte nicht!«
    »Hast du hier stehlen wollen? Du dummes
Luder!« sagte Olle mit einem ironischen Unterton in der Stimme.
    Er wußte, daß ein

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