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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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mir vorstellte, wenn ich richtig angestrengt nachdachte.
    »Warum erzählst du mir das?«, fragte sie. »Warum bringst du mich nicht einfach um? Es wäre ein Kandidat weniger, mit dem du dich messen musst.«
    »Weil du meine Schwester bist«, sagte ich. Ich meinte es auch so, und ich denke, dass sie das wusste. Selbst wenn sie es nicht verstehen konnte.
    Atalin starrte mich volle drei Sekunden lang an, aber ihr Gesicht blieb ausdruckslos. Ich hatte keine Ahnung, was sie hinter diesem vertrauten und zugleich fremden Gesicht dachte.
    »Ich ergebe mich«, sagte sie laut und wiederholte es gleich darauf in Geistsprache.
    :Ich ergebe mich Prinz Khemri:
    :Duell beendet «Siegel des Imperialen Geistes» Prinz Khemri Sieg im Duell Nummer eins. Prinz Atalin Niederlage im Duell Nummer eins:
    Der Wind legte sich sofort, und auch der Schneefall ließnach und hörte dann ganz auf. Stufen tauchten neben mir auf; sie führten vom Berg herab. Ich bewegte mich nicht.
    »Hast du irgendeine Erinnerung an unsere Eltern?«, fragte ich.
    Atalin setze einen finsteren Blick auf. »Natürlich nicht. Und ich bin nicht deine Schwester. Das ist nicht möglich.«
    »Ist es doch«, sagte ich. »Erzpriesterin Morojal hat es mir bestätigt, obwohl ich glaube, dass der Imperiale Geist das nicht tun wird. Sag mir eins … was hast du in der Zeit ohne Verbindung zum Imperialen Geist gemacht?«
    Atalin wandte den Kopf ab.
    »Es ist Voraussetzung für die Kandidatur«, sagte ich. »Deshalb weiß ich, dass es bei dir auch so war.«
    »Du scheinst viel mehr zu wissen, als du solltest«, sagte Atalin. Sie drehte sich zurück und sah mich an. »Sicher wieder von Morojal. Ich habe ein Jahr auf Imperialer Erkundung verbracht. Ein Jahr ohne Verbindung, so weit draußen, wie es nur geht.«
    »Dann hast du wahrscheinlich normale Menschenfamilien in der Randzone gesehen«, sagte ich. »Brüder und Schwestern und so weiter. Eltern und Kinder.«
    Atalins Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    »Ich bin dein Bruder, ob dir das gefällt oder nicht«, fuhr ich fort. »Und aus diesem Grund habe ich dich verschont. Vielleicht kannst du dich eines Tages revanchieren – Schwester.«
    Atalin hörte nicht auf, mich anzustarren, fast so, wie ein nichtfühlendes Wesen auf ein holografisches Display sehen mochte, das es einfach nicht verstand.
    Priester kamen die Stufen herauf, um Erste Hilfe zu leisten, und mit ihnen Haddad und Vivaldra und ihre jeweiligen Lehrlinge.
    Ich ging ihnen die Stufen hinab entgegen. Atalin schwangüber mir hin und her, stumm und grübelnd wie eine Spinne, die sich im eigenen Netz verfangen hatte.
    Meine Füße schmerzten, aber tief drinnen war ich glücklich.
    Ich hatte endlich einen Plan für das, was vor mir lag.

24
    Während ich diesen Plan zu fassen begann, kannte ich natürlich noch nicht das Mittelstück oder, wichtiger noch, das Ende des Plans. Ich hatte auch keine Zeit, ihn weiterzuentwickeln. Nach dem Duell kehrte ich in das Gästehaus zurück, in dem ich untergebracht worden war, ließ meine Füße von Onkel Hormidh behandeln und zahlreiche Besuche von Prinzen über mich ergehen, die wollten, dass der jüngste Träger des Imperialen Sterns des Heldenmuts ihren Häusern beitrat. Jedem von ihnen mussten Getränke angeboten werden, und ich zwang mich, ihren »triftigen« Gründen zu lauschen, warum der Beitritt in ihr Haus gewaltige Vorteile für mich hätte.
    Nicht sehr überraschend kam kein Abgesandter von Haus Jerrazis. Als der zehnte Prinz, ein Mitglied von Haus Izhwall, gegangen war, lehnte ich mich in meinem thronähnlichen Sessel zurück und befahl Haddad, keinen mehr vorzulassen. Draußen war die Nacht herabgesunken, und ich brauchte Zeit, meinen Plan zu durchdenken, bevor die Imperialen Kandidaten ausgerufen wurden.
    Aber diese Zeit bekam ich nicht. Kaum hatte ich mich zurückgelehnt und den von Haddad dargebotenen Weinpokal entgegengenommen, als ich in Geistsprache eine Prioritätsmitteilung vom Imperialen Geist erhielt.
    :Seinihre Imperiale Hoheit hat die tausend Kandidaten erwählt, die um den Thron wettstreiten werden. Die erwählten Prinzen sind   …:
    Ich versuchte abzuschalten, während die lange Namensliste durch meinen Kopf ratterte, zuckte aber doch zusammen, als ich meinen eigenen Namen hörte. Bis zu diesem Moment hatte es immer noch die winzige Möglichkeit gegeben, dass Morojal aus Eigennutz gelogen oder sich schlicht geirrt hatte. Diese verschwindend geringe Hoffnung wurde mir nun genommen.
    Ich trank

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