Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
zu ähnlich. Ich wusste erst nicht, was das bedeutete, aber jetzt weiß ich es, und Ihr werdet damit nicht durchkommen.«
    »Äh, mit was durchkommen, Sir?«, fragte ich.
    »Einen guten Kadetten zu markieren!«, brüllte Huzand. »Einen guten Jerrazis-Kadetten!«
    Ich sah aus dem Augenwinkel zu Haddad.
    :Ich weiß nicht, was er meint: , übermittelte der mir. :Ihr erinnert Euch   – Atalin war die erste Kadettin, der wir begegnet sind, als wir hier gelandet sind. Ihr habt große physische Ähnlichkeit mit ihr:
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon Ihr sprecht, Sir«, sagte ich beschwichtigend. Ermutigt von der Tatsache, dass der Imperiale Geist alldem beiwohnte, deutete ich auf ein Tablett mit silbernen Kelchen. »Kann ich Euch etwas zu trinken anbieten?«
    Huzand ließ sich nicht beschwichtigen. Er trat auf mich zu, und ich sah Blasen von etwas, das nur Schaum sein konnte, in seinen Mundwinkeln.
    »Verkauft mich nicht für dumm, Junge«, zischte er. »Ich weiß, dass Vethethezk hinter alldem steckt, wahrscheinlich auch Tivand oder Youngre, und ich werde nicht zulassen, dass Ihr mich oder mein Haus hereinlegt.«
    Ich war noch immer nicht besorgt wegen seines Imponiergehabes, bis ich plötzlich vom Imperialen Geist getrennt wurde und Huzand nach dem Revolver mit dem elfenbeinernen Griff an seiner Seite langte.
    Ich würde gern von mir behaupten, dass ich sofort reagierte und meinen eigenen Desintegrationsstab zog. Aber ich reagierte nicht sofort. Ich war langsam. Ich glotzte ungläubig, und der Stab steckte in der dummen Robe, und Huzand zog den Revolver und richtete ihn auf mich, während ich mich zur Seite in eine der aufgeblähten Säulen warf, und dann krümmte sich sein Finger um den Abzug, und er drückte ab, und er verfehlte mich, weil ich von der Säule in die andere Richtung abprallte, und schon hatte ich den Stab gezogen und feuerte ihn ab, als er noch einmal schoss, nur dass mein Schuss ein esstellergroßes Loch in seinen Kopf brannte, während seiner meine Schulter lediglich streifte.
    Ich starrte hinab auf den kopflosen Körper des Kommandanten der Akademie und zuckte zusammen, als ich spürte, wie der Imperiale Geist erneut Verbindung aufnahm und wieder allem beiwohnte. Huzand, der natürlich viel mehr Priester hatte als ein einfacher Kadett, hatte ihn geblockt. Mit seinem Tod war die Blockierung aufgehoben.
    Ich fragte mich, wie viele Strafpunkte ein Kadett wohl dafür bekam, dass er seinen eigenen Kommandanten umgebracht hatte … falls so etwas überhaupt schon einmal vorgekommen war.
    Ich fragte mich ebenfalls, warum sein erster Schuss nicht getroffen hatte. Wenigstens so lange, bis ich sah, dass Haddad sich bückte und einen kleinen Pfeil aus dem Hals des verblichenen Prinzen entfernte.
    »Lähmungspfeil«, beantwortete Haddad meine unausgesprochene Frage. Vielleicht hatte ich sie auch per Geistsprache gestellt, ohne nachzudenken. »Aber er war ziemlich langsam, wofür ich um Entschuldigung bitte, Hoheit. Zum Glück, denke ich, hat seine Zielgenauigkeit wegen der Drogen gelitten.«
    »Und was passiert jetzt?«, krächzte ich. Onkel Hormidh zogmir bereits die Robe herunter, um die Schusswunde zu begutachten. Ich spürte sie kaum; der Schock, zu meinen Füßen einen toten Vorgesetzten zu sehen, beherrschte alles andere. Onkel Rerrunk bemerkte meinen Gesichtsausdruck, ging hin und legte eines meiner Laken über die Leiche des Kommandanten.
    »Es wird eine Untersuchung geben«, sagte Haddad. »Aber die Sachlage ist ziemlich eindeutig. Der selige Prinz Huzand kam in Euer Privatquartier, und seine Priester blockten seine Verbindung mit dem Geist, nicht Eure. Warum hätte er das wohl getan, wenn nicht, um dem Geist das Ungemach zu ersparen, Zeuge eines Mordes zu werden? Er hoffte, damit – das heißt ohne existierende Beweise – durchzukommen.«
    »Er wird ziemlich sauer sein, wenn er wiedergeboren ist …«
    Ich unterbrach mich, als ich einen ganz flüchtigen Ausdruck in Haddads normalem Auge wahrnahm. Es war nur das Aufflackern von etwas, das ich wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hätte, wenn ich ihn nicht genau beobachtet hätte.
    » Falls er wiedergeboren wird«, sagte ich langsam. »Du denkst, dass er von der Erkennenden Hand nicht für würdig befunden wird?«
    »Ich möchte nicht spekulieren, Hoheit«, sagte Haddad. »Jedenfalls wissen wir, dass Admiral Elrokhi bereits hierher unterwegs ist, daher wird sie die Ermittlungen leiten. Es wäre klug, wenn Ihr in Eurem Quartier bleiben würdet,

Weitere Kostenlose Bücher