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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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bis sie eingetroffen ist, und keine Besuche empfangt. Desgleichen solltet Ihr niemandem erzählen, was vorgefallen ist. Dann hat es den Anschein, als wäre Huzand einfach verschwunden.«
    »Aber seine Priester, sein Assassinenmeister – sie müssen es doch wissen«, sagte ich.
    »Sie werden nicht über einen inoffiziellen Mordanschlag in Verbindung mit einer illegalen Blockade der Verbindung mitdem Imperialen Geist sprechen«, sagte Haddad. »Außerdem werden sie dann schon wieder jemand anderem zugewiesen sein …«
    »Was?«, fragte ich. »Du meinst, du weißt , dass er nicht wiedergeboren wird?«
    Ich befragte den Geist über Huzands Status.
    :Prinz Huzand «Kennung» gefallen beim Widerstand gegen Triefaugen-Überfall. Für eine Wiedergeburt unzureichende Verbindung dauerhafter ehrenvoller Tod:
    »Aber so war es doch gar nicht!«, protestierte ich. »Alle Welt weiß, dass er den Triefaugen-Angriff überlebt hat!«
    »Einige Prinzen werden Kenntnis davon haben, dass er bei dem Überfall nicht getötet wurde«, erwiderte Haddad. »Aber sie werden nicht weiter nachfragen, weil sie gar nicht wissen wollen, dass Huzand heimlich hierher kam, um einen Kadetten umzubringen. Selbst wenn jemand aus seinem Haus seltsame Vorgänge vermutet, weiß er, dass es besser ist, ihn ehrenvoll ruhen zu lassen.«
    »Ich wusste nicht, dass der Imperiale Geist lügen kann«, sagte ich finster.
    »Es gibt unterschiedliche Grade der Wahrheit, Hoheit«, gab Haddad zurück. »In gewissem Sinne wurde Huzand durchaus in Zusammenhang mit der Intervention gegen die Triefaugen getötet. Ich bezweifle, dass er sich zu diesem Vorgehen entschlossen hätte, wenn Ihr Euch nicht im Einsatz ausgezeichnet hättet und von höheren Autoritäten bemerkt worden wärt.«
    »Der Triefaugen-Überfall … da fällt mir etwas ein. Wie kam es, dass du mich eine Minute oder noch mehr vor dem Alarm warnen konntest?«
    »Ich habe hier und im weiteren System diverse Quellen, Hoheit«, antwortete Haddad. »Wie sie ein guter Assassinenmeister haben sollte.«
    »Wie sind sie eigentlich hierher gekommen, aus dem Wurmloch und an den hiesigen Wachen vorbei?«
    »Das ist Gegenstand der Untersuchung, Hoheit«, entgegnete Haddad ernst.
    Er sagte mir nicht alles, das wusste ich; aber ich wusste auch, dass ich nicht alles aus ihm herausbekommen würde. Wenigstens nicht zu diesem Thema.
    »Was meinte Huzand damit, dass ich Prinz Atalin ähnlich sehe?«
    Haddad wurde sehr still.
    »Habt Ihr Euch Prinz Atalins visuelle Referenzen beim Imperialen Geist angesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf und rief sie auf.
    Prinz Atalin war drei Jahre älter als ich, aber das ließ sich anhand des Fotos nicht feststellen. Sie hatte braune Haut wie ich, eine leichte Hakennase wie ich, fast schwarzes Haar wie ich, mandelförmige Augen mit einer dunkelbraunen, fast schwarzen Iris wie ich …
    »Wir sehen uns sehr ähnlich«, sagte ich langsam. »Sie könnte meine Schwester sein, wenn das möglich wäre …«
    Prinzen haben keine Geschwister. Oder Eltern. Wenigstens keine, von denen sie wissen. Daher war es ziemlich sonderbar für mich, jemanden zu sehen, der wirklich ein körperlicher Verwandter sein und mit dem ich dasselbe genetische Erbe teilen mochte.
    Es war ein ausgesprochen seltsames Gefühl. Wenn sie meine Schwester war … was bedeutete das? Wie würden wir uns verhalten, wenn wir uns noch einmal begegneten?
    »Es ist nicht unmöglich, Hoheit«, sagte Haddad. »Es könnte so geschehen sein, wenn sich Eure Eltern nach Atalins Erwählung für eine Gedächtnislöschung entschieden, sich anderswo niedergelassen und Euch bekommen hätten.«
    »Aber wie hoch stehen die Chancen dafür?«, fragte ich. »Ich meine – sie wären doch sicher an einem Ort angesiedelt worden, der für die nächsten Jahrzehnte nicht auf der Kandidatensuchliste gestanden hätte?«
    »Sie hätten noch einmal umziehen können, aus freien Stücken oder irgendwelchen Umständen geschuldet«, sagte Haddad. »Dennoch habt Ihr recht, dass es höchst unwahrscheinlich ist.«
    »Aber ich verstehe Huzand immer noch nicht«, sagte ich. »Ich meine – klar, ich sehe wie Atalin aus. Vielleicht ist sie sogar meine Schwester, nicht, dass das irgendetwas zu bedeuten hätte. Aber ich könnte sie doch nie ersetzen! Ich hätte nicht einmal eine Ahnung, wie ich mich als ›erfolgreichster Kadett aller Zeiten‹ Atalin zu verhalten hätte. Und der Imperiale Geist wüsste auch Bescheid.«
    »In der Tat, Hoheit«, sagte Haddad. »Ich

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