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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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lernen und das Rüstzeug zu erwerben, um dem Imperium zu dienen. Ihr könnt jetzt gehen.«
    Ich setzte die Teetasse sehr vorsichtig ab, trat zurück, um zu salutieren, wirbelte auf dem Absatz herum und ging. Zurück in meine Kaserne, in jenes Höllenloch, dem ich nur für sehr kurze Zeit entronnen war, und die meiste Zeit davon war ich tot gewesen. Oder was auch immer Prinzen sind, bevor sie wiedergeboren werden.
    Ich hatte nicht allzu hohe Erwartungen, was meine Klassenkameraden betraf, daher war ich auf der Hut, als ich die Kaserne betrat, und hielt Ausschau nach möglichen Fallen oder Hinterhalten, während ich die Verbindung zum Imperialen Geist aufrechterhielt.
    Nach ein paar Schritten blieb ich stehen. Nicht wegen einer plötzlichen Falle oder Attacke, sondern weil ich abgesehen von Tyrtho, Aliadh und Calzik keinen der anderen Prinzen wiedererkannte. Einen Augenblick lang dachte ich, ich sei in die Unterkunft eines anderen Klassenverbandes marschiert, die Tyrtho und die anderen beiden gerade rein zufällig besuchten. Aber das war nicht möglich. Dies war der richtige Raum. Und dort waren mein Bett und mein Spind.
    »Heil dem Siegeshelden«, sagte Tyrtho und winkte heiter. »Willkommen zurück.«
    Die anderen salutierten alle, um mich zu begrüßen. Oder sie salutierten vor meiner Medaille oder vielleicht auch dem Wunden-Abzeichen.
    »Danke«, sagte ich. »Äh, was ist mit Charoz und seinen mächtigen Legionen passiert?«
    »Neuverteilung«, sagte Tyrtho. »Alle Klassen wurden aufgelöst und neu zusammengesetzt. Lasst mich Eure Vorstellung übernehmen.«
    Ich überprüfte sie alle mithilfe des Imperialen Geistes, während sie herüberkamen. Keiner war von Haus Jerrazis.
    Selbst unser Kadettenoffizier hatte gewechselt. Anstelle dermürrischen Jesmur hatten wir nun den sehr großen und sehr gleichmütigen Prinzen Hocozhem, der mir allen Ernstes dafür gratulierte, dass ich die Ehre von Klasse 2645 hochgehalten hatte, und uns wissen ließ, dass wir siebzehn Minuten hatten, um für unsere nächste Unterrichtsstunde unsere flugtüchtigen Schiffsanzüge anzulegen – eine Praxisstunde, in der wir die antiquierten, mit zwei Pilotensitzen für Lernzwecke nachgerüsteten Einzelschiffe der Akademie fliegen sollten.
    Anschließend, als wir uns aufstellten, um den einzelnen Schiffen und unseren Instruktoren als Co-Piloten zugewiesen zu werden, fragte ich Tyrtho, was sich ereignet hatte, während ich tot war.
    »Nicht viel«, antwortete sie. »Kein Unterricht. Wir hatten meistens Putzdienst und haben aufgeräumt, nachdem die Triefaugen diese Sauerei angerichtet hatten. Säubern und reparieren. Nur damit wir aus dem Weg und beschäftigt waren, schätze ich, während im Hintergrund Köpfe rollten.«
    »Köpfe rollten?«, fragte ich möglichst beiläufig. »Was meint Ihr damit?«
    »Ach, kommt schon! Die Akademie wurde aus heiterem Himmel von Triefaugen angegriffen, und fast alle Kadetten hatten dienstfrei, die Langstreckensensoren waren nicht überwacht, keine Patrouillen unterwegs und die Automatikwaffen in der Inspektion. Kein Wunder, dass Huzand sich ohne Option auf Wiedergeburt hat umbringen lassen.«
    »Was?«
    Tyrtho schenkte mir einen nachdenklichen Blick. Einige der anderen Kadetten hörten zu, daher hatte sie entweder Mitleid mit mir und spielte mit, oder sie dachte wirklich, dass ich ahnungslos war.
    »Ja, Huzand hat beim Angriff eins auf die Nase gekriegt und ›die Kommunikation mit dem Imperialen Geist eingestellt‹.Kein großer Verlust für die Flotte. Er hat sich gern duelliert, aber in allem anderen war er nicht sehr gut. Ich weiß nicht, wie er an den Kommandantenposten hier gekommen ist. Jerrazis sorgt gut für seine Leute, schätze ich.«
    Einige Kadetten sahen sie mordlüstern an, aber viel weniger von ihnen, als es noch vor wenigen Wochen der Fall gewesen wäre. Ich fragte mich, wie viele Kadetten ihre Bindung an Haus Jerrazis gelöst hatten, als sie begriffen, dass der Wind sich gedreht hatte. Es war möglich, das wenigstens einmal zu tun, obwohl es einem natürlich sofort die Feindschaft all derer eintrug, die man verließ, wenn man das Haus wechselte.
    »Khemri!«, rief ein Kapitänleutnant, Prinz Loghrezk, der schon früher, bei meinem allerersten praktischen Start, mein Fluglehrer gewesen war. Wie die anderen Instruktoren war er von der Verteidigungsflotille des Systems für die Akademie abgestellt. Er war in der Vergangenheit ganz und gar nicht freundlich gewesen, aber als ich diesmal auf ihn zu

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