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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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marschierte und salutierte, salutierte er sehr zügig zurück.
    »Schön, Euch wiederzusehen, Kadett Khemri. Schauen wir mal, ob Ihr Euch bei dieser Übung genauso wacker schlagt wie gegen diese Triefaugen am Boden.«
    Ich genoss die nächsten sechs Monate an der Akademie richtiggehend. Obwohl es gelegentlich Probleme mit einigen Jerrazis-Sturschädeln und eine denkwürdige Prügelei bis aufs Blut mit Charoz gab, die uns beiden ein halbes Dutzend Strafpunkte einbrachte, ließ es sich nicht mit früher vergleichen. Ich kam ziemlich gut mit meinen neuen Klassenkameraden aus und freundete mich so eng mit Tyrtho an, wie es Prinzen jenseits einer Hausallianz nur möglich ist.
    Mein Verhältnis zu den Bürokraten besserte sich, auch wenn ich mir immer noch hier und da Extradrills und Nachsitzeneinhandelte. Ich nehme an, ich hatte mir angewöhnt, ein wenig zu spät zu kommen, ein wenig zu freimütig zu sein und ein wenig zu gerissen zu sein, als es mir guttat. Man gewährte mir in den ersten paar Wochen wegen meiner Medaille und des Triefaugen-Kampfes ein wenig Narrenfreiheit, aber das war’s schon. Sobald ich diesen Spielraum überstrapazierte, zog der Kommandant Konsequenzen, daher hielt mein Null-Punkte-Stand nicht lange vor. Aber ich sammelte auch nie wieder Dutzende an, daher kam ich für gewöhnlich wenigstens alle zwei oder drei Wochen in mein Dienstfreiquartier.
    Und schon fanden wir uns sehr zu unser aller Überraschung im letzten Monat unseres ersten Jahrs wieder und standen vor der Entscheidung, ob wir wiederkommen wollten oder nicht. Nach dem ersten Jahr an der Akademie konnte ein Kadett auf ein Schiff gehen, um praktische Erfahrungen zu sammeln und die Ausbildung fortzusetzen; oder er blieb weitere zwei Jahre, um die Fortgeschrittenenkurse zu belegen, die notwendig für die Bekleidung der höheren Ränge waren; oder er ging im Rang eines Kapitänleutnants ab (der im Grunde bedeutungslos war, außer das Imperium musste einen großen Krieg führen und berief ihn zurück in die Flotte) und widmete sich etwas vollkommen anderem.
    Ich wartete natürlich noch immer darauf, herauszufinden, wie die besonderen Dienste aussahen, die ich dem Imperium leisten sollte. Doch ich hatte nichts mehr von Erzpriesterin Morojal gehört, daher musste ich anfangen, über Alternativen nachzudenken.
    Verwunderlicherweise stand es für mich nicht völlig außer Frage, auf der Akademie zu bleiben. Ich mochte einiges an der Arbeit in der Flotte. Es machte mir Spaß, die Einzelschiffe zu fliegen, die schweren Intrasystemjäger, die über Wurmlöcher zu verschiedenen Typen der viel größeren Sternenschiffe befördert wurden. Selbst die 120 Jahre alten Einzelschiffe der Jerragor-Klasse, auf denen wir lernten, waren noch immer sehr leistungsfähige Flugkörper, auch wenn sie sehr Mechtech-lastig waren im Vergleich zu den neueren Imperialen Flugtypen, bei denen das Verhältnis zwischen den drei Techs besser ausbalanciert war.
    Ich war ebenfalls sehr an Imperialer Erkundung und den zugehörigen Suchschiffen interessiert. Prinzen der Imperialen Erkundung führten ihre multifunktionalen Schiffe durch neu entdeckte Wurmlöcher, und wenn sie überlebten – egal, was sie am anderen Ende vorfanden –, suchten sie eine Route zurück. Das war das Problem mit Wurmlöchern: Sie funktionierten nur in eine Richtung, deshalb konnte die Heimreise ziemlich lang werden. Aber wenn es für den Hinweg ein Wurmloch gab, gab es auch immer mindestens ein Wurmloch für den Rückweg, was die Theorie untermauerte, dass die Wurmlöcher Gebilde einer schon vor langer Zeit verschwundenen galaktischen Zivilisation waren.
    Das machte auch die interstellare Strategie so faszinierend, ein weiteres Fach, das mir gefiel. Systeme mit mehrfach verwendbaren Wurmlochzugängen und -ausgängen waren von höchster Wichtigkeit in der galaktischen Kriegsführung. Oder jedenfalls von derselben Wichtigkeit wie eine rasche Informationsübertragung. Dies war einer der größten Vorteile des Imperiums. Der Imperiale Geist und das Psitech-Kommunikationsnetzwerk stellten sicher, dass Imperiale Streitkräfte miteinander und mit dem Hauptquartier in Verbindung blieben, solange irgendwo Priester in Reichweite waren.
    Nur die Triefaugen besaßen eine ähnliche Form der interstellaren Kommunikation, schienen sie jedoch – zum Glück für uns – nicht auf ähnlich organisierte Art und Weise zu nutzen. Tatsächlich organisierten sie sich selten in Gruppierungen, die mehr als zwei- oder

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