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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Schrottplatz gehandhabt, damals bei der Simulation. Nebenbei bemerkt war ich unglaublich müde, auch wenn ich tagelang im Koma gelegen hatte. Ich wollte einfach nur in irgendein Bett, vorzugsweise in eines, an das ich nicht mit mehreren Körperteilen gefesselt war.
    »Du erhältst für den Anfang ein Guthaben für die Kapsel. Der größte Teil der Sachen aus der Kapsel wurden in dein persönliches Lager überführt«, sagte Ganulf. »Nur die Waffen natürlich nicht.«
    »Was ist mit meiner Kapsel?«, fragte ich. Sie hatten sie ansich genommen? Nicht, dass sie noch von großem Nutzen gewesen wäre, so beschädigt, wie sie war. Aber vielleicht hätte ich sie reparieren können.
    »Alle privaten Raumfahrzeuge wurden vom KRS requiriert«, sagte Ganulf. »Wir befinden uns im Notstand, weißt du.«
    »Ja, das wusste ich schon überraschenderweise«, sagte ich.
    Ganulf schniefte und sah auf eine Checkliste.
    »Willkommen im Habitat, Khem«, sagte er dann. »Aber ich sollte besser ›Khem Greif‹ sagen, obwohl du natürlich später deinen Namen ändern kannst, wenn du auf einen anderen Ring ziehst.«
    Ich nickte. Das hatte ich schon bei der Einweisung erfahren. Jeder, der auf einem Ring lebte, nahm dessen Namen an; die meisten waren ohnehin irgendwie miteinander verwandt. Ich war also vorläufig Khem Greif, weil ich bei Raine und ihren Eltern wohnen würde.
    Was eine ziemlich seltsame Vorstellung war, aber auch wiederum keine, mit der ich in meiner jetzigen Lage hadern sollte. Wie beim Rumpfflicken sagte ich mir auch hier, dass es ja nicht lange dauern würde. Sobald ich wieder ganz klar im Kopf war, würde ich nach der Imperialen Tech zu suchen beginnen, die hier irgendwo versteckt sein musste. Dann würde ich mich absetzen und weiter um die Rückkehr ins Imperium bemühen. Und um die Rückkehr in meine wahre Existenz.
    »Komm, Khem«, sagte Raine. Sie nahm meinen Arm und führte mich zur Tür hinaus. »Du siehst aus wie ein Wrack.«
    »Das bin ich auch«, sagte ich. »Das kommt wahrscheinlich von dem Schock, dass ich doch nicht tot bin.«
    Raine blieb stehen und schaute mich sehr ernst an. Ich wich ihrem Blick aus, nicht weil ich Angst hatte, sie könnte mich mit einem Liderzucken beeinflussen wollen. Sie sorgte einfachdafür, dass ich mich anders fühlte, und das gefiel mir nicht. Doch, es gefiel mir, aber ich hatte das Gefühl, dass das nicht sein sollte, denn es lenkte mich von meiner Mission ab, so schnell wie möglich in den Imperialen Raum zurückzukehren.
    »Wir wären beide tot, wenn du nicht gewesen wärst, Khem«, sagte sie. »Und eine Menge andere Leute auch. Die Piraten wären hier, genau jetzt, würden plündern und jeden umbringen, der Widerstand leistet. Und ich weiß, dass wir dich nicht so gut behandelt haben, wie es sich gehört hätte, aber wir sind dir trotzdem dankbar. Ich bin dir dankbar.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Und jetzt müssen wir dringend ein Bett finden.«
    »Äh … ich weiß, dass es gesellschaftliche und kommunikative Unterschiede zwischen Menschen aus verschiedenen Systemen gibt«, sagte Raine nach einer kurzen Pause. »Als ich sagte, dass ich dir dankbar bin, wollte ich damit nicht anbieten …«
    »Ich meinte, dass du mich zu einem Bett bringen sollst«, unterbrach ich sie. »Sonst werde ich noch hier auf dem Gang zusammenbrechen.«
    »Oh. Es ist ein gutes Stück bis zum Greifen-Ring … Ich schätze, ich könnte uns einen Reisenden rufen …«
    Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich an die Wand, um deutlich zu machen, was ich mit »zusammenbrechen« gemeint hatte.
    »Oder ein Medteam …«
    »Ich bin nur müde«, murmelte ich. »Ich muss schlafen. Einfach nur schlafen.«
    Raine sprach in ihr Armband, einen persönlichen Kommunikator, dabei fiel mir auf, dass man mir keinen gegeben hatte. Vielleicht musste ich mir selbst einen kaufen.
    Ein »Reisender« stellte sich als viersitziges, schwereloses Gefährt heraus, das offenkundig genauso alt wie das Habitat war, aber noch funktionierte. Ich brach über zwei Sitzen zusammen und entschwand auf der Stelle ins Land der Träume.
    Als ich aufwachte, lag ich in einem breiten, bequemen Bett unter einer rotblauen Decke. Das Bett nahm den Großteil des Raums ein, der fast die Unterkunft eines meiner Diener im Imperium hätte sein können, da er sehr sauber und hell und komfortabel war. An einer Wand befand sich ein Mechtech-Bildsystem, eine persönliche Nasszelle war durch einen teilweise milchverglasten Sichtschutz in einer Ecke

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