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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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zu sehen, und ganz allgemein war es eine tausendprozentige Verbesserung zum Leben in Eckie und in einer Rettungskapsel.
    Neben dem Bett stand ein einfahrbares Bord mit einem durchsichtigen Würfel darauf. Ich nahm ihn in die Hand, und der Würfel faltete sich auf zu einer dünnen Platte von der Größe meiner Brust. Sie schimmerte bläulich, dann schwappte Farbe darüber, und ein Bild nahm Gestalt an – das einer jungen Frau, die ich zunächst für Raine hielt, bis ich feststellte, dass sie etwas älter war. Sie winkte, dann ging sie weg von dem Gerät, das ihr Bild übertrug, und einen Gang entlang; auf halbem Weg zu der Luke am Ende des Gangs drehte sie sich um und winkte noch einmal. Meiner beschränkten Erfahrung nach sah es wie ein Korridor im Habitat aus.
    »Bis bald!«, rief sie. »Es wird dir ewig lang vorkommen, aber wenn ich zurück bin, wird es sein, als wäre gar keine Zeit vergangen!«
    Das Bild verschwand mit dem letzten Wort, dann begann alles von vorn. Ich berührte es an einer Ecke, und die Platte faltete sich wieder zu einem schweigenden, durchsichtigen Würfel zusammen.
    Die Tür gab ein Summen von sich, und ein weiches, perlmuttfarbenes Licht breitete sich über ihre Oberfläche aus. Ich stand auf und winkte sie mit der Hand auf. Raine stand draußen, in einem Gemeinschaftsraum, von dem mehrere Türen wie meine abgingen.
    »Ich habe etwas gehört«, sagte sie, während sie sich umsah. »Alles in Ordnung?«
    Ich zeigte auf den Erinnerungswürfel. »Die Frau in dem Bild hat was gesagt.«
    Raines Gesichtszüge erstarrten, dann stürzte sie herein, ergriff den Würfel und zog sich wieder zurück, während ich einfach nur dastand und zusah.
    »Ich hatte ganz vergessen, dass er noch da war«, sagte sie. »Ich hoffte, er würde nicht … Ich hoffte, er …«
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    »War«, sagte Raine. »Das war … meine Schwester. Anza.«
    »Sie ist tot?«, fragte ich.
    Raine nickte wortlos.
    »Wie ist sie gestorben?«, fragte ich. Ich war neugierig, doch trotz meiner Ausbildung hatte ich noch nicht wirklich gelernt, dass Menschen manchmal nicht in der Lage waren, Fragen zu beantworten, die mit heftigen Emotionen verknüpft waren.
    »Die Piraten, beim letzten Mal«, sagte Raine. »Bitte … bitte frag nicht weiter, und erwähne … erwähne es nicht … frag meine Eltern nicht nach ihr.«
    »Klar«, sagte ich. In Erinnerung an ein Gespräch zwischen zwei Menschen, das ich einmal mit angehört, aber nicht ganz verstanden hatte, fügte ich hinzu: »Es tut mir leid.«
    Raine nickte und holte tief Luft.
    »Das hier ist also dein Zimmer«, sagte sie. Sie sprach schnell. Sie hatte gerötete Wangen, was auf Wut oder eine andere Emotion hindeuten konnte. Ich dachte in diesem Fall aneine »andere Emotion«, die wahrscheinlich mit ihrer toten Schwester zu tun hatte. »Es führt in unser Wohnzimmer, das ich und meine Eltern uns teilen. Das da ist die Tür zu ihrem Zimmer, und die da drüben ist meine. Die Tür zum Gang liegt da, und die Notausgänge liegen oben – die Luke, die du hier siehst – und unten, obwohl diese Luke durch den Teppich verdeckt wird. Äh, hast du Hunger?«
    Ich musste nicht lange nachdenken. Ich hatte einen Riesenhunger. Wahrscheinlich hatte man mich in den letzten Tagen über einen Schlauch ernährt, der durch die Nase in den Magen gelegt worden war.
    »Ja!«
    »Gut. Im ersten Zyklus ist es fast Zeit fürs Abendessen«, sagte Raine. »Im zweiten fürs Frühstück, aber wir sind im ersten Zyklus. Äh, meine Eltern sind beide da. Sie möchten dich natürlich kennenlernen. Ist es in Ordnung, wenn wir mit ihnen essen?«
    »Klar«, sagte ich. Die Vorstellung, Eltern zu haben, war seltsam, aber es würde zweifelsohne interessant werden. Und wieder dachte ich, dass ich ja in ein paar Tagen weg sein würde. Spätestens vielleicht in einer Woche.
    Das Abendessen war noch interessanter, als ich es erwartet hatte, hauptsächlich, weil Raines Vater, Larod, sehr ruhig war und etwas mit der Lebensmittelverschiffung zu tun hatte. Außerdem war ihre Mutter – wie ich mir hätte denken können, wenn ich irgendetwas über das Verhalten in Familien gewusst hätte – Kommandant Alice Greif im KRS -Geheimdienst, die mich auf der Krankenstation verhört hatte. Da ihre Fragerei während der Mahlzeit weiterging, überlegte ich, ob sie mich vielleicht in ihr Haus geholt hatte, um mich als potenziellen Feind im Auge behalten zu können.
    Und ich fand Raine eigentümlich faszinierend. Ich

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