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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gleichzeitig zu.
    »Ich denke immer wieder an unsere Fracht«, sagte Rlinda, während sie ihre kulinarischen Aktivitäten fortsetzte. »Ich freue mich schon darauf, einige meiner Rezepte mit theronischen Ingredienzien auszuprobieren. Aber wahrscheinlich haben Sie genug von Nahrungsmitteln aus ihrer Heimat. Dennoch wäre ich Ihnen für den einen oder anderen Tipp dankbar.« Sie hob hoffnungsvoll die Brauen.
    »Grüne Priester sind nicht für ihre Fähigkeiten als Feinschmecker bekannt«, erwiderte Otema ernst. »Das Kochen gehört nicht zu unseren Studien, während wir dem Weltwald dienen.«
    »Das habe ich befürchtet.« Rlinda rührte in einer gallertartigen Masse, um zu verhindern, dass sie am Boden der Pfanne festhaftete.
    Mit einer Schöpfkelle gab sie drei genau gleich große Portionen einer puddingartigen, zähflüssigen Masse auf bereitstehende Teller, fügte dann faseriges grünes Gemüse, goldenen Sirup und geschmorte Schnitzel aus grauem Fleisch hinzu, zu gleichschenkligen Dreiecken geschnitten. Otema bekam den ersten Teller. »Sie sind viele Jahre lang Botschafterin bei der Hanse gewesen, Ma’am, aber führten Ihre Reisen Sie jemals zu den sieben Sonnen?«
    »Nein. Diese besondere Reise ist für mich ebenso neu wie für Nira.«
    Nira nahm ihren Teller dankbar entgegen und genoss den köstlichen Duft.
    »Nun, in Mijistra finden Sie sicher eine bessere Küche, zumal Sie Gäste des Weisen Imperators sein werden, aber dies ist ein echter ildiranischer Festschmaus.« Sie strich mit einem dicken Finger durch einen Topf, leckte dann die Soße daran ab. »Perfekt.« Rlinda nahm ihren eigenen Teller und setzte sich zu den beiden grünen Priestern an den Tisch.
    »Wie oft sind Sie in Mijistra gewesen?«, fragte Nira.
    »Viermal, und es hat mir jedes Mal gut gefallen. Ich hoffe, dass ich mit meiner theronischen Fracht dort noch willkommener bin. Wissen Sie, die Ildiraner haben nichts gegen unsere Besuche, aber sie sind… recht ungewöhnlich. Nun, was soll man von fremden Wesen anderes erwarten? Es ist schwer zu sagen, ob sie gern Geschäfte mit uns tätigen oder uns nur tolerieren.«
    »Zwischen den einzelnen menschlichen Kulturen gibt es teilweise erhebliche Unterschiede«, erwiderte Otema. »Und die Ildiraner sind eine ganz andere Spezies.«
    »Ich möchte Ihnen einen groben Überblick verschaffen«, sagte Rlinda. »Einige Dinge sollten Sie wissen. Zunächst einmal: Die Ildiraner sind polymorph, wie Hunde. Bei ihnen gibt es verschiedene Subspezies, ›Geschlechter‹ genannt. Einige dieser Geschlechter sind sehr menschenähnlich, aber lassen Sie sich davon nicht täuschen. Bestimmte Ildiraner sind sehr attraktiv und wie ich hörte, sind sie alle mit den richtigen Dingen ausgestattet, wenn Sie verstehen, was ich meine. Allerdings gibt es meines Wissens keinen Beweis dafür, dass Ildiraner und Menschen tatsächlich gemeinsamen Nachwuchs haben können.«
    »Das wäre in genetischer Hinsicht sehr ungewöhnlich«, meinte Otema.
    »Ja, aber mir sind viele ungewöhnliche Dinge unter die Augen gekommen. Nun, die einzelnen Geschlechter zeichnen sich durch Eigenschaften und Fähigkeiten aus, durch die sie gewissermaßen Kasten in der ildiranischen Gesellschaft bilden. Denker sind gern Denker, Arbeiter sind gern Arbeiter und so weiter.«
    »Sind Kreuzungen zwischen verschiedenen Geschlechtern möglich?«, fragte Nira.
    »Ja.« Rlinda probierte das dreieckige Fleisch und stand dann auf, um noch mehr Soße für sich selbst und ihre beiden Gäste zu holen. »Manchmal kommt es zu solchen Verbindungen, weil sich zwei Ildiraner lieben. Bei anderen Gelegenheiten steckt bewusste Absicht dahinter, mit dem Ziel, bestimmte Eigenschaften zu verstärken. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Nachkommen von Adligen und Soldaten werden zu Offizieren der Solaren Marine. Wie ich hörte, sind die besten Sänger, Dichter und Künstler Mischlinge. Sie zeichnen sich durch eine genetische Kraft aus, die den Reinrassigen fehlt.«
    »Bekommen wir es mit vielen verschiedenen Geschlechtern zu tun?«, fragte Otema. »Oder beschränken sich unsere Kontakte auf die Oberhäupter des ildiranischen Volkes?«
    »Oh, Sie werden den am meisten verbreiteten Geschlechtern begegnen. Übrigens bieten die Namen einen Hinweis. Konsonanten am Ende des Namens identifizieren jedes Geschlecht. So enden die Namen des Adelsgeschlechts alle auf ‘h , die der Bürokraten auf ‘s und die der Arbeiter auf ‘k. Mischlinge erkennt man an einer Kombination von Konsonanten. Die

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