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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Die Terranische Hanse hatte bereits Steuern und Tarife erhöht, um die massive Aufrüstung zu finanzieren. Es galt, dem unbekannten Feind gegenüber möglichst stark zu erscheinen.
    Die seltsamen Geschöpfe aus den Tiefen der Gasriesen hatten erneut zugeschlagen.
    »Ich könnte unsere Truppen wesentlich besser auf den Kampf vorbereiten, wenn ich Informationen über den Gegner hätte«, sagte General Lanyan. »Haben wir irgendwelche Mitteilungen von den Fremden erhalten? Wissen wir, was sie wollen und wer sie sind? Warum greifen sie uns an?«
    Basil schüttelte den Kopf. »Sie haben keine Überlebenden hinterlassen.«
    »Stimmt es, dass eine dritte Himmelsmine der Roamer angegriffen wurde?«
    »Ja, aber wir haben den Bericht noch nicht freigegeben. Keine Warnung, keine Gnade. Vollständige Zerstörung, wie in den anderen Fällen. Wenn es die Roamer mit der Angst zu tun bekommen und die Produktion von Ekti reduzieren, könnte bei uns der Treibstoff knapp werden.«
    »Vielleicht sind die Streuner jetzt bereit, sich der Hanse anzuschließen«, brummte Lanyan. »Haben sie um den Schutz der TVF gebeten? Um militärische Eskorten bei den übrigen Himmelsminen?«
    Basil runzelte die Stirn. »Noch nicht. Aber früher oder später werden sie sich mit einem solchen Anliegen an uns wenden. Die Roamer bitten nicht gern um Hilfe.«
    »Sollen sie sehen, wie sie sich bis dahin durchschlagen.« General Lanyan ging tiefer und flog über ein breites Tal, in dem Soldaten in Schutzanzügen den Bodenkampf übten. Der Gleiter blieb so weit oben, dass Basil nicht mehr sah als kleine silbrige Gestalten, die sich auf dem roten Sand bewegten. »Nach der Hinrichtung von Sorengaards Piraten habe ich mit Schwierigkeiten von den Roamern gerechnet. Die Fremden halten sie vielleicht davon ab, uns Probleme zu bereiten.«
    »Lassen Sie sich nicht von Vorurteilen beeinflussen, General«, mahnte Basil. »Die Roamer haben Kolonien der Hanse nie bedroht. Rand Sorengaard scheint nichts weiter als eine Anomalie gewesen zu sein.«
    »Eine tote Anomalie«, fügte der General hinzu.
    »Wir benötigen keine Sündenböcke. Die Roamer haben drei Himmelsminen verloren, und es gab keine Überlebenden. Wir brauchen Ekti, General, und wenn die Roamer ihre Lieferungen einstellen, stehen weder uns noch den Ildiranern alternative Quellen zur Verfügung.«
    Lanyan nickte widerstrebend und beobachtete die Soldaten in der trockenen Schlucht einer wasserlosen Welt. Basil vermutete, dass der General ebenso empfand wie er selbst: Es passte ihm nicht, dass die Roamer ohne Kontrolle durch die Hanse agierten. Die Ekti-Lieferungen unterlagen Tarifen und Steuern, aber Einsatz und Betrieb der Himmelsminen wurden nicht überwacht. Die Weltraumzigeuner versorgten die Hanse mit Treibstoff für den Sternenantrieb und mit anderen dringend benötigten Ressourcen, deshalb mussten die Exzentrizitäten der Roamer toleriert werden.
    Doch als ein Mann des Militärs war Lanyan besorgt. »Die Existenz einer so großen und unabhängigen Gruppe aus… Guerillas gefällt mir nicht. Niemand weiß, was sie dort draußen anstellen oder wo sie alle leben. Denken Sie nur an das mögliche Risiko, das sie darstellen.«
    »Mir sind einige seltsame Dinge aufgefallen, General«, sagte Basil. »Sie wissen nichts davon, aber ich habe von meinem Sonderbeauftragten Pellidor während der letzten fünfzehn Jahre Handelsdaten sammeln lassen. Einige meiner besten Bevölkerungsstatistiker berechneten die wahrscheinliche Größe der Roamer-Populationen, auf der Grundlage der Ressourcen, die sie bei Lieferanten der Hanse kauften. Auf den ersten Blick betrachtet ist die Zahl klein und praktisch unbedeutend.«
    »Das habe ich nicht anders erwartet.« Lanyan flog den Gleiter und wartete auf das Aber. »Und?«
    »Ich habe festgestellt, dass die Roamer ihre eigenen Ressourcen sammeln, und zwar in einem ziemlich großen Ausmaß. Das ändert alle Parameter.« Basil atmete tief durch. »Die Roamer sind nicht völlig von der Versorgung durch die Hanse abhängig, und daraus folgt: Ihre Siedlungen und Populationen könnten viel größer sein, als wir glauben.«
    »Verdammt.« General Lanyans Gesicht lief rot an. »Wie groß?«
    »Die Roamer könnten hunderte oder sogar tausende von Kolonien haben, über die wir nichts wissen. Alle autark. Und nicht eine von ihnen zahlt Steuern an die Hanse.«
    »Unmöglich! Davon hätten wir erfahren!«
    Der ewige Wind des Mars ließ den Gleiter erzittern. »Ich habe Spione damit beauftragt, die

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