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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Bewegungen von Roamer-Schiffen zu verfolgen, die Außenposten der Hanse anfliegen und mit ihnen Handel treiben«, fuhr Basil fort. »Sie sollten einen Katalog aller bekannten Roamer-Schiffe erstellen. Als ich mir die Informationen ansah, war ich erstaunt darüber, wie viele verschiedene Raumschiffe die Roamer verwenden. Sie scheinen selbst welche zu bauen – und zwar viele.«
    »Und sie haben drei Himmelsminen an den Feind verloren«, sagte der General.
    »Drei, von denen wir wissen«, schränkte Basil ein. »Und wir haben keine Ahnung, wie viele Himmelsminen die Roamer in Betrieb haben und wo sie sich befinden. Es begann damit, dass sie ein Dutzend alte Ekti-Fabriken von den Ildiranern erwarben, aber seitdem haben sie viele weitere gebaut. Wie viele? Die Roamer erstatten der Hanse nicht Bericht, wenn sie eine neue Mine in Dienst stellen. Von der über Erphano zerstörten Anlage wussten wir zum Beispiel überhaupt nichts.«
    »Mistkerle«, knurrte Lanyan.
    Basil schüttelte den Kopf. »Es gibt viele Himmelsminen, General, und zahllose unbewohnte Systeme. Die Hanse hat unersättlichen Hunger nach Ekti – wie können wir uns über die Industrie der Roamer beklagen? Wer kann die Übersicht darüber behalten, wo Himmelsminen Treibstoff für den Sternenantrieb produzieren? Bisher gab es gar keinen Grund, sich solche Fragen zu stellen, denn die Roamer lieferten das Ekti, ohne zu viel dafür zu verlangen, und deshalb fanden wir uns mit der Situation ab.«
    Niemand hatte erwartet, dass aus den desorganisierten, im All lebenden Nomaden eine große Zivilisation werden konnte, verborgen in den Ecken und Winkeln des Spiralarms. Basil dachte in diesem Zusammenhang an kleine Käfer, die in Fugen und Ritzen von Gebäuden lebten. »Kakerlaken« schien eine angemessene Bezeichnung für die Roamer zu sein.
    »Vielleicht sollten wir die Himmelsminen verstaatlichen«, sagte Lanyan. »Militärische Notwendigkeit, Vollmachten aufgrund des Notstandsgesetzes und so weiter. Wir könnten befehlen, sie alle unter die Kontrolle der Hanse zu stellen. Die von den Fremden ausgehende Gefahr wäre ein guter Vorwand.«
    Basil lachte. »Unmöglich, General. Völlig ausgeschlossen. Und wenn wir die Roamer auf eine solche Weise provozieren würden… Vielleicht wären sie bereit, ein Ekti-Embargo über uns zu verhängen. Sie halten die Trümpfe in der Hand, nicht wir.«
    »Was ist mit TVF-Spionageschiffen? Wir könnten sie losschicken und nach Himmelsminen der Roamer suchen lassen.«
    »Sie wollen bei allen Gasriesen im Spiralarm nach Ekti-Fabriken suchen? Möchten Sie unsere Bemühungen darauf konzentrieren, General? Die wenigen uns unbekannten Anlagen, die wir fänden, wären ein unbedeutender Prozentsatz. Und dann müssten wir sie übernehmen, sie mit unserem Personal ausstatten. Nein, General, mit einer solchen Strategie würden wir uns nur verzetteln.«
    Lanyan brachte den Gleiter höher und flog in Richtung Basis zurück. Für diesen Tag hatten sie genug Manöver gesehen.
    »Wir sollten die Krise zumindest nutzen, um einen Zensus bei den Roamern durchzuführen«, sagte der General und sein Tonfall deutete darauf hin, dass er gründlich über diesen Vorschlag nachgedacht hatte. »Wir könnten den Schutz der Himmelsminen zum Vorwand nehmen, um die Roamer zu zwingen, ihre Verstecke zu verlassen. Dabei wären wir in der Lage, wichtige Informationen zu gewinnen.«
    Basil lehnte ab. »Sprecherin Okiah ist sehr klug. Sie würde diesen Trick sofort durchschauen. Die fremden Angreifer sind unsere Hauptsorge und ich möchte auf keinen Fall unsere Versorgung mit Ekti gefährden.« Er schürzte die Lippen. »Allerdings werde ich Preisbeschränkungen veranlassen. Auch die Roamer sollen die Kriegsvorbereitungen auf ihren Konten spüren.«
    »Es dürfte schwer genug werden, Krieg gegen einen Feind zu führen, von dem wir praktisch gar nichts wissen.« Lanyan wirkte nicht besonders zufrieden, als er mit dem Landeanflug begann. Voraus wölbten sich die Kuppeln der Marsbasis. »Es hätte uns noch gefehlt, dass uns Menschen Knüppel zwischen die Beine werfen.«

76 JESS TAMBLYN
    In Rendezvous fand eine Dringlichkeitsversammlung der Roamer-Clans statt. Bei den Repräsentanten der vielen Familien herrschte ein solcher Aufruhr, dass es selbst Jhy Okiah schwer fiel, die Ordnung herzustellen, trotz ihrer langjährigen Erfahrung als Sprecherin.
    Oberhäupter der verschiedenen Familiengruppen saßen im großen Diskussionssaal auf den ihnen zugewiesenen Sitzbänken,

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