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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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haben sich erneut gezeigt. Selbst das ganze Thism ist nicht stark genug für das, was getan werden muss. Ich hatte gehofft, dass die Mischlinge jene Merkmale verstärken. Nichts hat höhere Priorität, nichts ist wichtiger. Wir müssen planen und einen Erfolg erzielen, bevor alle anderen die Natur der Gefahr verstehen.« Der Weise Imperator ballte die Faust, so fest, dass ihm Blut aus dem Handballen rann. »Wir brauchen mindestens einen!«
    Der Dobro-Designierte sammelte seine ganze Kraft. »Dann lass mich einen riskanten Vorschlag unterbreiten. Es gibt neue Informationen, Vater. Vielleicht hast du es selbst gesehen. Ich bin eben einem Menschen begegnet, einem grünen Priester von Theroc. Es handelt sich um eine junge und vermutlich fruchtbare Frau. Ihre biologische Verbindung mit den Weltbäumen deutet auf einige… sehr interessante genetische Möglichkeiten hin.«
    Der Weise Imperator bedeutete den Bediensteten, seinen Chrysalissessel in den Korridor zu bringen.
    »Ja, ich habe bereits daran gedacht«, sagte er. »Vielleicht müssen wir sie benutzen und uns das von ihr nehmen, was wir brauchen.«

79 ADAR KORI’NH
    Die Kohorte ildiranischer Kriegsschiffe verließ den öden Planeten Dobro und Adar Kori’nh war froh, dass ihn ein neuer militärischer Auftrag erwartete. Unbehagen begleitete ihn, wenn er den trostlosen Planeten besuchte, obgleich er auf Geheiß des Weisen Imperators kam. Was der Dobro-Designierte auf jener Welt anstellte, erschien ihm schrecklich. Nicht einmal Menschen verdienten eine solche Behandlung.
    Durch das alles sehende Auge des Thism erfuhr und verstand der Weise Imperator viel mehr als der erfahrenste und aufmerksamste Adar. Ein Weiser Imperator war mehr als jeder andere Ildiraner. Er bildete gewissermaßen die Summe des gesamten Volkes, seinen Gipfel. Seine Gedanken, Entscheidungen und Maßnahmen bestimmten die Geschichte des Ildiranischen Reichs. Kori’nh konnte die Entscheidung nicht infrage stellen, was aber keineswegs bedeutete, dass er die dunklen Notwendigkeiten billigte. Der Weise Imperator wusste, was für alle Ildiraner am besten war, selbst wenn manche Personen einen grässlichen Preis bezahlen mussten.
    Es stand Adar Kori’nh nicht zu, alles zu verstehen.
    Er murmelte einen Fluch und sank im Kommando-Nukleus des Flaggschiffs in seinen runden Sessel. Selbst wenn es der Weise Imperator am besten wusste, selbst wenn das Ergebnis auf irgendeine rätselhafte Weise dem Wohl der Ildiraner diente – Kori’nh glaubte nicht, dass die unheilvollen Experimente auf Dobro als heldenhafte Taten gelten konnten. Sie würden nie Eingang finden in die Saga der Sieben Sonnen.
    »Wir haben Kurs auf das Hyrillka-System genommen, Adar«, sagte der Navigator, ein Septa, der für den Posten an Bord des Flaggschiffs auf das Kommando einer kleineren Schiffsgruppe verzichtet hatte. Er und die anderen Brückenoffiziere schienen erleichtert darüber zu sein, Dobro zu verlassen.
    Bei Hyrillka, am Rand des Horizont-Clusters, würden sie eine der traditionelleren Pflichten der Solaren Marine erfüllen: Himmelsparaden. Vor dem inneren Auge sah Kori’nh, wie seine prächtigen Kriegsschiff über das Firmament von Hyrillka zogen und komplexe Manöver flogen. Der joviale Hyrillka-Designierte liebte solche Spektakel und veranstaltete gern Feste, um ildiranische Leistungen zu feiern.
    Seit einiger Zeit schickte der Weise Imperator die Solare Marine immer häufiger in solche Einsätze. Er hatte Adar Kori’nh sogar angewiesen, die nächste Luftparade selbst zu befehligen, aus Anlass seines Geburtstags. Nach vielen Jahren tadellosen Dienstes war der Adar dieser dummen Zurschaustellungen prahlerischen Wagemuts überdrüssig geworden. Er wollte Dinge leisten, die mehr Substanz und mehr Bedeutung hatten.
    Doch nach dem scheußlichen Anblick auf Dobro war er froh, mit etwas beauftragt zu sein, das ihn in emotionaler Hinsicht weitaus weniger belastete.
    Die Kohorte flog in perfekter keilförmiger Formation in Richtung Horizont-Cluster. Als der Sternenantrieb die Schiffe auf Reisegeschwindigkeit beschleunigt hatte, entschuldigte sich Kori’nh. »Ich suche mein Quartier auf, um mich dort mit militärischer Strategie zu befassen.«
    Seine Crew kannte ihre Aufgaben und er rechnete nicht mit Problemen. Während seiner ganzen beruflichen Laufbahn hatte er nie Probleme erwartet. Die Solare Marine war eine prächtige Flotte, die beste, die es jemals im Spiralarm gegeben hatte. Doch seit vielen langen ildiranischen

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