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Das Implantat: Roman (German Edition)

Das Implantat: Roman (German Edition)

Titel: Das Implantat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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Army Rangern ausgewählt wurde, um beim Echo Squad mitmachen zu dürfen – also aus den gesamten drei Bataillonen? Und ich gehöre der Zenith-Klasse an, aber mein Gott, was du da im Kopf hast, ist noch nicht mal Militärausrüstung. Es ist
besser
als Militärausrüstung. So werden die Dinger nicht mehr gemacht, weil sie
noch nie
so gemacht wurden. Ich habe keine Ahnung, was dein Daddy sich dabei dachte, aber als er dir diesen Apparat eingesetzt hat, hat er es ernst gemeint.«
    Ich habe dir ein kleines Extra eingebaut.
So hat mein Vater es formuliert.
    Ich bin ein Mittel zum Zweck. Ein Soldat in Lyles Phantasie-Armee. Mein Kehlkopf tut immer noch weh, aber wenigstens kann ich wieder atmen. Ich lehne mich an ein Stück Sperrholz. Lyle läuft weiter unruhig auf und ab.
    »Du hast mich benutzt«, sage ich.
    »Stimmt nicht. Ich habe
versucht,
dich zu benutzen.«
    Ächzend will ich mich aufsetzen. Doch Lyle hebt eins seiner schlaksigen Beine und rammt mir seinen Stiefel in die Brust, so dass mir erneut die Luft wegbleibt.
    »Bleib sitzen, du Held«, befiehlt er. »Ich habe keine Zeit für diesen Mist. Diese Leute hier glauben, das wäre schon ein Kampf gewesen, aber ich habe nicht mal richtig angefangen. Ich habe noch ein Ass im Ärmel – und zwar bereits seit zehn Jahren. Seit der Gründung der Pure-Pride-Bewegung. Warte, bis ich ihnen zeige, was in mir steckt, Gray. Dann werden sie wissen, was Krieg bedeutet.«
    Dunkel glänzt die Waffe in seiner Hand. Vom Eingangstor her ist wütendes Geschrei zu hören. Lyle wirft einen Blick über seine Schulter und leckt sich die Lippen. Seine Brust hebt und senkt sich, als sei er eben einen Marathon gelaufen.
    Ich bemühe mich, irgendwie unter seinem Stiefel wegzukommen. Winselnd im Schmutz liegend wie ein getretener Hund – so möchte ich nicht sterben.
    Lyle hebt den Fuß und betrachtet mich mitleidig. »Keine Angst, Gray, ich werde dich nicht töten. Wir haben etwas Besseres mit dir vor.«
    Er schlendert ein paar Meter davon, dreht sich dann noch mal um.
    »Wenn sie dich festnehmen, leiste keinen Widerstand«, sagt er. »Versuch, etwas Würde zu zeigen, wenn das FBI dich für den Rest deines Lebens ins Gefängnis steckt. Immerhin bist
du
der Anführer von Astra.«

Houston Chronicle
    Anschläge ziehen im ganzen Land Gewaltausbrüche nach sich
     
     
    HOUSTON  – Nach den durch Amps verübten Bombenanschlägen in Chicago, Houston und Detroit haben im ganzen Land Bürger ihrer Wut mit zum Teil heftigen Gewaltausbrüchen Luft gemacht.
     
    Nach Schätzungen des FBI ist es seit den Anschlägen zu mehr als einhundertzwanzig gewaltsamen Übergriffen auf Menschen mit Implantaten gekommen.
     
    Berichte über Belästigungen und Angriffe gehen aus sämtlichen Landesteilen ein, die meisten jedoch aus den Städten, die Ziel der Anschläge gewesen sind.
     
    In Chicago hat ein Mann bei einem gegen Implantatträger gerichteten Amoklauf einen Amp-tragenden Bettler an einer Tankstelle erschossen. In Detroit wurde ein Molotowcocktail auf ein von der Free Body Liberty Group betriebenes Gemeindezentrum geworfen. Drei Menschen wurden verletzt, und das in der Innenstadt liegende Gebäude wurde schwer beschädigt. Zum möglicherweise schlimmsten Vorfall kam es jedoch in Houston, wo eine aufgebrachte Menge von fünfhundert Leuten sich vor dem Haus eines örtlichen Implantatträgers versammelte. Der Mann wurde so brutal zusammengeschlagen, dass er sich immer noch in kritischem Zustand befindet. Sein Haus wurde teilweise abgebrannt, bevor die Polizei die Menge auflösen konnte.
     
    Bisher waren die Behörden nicht in der Lage, die Gewalt in den Griff zu bekommen. FBI -Direktor Greg Wright hat mehrmals gegenüber der Presse betont, dass gegen Implantatträger oder deren Familien gerichtete Akte der Selbstjustiz nicht toleriert würden.

19
    Ein schmutziger Trick
    L yle marschiert mit gesenktem Kopf davon. Er hält die rechte Hand hoch und hat drei Finger aufgerichtet. Drei, dann zwei. Eins. Energisch ballt er die Faust.
    Sofort wird der lachende Cowboy schneller. Rennt mit schwindelerregendem Tempo und vogelartigen Bewegungen über die staubbedeckte Baustelle. Im Zickzack an Demonstranten und Amps vorbei. Angetrieben vom eindringlichen Flüstern des Zeniths, der in seinem Kopf steckt.
    Wir müssen eine neue Welt erschaffen, hat er gesagt. Deshalb weiß ich auch gleich, wohin er so eilt.
    Eine Meile von hier veranstaltet der Pure Human Citizen’s Council eine Demo, bei der es von anständigen

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