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Das Implantat: Roman (German Edition)

Das Implantat: Roman (German Edition)

Titel: Das Implantat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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Schlacht vorgestellt. Kampfgetümmel, Mut und Heldenglanz. Stattdessen schleiche ich mich heimlich in eine brennende Wohnwagensiedlung, um einen seltsamen Jungen und eine Frau zu retten, die möglicherweise nur so getan hat, als würde sie mich mögen, um ihrem psychopathischen Bruder einen Gefallen zu tun.
    Dort, wo die Bäume beginnen, halte ich einen Moment inne und beobachte den in der Sonne glänzenden Maschendrahtzaun, den Edens Bewohner nie wollten. Keine Bewegung ist zu sehen. Also sprinte ich über das schlammige Feld und blicke dabei aufmerksam nach rechts und links. Der Kampf mit der selbsternannten Bürgerwehr hat seine Spuren hinterlassen: zusammengeknüllte Hemden, die die Amps ihren Gegnern vom Leib gerissen haben; verbogene Klappstühle; und natürlich der rostige, von Kugeln durchlöcherte Generator, der umgekippt im Gras liegt wie ein einsamer Büffelkadaver.
    Aber ansonsten habe ich freie Bahn.
    Ich klettere über den klirrenden Maschendrahtzaun und lehne mich auf der anderen Seite keuchend dagegen. Mindestens einer der Wohnwagen brennt lichterloh. Ich weiß nicht mehr, wer dort wohnt. Aber der vergilbte Kasten steht wahrhaft in Flammen, an jeder Seite züngeln sie gierig die Verkleidung hinauf. Glühend heiße Böen voll winziger Aschefetzen steigen von dem Brand auf und schütteln die Äste der Pekannussbäume. Wie eine im Zeitraffer verdorrende Blume biegt sich das Plastik unter der Hitze und fällt in sich zusammen.
    Auch der Anstrich der benachbarten Wohnwagen beginnt schon, schwarze Blasen zu werfen. Es herrscht nicht genug Abstand zwischen den Mobilheimen. Wenn das so weitergeht, steht bald die ganze Siedlung in Flammen.
    Und Polizisten sind nirgendwo zu sehen. Auch keine Feuerwehrleute. Eigentlich scheint sich überhaupt niemand mehr hier aufzuhalten. Polizei und Feuerwehr haben wahrscheinlich genug mit den Krawallen zu tun. Und die Amps sind wohl alle weggelaufen.
    Ich höre laute, johlende Rufe – wie von einem Cowboy. Angespannt greife ich mit den Fingern in den Maschendraht hinter mir und bleibe wie erstarrt stehen.
    Drei Männer stapfen über eine Kreuzung zwischen den Wohnwagen. Der vorderste hat einen Benzinkanister in der Hand und seine Baseballkappe tief ins Gesicht gezogen. Seine zwei hohlbrüstigen Gefährten latschen ihm mit hängenden Schultern hinterher und halten ihre Gewehre hüfthoch im Anschlag. Die Gesichter der drei sind rot und glänzen vor Schweiß, als hätten sie alle einen Sonnenbrand. Doch schuld ist das Feuer. Die Männer sind den Flammen zu nahe gekommen, scheinen es aber kaum gemerkt zu haben. Als sie vorbeilaufen, kann ich das erregte Grinsen auf ihren Gesichtern erkennen.
    Sie überqueren die Kreuzung und sind verschwunden. Auf der anderen Seite der Siedlung antwortet jemand mit dem gleichen cowboyartigen Ruf. Ich höre, wie Glas zerspringt, dann trunkenes Gelächter.
    Lucys Wohnwagen ist dem um sich greifenden Feuer gefährlich nahe. Ich löse meine Finger vom Zaun. Versuche vom Gejohle der Brandstifter her abzuschätzen, wo sie sich befinden.
    In geduckter Haltung schleiche ich den Hauptweg entlang. Rechts und links stehen überall die Türen der Wohnwagen offen. Auf dem Weg liegen Kleidungsstücke, Küchenwerkzeuge und Spielsachen verstreut. Sie wurden wohl bei dem Massenexodus zurückgelassen, der gerade stattgefunden hat.
    Vielleicht haben auch Lucy und Nick Eden bereits verlassen. Dieser Angriff kommt schließlich nicht überraschend; er hat sich schon seit langem angekündigt.
    Hinter mir nehme ich ein kratzendes Geräusch wahr und wirble so schnell herum, dass ich fast das Gleichgewicht verliere. Eigentlich habe ich erwartet, in die Mündung eines Gewehrs zu blicken. Stattdessen sehe ich, wie hinter dem Fenster eines Wohnwagens der Vorhang rasch wieder geschlossen wird. Anscheinend halten sich doch noch Leute in der Siedlung auf.
    Amps, die sich vor den marodierenden Pure-Pride-Anhängern verstecken.
    Ich laufe hinüber zu dem Wagen und klopfe leise an das Fenster. »Hier wird bald alles in Flammen stehen«, flüstere ich. »Seht lieber zu, dass ihr fortkommt.«
    Keine Antwort.
    Ich höre lautes Lachen. Als ich mich umdrehe, rollt das runde Zementbecken eines Vogelbades über die Kreuzung und kracht in die Veranda gegenüber. Ich schmiege mich an die Wand des Wohnwagens. Während die Stimmen lauter werden, zähle ich in meinem Kopf rückwärts. Stelle mir meine Finger bildlich vor. Kehre bereits wieder in mein Inneres zurück, dürste geradezu

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