Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

fiel, das Eindämmungspersonal abzuziehen, meldete ich mich freiwillig, weil sonst die Festgehaltenen ohne medizinische Versorgung wären.“
    „Moment mal, was für eine Art von Arzt sind Sie? Ich dachte, Sie hätten Ihren Doktortitel in … Geistern oder so was zu verdanken.“
    Er ignorierte meinen Einwand und sagte: „Mein Instinkt hat sich als richtig erwiesen. Patienten, die sich hier mit kleineren Symptomen gemeldet haben, erwiesen sich tatsächlich als infiziert.“
    „Verdammte Scheiße, ehrlich?“
    Marconi nickte in Richtung einer Reihe durchsichtiger Plastikbehälter, die auf einem Wagen neben uns standen, und ich zuckte so heftig zusammen, dass ich beinah vom Stuhl gefallen wäre. In jedem der Behälter war eine Spinne. Zwei waren vollständig ausgewachsen, eine war nicht viel größer als mein Daumen, die letzte irgendwo dazwischen. Eine der großen war schwer beschädigt, der halbe Körper fehlte.
    Ruhig sagte er: „Sie sind ziemlich tot.“
    „Können Sie sie sehen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Manchmal. Wenn ich mich sehr konzentriere. Ich verfüge nicht über Ihre Gabe, aber ich habe so meine Techniken. Obwohl ich zugeben muss, dass ich Ihre ‚Gabe‘ nicht geschenkt haben wollte, selbst wenn Sie sie mir in einem Korb mit einer Flasche Glenfiddich präsentieren würden.“
    „Und Sie wissen, wie man diese Scheißviecher killt?“ Ich hielt den leeren Kanister hoch, den ich mitgebracht hatte. „Sie haben das hier gemacht, dieses äh, ‚Mundwasser‘? Das Gift? Also sind Sie nah dran.“
    „Nah dran an was? Einer Heilungsmethode? Es ist keine große Leistung, einen Parasiten mit etwas zu töten, das auch den Wirt brutal umbringt. Nein, ich bin nicht nah an einer Heilung für das, was der Parasit mit dem menschlichen Körper anstellt. Er baut ihn nämlich von innen neu auf, und zwar auf eine Art, die alles, was wir über die menschliche Physiologie wissen, sprengt. Im Augenblick versuche ich einfach nur einen Weg zu finden, die Infektion zuverlässig zu erkennen.“
    „Ich verstehe trotzdem noch nicht, wie das geht. Ich meine, ich habe diesen Dingern dabei zugesehen, wie sie auf die Gesichter von Menschen krabbeln, und die konnten sie noch nicht mal sehen. Aber sie können sich auch mit einem Körper verbinden, so dass es einer Verschmelzung gleicht, als würde der Parasit sichtbar genug werden, um zu –“
    „David, wie können ausgerechnet Sie immer noch überrascht sein, wenn uns unsere Sehfähigkeit im Stich lässt? Das menschliche Auge muss einer der fiesesten Streiche sein, den uns die Natur je gespielt hat. Wir können einen winzigen zylinderförmigen Lichtbereich direkt vor unserem Gesicht erkennen, der auf ein sehr schmales elektromagnetisches Spektrum beschränkt ist. Wir können nicht um Wände herumsehen, wir können Kälte oder Wärme nicht sehen, wir können Elektrizität oder Radiowellen nicht sehen, wir können nicht weit in die Ferne sehen. Dieser Sinn funktioniert so eingeschränkt, dass er uns auch komplett fehlen könnte, trotzdem hängen wir als Spezies so sehr davon ab, dass alle anderen Wahrnehmungen verkümmert sind. Wir sind zu dem völlig verrückten und oft fatalen Schluss gekommen, dass etwas nicht existiert, wenn wir es nicht sehen können. Fast alle Fehlschläge der Zivilisationkönnen auf diesen ominösen Satz zurückgeführt werden: ‚Ich glaube es erst, wenn ich es sehe.‘ Wir können die Öffentlichkeit noch nicht mal davon überzeugen, dass die Klimaerwärmung gefährlich ist. Warum? Weil Kohlenstoffdioxid dummerweise unsichtbar ist.“
    „Aber … wir müssen rausfinden, wie man sie aufspüren kann, oder? Zum Beispiel, indem jemand eine Maschine baut oder so was? Wenn wir sie aufspüren können, können wir sie auch töten.“
    „Als Antwort darauf, zwei Worte: Plasmodium falciparum .“
    „Will ich wirklich wissen, was das ist?“
    „Warum nicht? Es ist ein Monster, das mehrere Milliarden Ihrer Mitmenschen getötet hat, und Sie kennen noch nicht mal seinen Namen. Es ist der mikroskopisch kleine Parasit, der Malaria verursacht. Fast die Hälfte aller dokumentierten Todesfälle in der Geschichte der Menschheit wurden durch diesen unsichtbaren Mörder verursacht. Man könnte argumentieren, dass Plasmodium falciparum die vorherrschende Lebensform auf dem Planeten Erde ist und dass die menschliche Zivilisation nur als ihre Brutstätte existiert. Trotzdem hatten wir bis vor kurzem keine Ahnung von ihrer Existenz. Wir beriefen uns auf Hexerei und