Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

„Carlos hat sie sich geschnappt.“
    Er ging zu der Leiche, die mit dem Gesicht nach unten lag, und drehte mit dem Fuß den Kopf um.
    „Den kenne ich nicht.“ TJ ließ die Lampe kreisen, um sicherzugehen, dass „Carlos“ nicht auch hier war.
    „Wer ist eigentlich Carlos, abgesehen von einem Monster, das die Ärsche anderer Leute frisst?“, fragte ich.
    TJ zuckte mit den Schultern. „Kenne ihn nur so. Gerissener kleiner Latino. Wir haben ihn als infiziert eingestuft, aber er zeigte keine Anzeichen und schien es nicht zu wissen. Also sagten wir esihm nicht. Dann, eines Tages, verwandelt er sich ohne Vorwarnung direkt vor unseren Augen wie Optimus Prime aus Transformers . Wird zu diesem ekelhaften Korkenzieherwurm und gräbt sich in den Boden. Kommt hoch, wenn er Hunger hat. Oder wenn sich jemand hinsetzt. Sieh mal.“
    Ich folgte dem Lichtstrahl bis zu einem Loch an der Rückwand, das groß genug war, dass ein Mann durchkriechen konnte. Darunter lag ein Haufen Ziegelsplitter auf dem Boden. TJ ging darauf zu, und ich sagte: „Hey, ich hole lieber Owen. Wir brauchen eine Waffe.“
    „Hey, das hier willst du sehen. Komm.“
    Ganz langsam ging ich näher und versuchte in das gezackte Loch zu spähen. „Ist dahinter noch ein Zimmer oder –“
    „Schau.“
    Ein Tunnel. Oben abgerundet und mit roten Ziegeln ausgekleidet, zog er sich tropfend und schlammig in die Unendlichkeit. Er war vielleicht 1,50 m breit und hoch, aber uralte, rostige Rohre entlang der Wände beanspruchten einen Großteil des Platzes. Alles war voller Ungeziefer.
    „Ein alter Abwärmetunnel. Der noch ein anderes Gebäude bedient“, sagte TJ.
    „Welches denn?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht eines, das es gar nicht mehr gibt. Kriech rein und find’s raus.“
    „Nein, danke. Aber wir wissen, dass er hinter der Absperrung endet. Also draußen, wo irgendjemand Wache steht. Mensch oder Roboter.“
    „Weil dein Hund so hier reingekommen ist.“
    „Ja.“
    Zum Wohl der Frau, die angespannt draußen im Gang wartete, sagte TJ: „ALLES SAUBER HIER, MÄDCHEN. WIR KOMMEN RAUS!“
    Ich ging Richtung Tür und sagte: „Darf ich eine quarantäneweite Versammlung einberufen oder darf das nur Owen?“
    „Moment, langsam, warum brauchen wir eine Versammlung?“
    Kurz vor der Tür blieb ich vor TJ stehen und senkte meine Stimme. „Um … zu sehen, wer alles versuchen will, aus diesem verdammten Gefängnis zu entkommen?“
    „Du willst, dass alle hiervon erfahren?“
    „Warum denn nicht?“
    „Sogar die Roten?“
    „Ich glaube nicht, dass die Farbteams außerhalb des Zauns irgendwas zu bedeuten haben, TJ.“
    „Das meine ich nicht. Ich rede davon, hundertfünfzig oder mehr hochgefährliche Patienten aus der Quarantäne-Station zu lotsen.“
    „Ach komm schon. Diese ganze ,Rot-heißt-hohes-Risiko‘-Geschichte, das betrifft doch nur die Neuen. Alle da draußen sind spinnengeprüft.“
    „Owen nicht. Eine ganze Menge Leute nicht. Sie haben dich alle Neuankömmlinge prüfen lassen, aber viele hat niemand kontrolliert, denn als wir vorschlugen, dass jeder geprüft werden soll, hat Owen angefangen, mit seiner Pistole herumzufuchteln.“
    „Aber wenn sie bis jetzt noch nicht, na ja, ausmonstern, dann wissen wir, dass sie nicht –“
    „Bist du dir da so sicher? Wir haben keine Ahnung, wann Carlos infiziert wurde. Das Mädchen, das dir beinah durch die Lappen gegangen wäre – sie spazierte herum wie du und ich, trotz Parasit, und das eine Woche lang oder so. Hat sie das nicht so gesagt? Wie viele von ihrer Sorte sind unter uns? Überleg dir das mal. Wenn du jemanden nach draußen bringst, bist du dafür verantwortlich, was er danach anstellen wird.“
    „Aber wenn ich Uninfizierte hier zurücklasse, und sie werden eingeäschert, wenn die Luftwaffe hier alles plattmacht, dann bin ich auch verantwortlich.“
    „Das stimmt.“
    „Verdammt noch mal, TJ.“
    „Hör zu. Sagen wir mal, du hast recht. Gehen wir davon aus, dass sie vorhaben, diese gesamte Einrichtung in einen Krater zu verwandeln. Dann bedeutet das, dass irgendjemand sie dazu bringen muss, ihre Haltung zu ändern. Wer hier auch rauskommt – das Erste, was er tun muss, ist der Kommandozentrale klarzumachen, dass hier unschuldige Menschen in Quarantäne sind, uninfiziert. Also muss die Gruppe, die rauskommt, als Repräsentanten der Leute auftreten, die zurückbleiben. Also müssen es Leute sein, von denen wir sicher wissen, dass sie sauber sind. Sie sind unsere Botschafter in der Welt