Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
Vom Netzwerk:
die Welt schuldet.
    Die Leute, die mich großgezogen haben – und ich lasse ihre Namen hier aus dem Spiel –, taten, was sie konnten. Nette Leute, richtig religiös. Behandelten mich irgendwie, als wäre ich ein kleines afrikanisches Flüchtlingskind, das sie gerettet hatten. Sie kannten meine Geschichte und wussten, dass ich meinen Vater nie gekannt habe. Jahre später, als ich Ärger in der Schule hatte und wegen des verstorbenen Jungen rausgeschmissen wurde, haben sie mich echt unterstützt. Waren die ganze Zeit auf meiner Seite, bis zu dem Moment, als sie nach Florida zogen und andeuteten, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich hierbliebe.
    Meine leibliche Mutter lebt in Arizona, glaube ich, mit einem Dutzend anderer Leute, in einem Arrangement, das man als Sekte bezeichnen könnte. Sie schrieb mir vor zwei Jahren, 30 Seiten auf liniertes Notizpapier gekritzelt. Ich bin nicht über den ersten Absatzhinausgekommen. Ich sprang zum letzten Satz, der lautete: „Ich hoffe, du hortest Munition, wie ich es dir gesagt habe, denn die Mächte des Antichristen werden uns zuerst entwaffnen wollen.“
    Ich kratzte den Antidiebstahlaufkleber von der DVD, legte sie wieder in die Hülle und nahm mir dann die nächste vom Stapel. Zog die Scheibe raus und begann wieder zu kratzen. Ich sah mich um, es war nur ein Kunde im Laden. Ein Typ mit Cowboyhut. Seine Jeans sahen aus, als wären sie aufgemalt.
    Auf dem Fernseher, den wir in der anderen Ecke des Ladens aufgehängt hatten, hätte eigentlich eine Werbe-DVD laufen sollen, aber ich hatte auf die Hauptnachrichten umgeschaltet, den Ton runtergedreht und auf Untertitel umgestellt. Sie schalteten alle 20 Minuten zu der „Krankenhausschießerei“ zurück. Der Cowboy mit der engen Hose kam mit DVDs von Basic Instinct 2 und 2001 – Odyssee im Weltraum an die Theke. Wie konnte er in solchen Jeans überhaupt laufen? Bliesen die sich auf, wenn er pupste?
    Ich schaute zum Fernseher hoch und sah die Reporterin vor einer Straßenbarrikade stehen. In den Untertiteln stand, dass die Polizei eine wütende Menge zerstreuen musste, die ihre Lieben im Krankenhaus besuchen wollte. Der Cowboy gab mir seine Mitgliedskarte, und ich tippte die Kennzahl ein. Sein Konto lautete auf:

    Es hatte bei Wallys etliche Memos gegeben, dass man das Kommentarfeld der Kunden am Computer nicht missbrauchen durfte. Dafür müssen wir uns bei John bedanken. Er hat vor ein paar Jahren hier gearbeitet, weil ich den Manager gebeten hatte, ihm eine Chance zu geben. John flog ein paar Monate später wieder raus, aber nicht ehe es ihm gelungen war, ungefähr jedem Kunden, den er bedient hatte, einen Kommentar zu verpassen:

    Schulter zum Fernseher, wann immer ich konnte. Sie zeigten wieder altes Material vom Krankenhaus, Nahaufnahmen von Einschusslöchern in Wänden und Patronenhülsen auf dem Boden. Der Cowboy wandte sich um, folgte meinem Blick und sah den Fernseher. „Ganz schön üble Scheiße, oder?“
    „Ja“, sagte ich.
    „Die ganze Welt geht unter, das ist meine Meinung.“
    „Ja, wahrscheinlich.“
    „Nigger im Weißen Haus.“
    „Ja.“
    Der Cowboy ging. Er stopfte seinen Geldbeutel in seine hintere Jeanstasche, und ich stellte mir vor, wie er wieder daraus hervorschoss, allein durch den extremen Druck des Stoffs. Ich nahm mir noch eine DVD und zog weiter Aufkleber ab.
    Vor sechs Wochen hatte ich eine Verwarnung bekommen, weil während meiner Schicht mehr DVDs gestohlen worden waren als bei den anderen beiden Managern. Ich wusste nicht, was ich anderes dagegen unternehmen sollte, als den Kids hinterherzurennen und sie zu packen, wenn sie mit dem Zeug abhauen wollten. Also beschloss ich, dass der magnetische Diebstahlschutz-Aufkleber das Problem war, der den Alarm in der Tür auslöste. Er klebte in der Hülle statt auf der DVD. Also brauchten die Diebe nur ein paar Minuten, um zu schnallen, dass sie nur die Scheibe aus der Hülle zu nehmen brauchten. Dann konnten sie die DVD in ihre Tasche stopfen und die Hülle mit dem Aufkleber zurücklassen. Ja, in dieser Stadt gibt es Menschen, die tatsächlich zu arm sind, um sich einen Computer mit Internetverbindung zu leisten, um sich einfach die Filme irgendwo zu ziehen.
    Also schrieb ich diese böse Mail an die Chefetage, in der stand, dass das Diebstahlsystem dämlich sei und dass sie die Diebstahlsicherung auf die Scheiben selbst kleben müssten, wenn es ihnen ernst damit sei. Sie stimmten zu, und ich und die anderen zwei Angestellten verbrachten

Weitere Kostenlose Bücher