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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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ungefähr zwölf Stunden damit, diese harten, kleinen Dinger auf die ganzen Neuerwerbungen im Laden zu pappen. Der Plan funktionierte perfekt. Bis letzten Donnerstag, als ein Kunde eine völlig verkratzte Scheibe zurückbrachte, weil sich der Aufkleber gelöst hatte und im DVD-Player kleben geblieben war. Die Scheibe verstopfte die kleine Lade, und der Kunde musste sie daraus befreien. Zwei Tage später brachte er auch den kaputten DVD-Player zu uns. Er hatte das Fach aufgebrochen.
    Ich war an dem Tag nicht im Laden, es war einer der vielen „Krankheitstage“. Aber als ich zurückkam, wurde ich von 27 Mails begrüßt, von Angestellten und Chefs und anderen Leuten, von denen ich noch nie gehört hatte, und die mir mitteilten, dass bis zum 5. November jede einzelne Diebstahlsicherung von den DVDs verschwunden sein musste.
    Ich erwähne das, falls Sie sich gefragt haben, warum zur Hölle ich das Gefühl hatte, während einer Monsterheimsuchung zur Arbeit gehen zu müssen. Die Antwort ist: Wenn ich mir noch einen einzigen Krankheitstag leistete, würde ich gefeuert werden, und wenn ich diese Aufkleber nicht bis zur Deadline entfernte, würde ich auch gefeuert werden. Und selbst wenn ich mich aus dem einen Kündigungsgrund rausreden konnte, gelang mir das sicher nicht mit beiden. Und wenn ich gefeuert wurde, würde die Gesellschaft bald beschließen, dass ich mir weder Elektrizität und Wasser verdientenoch mein Haus und mein Essen. Und sie hätte recht. Wenn Sie das für einen schlechten Grund halten, um mitten in diesem ganzen Desaster zur Arbeit zu gehen, dann leben Sie wohl noch bei Mama und Papa.
    Ich schaute zum Fernseher hoch und entdeckte etwas Neues. Material von den Sicherheitskameras aus dem Krankenhaus. In Farbe, aber mit einer Bildfrequenz, die die Leute den Flur hinabbeamte, bei jedem Bild waren sie schon fünf Schritte weiter. Ein Bild von einer Frau, die panisch wegrannte, war zu sehen. Dann schalteten sie zurück ins Studio, und ein alter Anzugtyp, irgendein Experte vermutlich, erschien. Dann zeigten sie wieder das Sicherheitsvideo, und ich erstarrte.
    Ich hörte, wie die DVD in meiner Hand auf die Theke fiel.
    Hatte ich das gerade wirklich gesehen?
    Es lief noch mal. Das erste Bild zeigte Franky dabei, wie er im Krankenhausflur eine Krankenschwester im Schwitzkasten hielt. Ein Sicherheitsbeamter trat ins Bild, streckte die Hand aus und versuchte mit Franky zu reden. Nächstes Bild, selbe Besetzung, andere Szene. Wahrscheinlich zeichnete die Kamera ein Bild pro Sekunde auf. Dann kam das Bild, das mich so aus der Fassung gebracht hatte.
    Oben am Bildschirm erschien ein Mann in Schwarz. Und ich meine Schwarz, von Kopf bis Fuß. Ein massiger schwarzer Umriss. Nächstes Bild – eine Sekunde später –, und er war verschwunden.
    Sie schalteten zurück zum Moderator. Die Untertitel hinkten hinterher, aber ich war mir sicher, dass niemand die mysteriöse Figur im Gang erwähnen würde.
    Mein Handy schrie auf. Ich ging ran.
    „Ja.“
    „Dave? Kommst du irgendwo an einen Fernseher?“
    „Wir haben einen hier. Hab’s gesehen.“
    „Das Ding im Flur?“
    „Ja. Man in Black.“
    „Schattenmann.“
    „Egal.“
    „Mann, das ist kein Witz mehr.“
    „Es war auch schon vorher kein Witz, John. Ein Haufen Leute sind gestorben.“
    „Du weißt, was ich meine. Du schläfst heut Nacht besser mit der Armbrust.“
    „Die hab ich nicht mehr. Die Polizei hat sie konfisziert, weißt du nicht mehr?“
    „Okay, dann sollte ich rüberkommen. Ich bringe meinen Flammenwerfer mit. Wir sollten abwechselnd schlafen.“
    „Nein. Warte, du bringst was mit?“
    „Komm schon, Mann, woher willst du wissen, dass Franky nicht auftaucht?“
    „Er ist mittlerweile sicher schon tot.“
    „Ich hab nicht gesagt, dass er das nicht ist.“
    „Ich hab zu tun, John.“
    „Klar. Ich überleg mir einen Plan.“
    „Wie auch immer.“
    „Pass auf die Schatten auf.“
    „Hey John, mach ja keine Dummhei…“
    Ich sprach mit einer toten Leitung.

VOR DEM AUSBRUCH * John brauchte schließlich fünf Stunden, um Franky Burgess zu finden.
    Das mag vielleicht beeindruckend klingen, wenn man bedenkt, dass ausgebildete, uniformierte Männer in langen Reihen den ganzen Freitag über das Krankenhausgelände und die angrenzende Umgebung abgesucht hatten. Aber eigentlich brauchte John länger, als er gedacht hatte. Erst abends um acht sah er Franky von Angesicht zu Angesicht hinter einer schmutzigen Glasscheibe vor sich, obwohl er gehofft hatte,

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