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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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die ganze Situation in den Griff zu bekommen, solange es noch hell war. Die ganz schlimmen Dinge passieren in Ungenannt nachts. Na ja, auch tagsüber passiert schlimmes Zeug, aber da kann man zumindest sehen, wo man hinläuft, wenn man wegrennt.
    Jedenfalls wird es Anfang November gegen sechs Uhr dunkel. Nachdem er mit Dave in der Videothek telefoniert hatte, war John eine Stunde mit dem Caddie durch die Stadt gefahren und hatte sich einen Überblick verschafft. Die Fahndung, in die mehrere Hundert Polizisten, Freiwillige und die Nationalgarde involviert war, schien sich auf die Waldgegend östlich des Krankenhauses und die leeren Häuser und Wohnwagen in unmittelbarer Nähe zu konzentrieren. Wahrscheinlich war das aus deren Sicht sinnvoll. Sie suchten nach einem Ort, an den ein geistesgestörter und verwundeter Mann hinkriechen würde. Aber auf diese Art würden sie Franky nicht finden. So einfach war das nicht.
    Es gab ortsansässige Polizisten, die es um einiges besser wissen mussten, die hätten wissen müssen, dass es sich bei der Geschichte im Krankenhaus um diese andere Sache handelte, diesen Mist, der in Ungenannt alle paar Jahre passiert, wenn die Stadt beschließt, ihre Grenzen zu sprengen. John stellte sich vor, wie der Polizeichef versuchte, die Nationalgarde in diese Richtung zu lenken, vielleicht vorschlug, die Suche auszudehnen und bei der Quarantäne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Besseren Hörschutz vielleicht. Oder Chemikalienschutzanzüge. Und dass er anregte, nicht nur das Krankenhaus, sondern die ganze Stadt abzuriegeln. Oder den Bundesstaat. Aber das würde viele unbequeme Fragen nach sich ziehen, und der Polizeichef würde schnell klein beigeben und einfach nur beten, dass das Ganze wieder verpuffte. Wenn es doch jemals so käme.
    John dagegen hatte gleich an Monster gedacht, wie Sie wissen. Es ging nur noch darum herauszufinden, was für eine Art von Monster es war. Es gibt tatsächlich nur zwei Kategorien von Monstern auf der Welt, wie Sie bereits wissen, wenn Sie ein Horrorfilm-Fan sind: Brüter und Nicht-Brüter. Beispielsweise würde Frankensteins Monster zur zweiten Kategorie gehören, wenn es echt wäre. Er ist ein Freak, ein Einzelwesen, und wenn er getötet ist, ist er einfach weg. Problem gelöst.
    Die Brüter sind ein exponentiell größeres Problem. Innerhalb dieser Gruppe gibt es langsame Brüter, wie Vampire (wenn sie echt wären, was sie nicht sind), die sich im kleinen Maßstab relativ kontrolliert vermehren, aber in erster Linie, um nicht ausgerottet zu werden, nicht, um sich zu verbreiten. Dann gibt es aber noch die Schnellbrüter wie Zombies (wenn es sie gäbe, was nicht der Fall ist), die nur dazu da sind, sich zu vermehren. Sie sind im Prinzip wandelnde Epidemien und der Supergau unter den Supergaus, denn so eine Kreatur könnte theoretisch unsere gesamte Zivilisation auslöschen. Das ist die größte Angst der Menschheit, weshalb momentan bei der Hälfte aller Horrorgeschichten, Filmplakate und Videospiele Zombies vorne drauf sind. Also ist in einer Situation wie dieser immer der erste Schritt, herauszufinden, mit welcher Spezies man es zu tun hat. Schritt zwei ist, vorwegzunehmen, was die Kreatur als Nächstes tun wird, basierend darauf, was man in Schritt eins herausgefunden hat. Bei Schritt drei geht es um die Frage, ob das Ding mit einer Kettensäge erledigt werden kann.
    Bei unserem speziellen Fall handelt es sich um eine ziemlich eindeutige Situation: Eine kleine Kreatur übernimmt den Kopf einesMannes und kontrolliert seinen Körper. Das war schon was Besonderes, dachte John, und es setzte unzählige spezielle biologische Anpassungen voraus. Es war also unwahrscheinlich, dass es sich nur um eine genetische Missbildung à la Frankenstein handelte, die kein anderes Ziel hatte, als herumzurennen und Leute zu beißen, bis sie oft genug beschossen worden war. Logischerweise bedeutete das, dass es sich um einen Brüter handelte, der einen menschlichen Körper unter Kontrolle gebracht hatte, um das Brüten zu erleichtern. Was John aber vor allem Sorgen machte, war die Tatsache, dass der kleine Scheißer aussah wie ein Insekt und dass Insekten normalerweise berüchtigt dafür sind, sich schnell zu vermehren. Wir konnten es also durchaus mit einem Supergau zu tun haben. John vermutete, dass irgendwer, weiter oben, auch schon zu diesem Ergebnis gekommen war, weshalb er an diesem schönen Herbstnachmittag in Ungenannt an keiner Ampel stehen konnte, ohne von

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