Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
von einer Spinne an ihrem Hals zu befreien. Sein Blick sprach Bände:
Schau’s dir an, du White-Trash-Idiot. Das ist deine Schuld.
Er hatte recht. Vor dem Feuer waren die Parasiten in meinem Haus gefangen gewesen. Das FBI und das Seuchenamt hätten es versiegeln können und alle Schaulustigen auf Abstand halten. Sie hätten sich die Zeit nehmen können, sich zu überlegen, wie man mit der Gefahr umzugehen hatte. Wir hätten ihnen sagen können, was wir wussten, und dass sie sich nicht ohne Mundschutz bis auf 100 Meter nähern und das Haus unter einem Berg Beton begraben sollten. Stattdessen hatte das Feuer Zuschauer angelockt. Erst die ungeschützten Feuerwehrleute und dann die Schaulustigen, die sich hier drängten wie um ein verdammtes All-you-can-eat-Buffet. Siealle würden jetzt sterben. Vielleicht würden überhaupt alle sterben. Vielleicht würden die Parasiten den ganzen Planeten übernehmen. Und das alles wäre meine Schuld. Wieder genau die gleiche Geschichte wie mit den DVD-Aufklebern.
Wir rannten und stießen auf die CDC-Besatzung, in deren Raumanzüge die Spinnen Löcher genagt hatten. Wir drückten uns an der verwirrten Nationalgarde vorbei und entkamen einem Kameramann von Action 5 News und einer Reporterin, die unbedingt ein Interview wollte, egal mit wem.
Wir warfen uns in den Caddie. Es stank nach Truthahn, vielleicht, weil zwei auf dem Rücksitz lagen. Sie lebten noch und pickten auf den Polstern herum. John ließ den Motor an und Creedence Clearwater Revival brüllte von hinten los. Er trat aufs Gas, und wir platzten durch ein gelbes Polizeiabsperrband, das gerade jemand anbringen wollte.
Dafür ist es vielleicht ein bisschen zu spät, Kumpel.
Amy hatte den ältesten Kampf der Menschheit auszufechten: physischer Impuls gegen menschliche Würde. Ihre Blase fühlte sich an, als steckte sie voller Messer, aber die Bustoilette war ein Ort, an den sich keine menschliche Seele ohne Trockenanzug begeben sollte. Würde sie dem animalischen Impuls erliegen und ihre menschliche Würde opfern? Nein. Eigentlich hatte sie schon vor einer Vierstunde vor dem Busklo gestanden, aber es war besetzt gewesen und irgendein Typ darin machte wirklich seltsame Geräusche. Also saß sie jetzt wieder auf ihrem Platz und zählte die Kilometer bis zur nächsten Rast. Jetzt war’s nicht mehr weit. Sie waren direkt vor der Stadt, schon am Traktorenhändler vorbei.
Auf dem Platz neben ihr stand eine weiße Pappschachtel von einer Bäckerei nahe der Universität, und darin war wahrscheinlich das Beste, was die menschliche Spezies je an Nahrung hervorgebracht hat. Rote, zarte Cupcakes mit Käsekuchenfüllung und Sahneguss. Es waren nur sechs Stück drin, aber sobald man einen aufgegessen hatte, musste man irgendwo sitzen und an die Decke starren. Sie lagen im Magen wie ein Sack Zement, aber man bereute nichts. Fett und Zucker beförderten den Kreislauf in solche Sphären, dass man bei jedem Bissen die Welt umarmen wollte –
Oh, nein …
Der Bus hielt an.
Amy stand auf und sah Autos. Autos und Autos und noch mal Autos, die auf dem Highway Richtung Stadt feststeckten.
Ihr wurde bang ums Herz.
Das war sicher … nur ein Autounfall oder so. Nicht alle schlimmen Ereignisse hatten was mit David zu tun. Sicher nicht.
Ganz sicher nicht.
Sie wählte bereits. Aber diesmal kam keine Mobilbox – sondern eine aufgezeichnete Nachricht von ihrem Provider, der sie informierte, dass die Leitungen überlastet waren.
Ein Hubschrauber donnerte oben vorbei. Niedrig.
Ohhhhh … shit.
Auf der anderen Seite des Ganges saßen zwei Collegejungs in Secondhand-Klamotten und mit dickrandigen Brillen und flüsterten wild über den Bildschirm ihres Smartphones gebeugt.
„Tschuldigung, habt ihr Signal hier?“
„Das Internet geht noch, schau.“
Der Junge hielt das Telefon hoch, Twitter war an. Falls Sie das in einer Zukunft lesen, in der der Twitter-Wahn vorbei ist: Twitter war eine Website, auf der Menschen kleine Nachrichten posten konnten, normalerweise von ihren Telefonen aus, so dass der Rest der Welt sie lesen konnte. Man konnte also jederzeit auf die Seite gehen und sehen, worüber die Welt in ihrer Gesamtheit gerade sprach. In Echtzeit. Die „Hauptseite“ von Twitter zeigte immer an, welche Themen gerade heiß waren oder im „Trend“ lagen. Wenn es also Neuigkeiten gab, dann zuallererst auf Twitter – stürzte ein Flugzeug bei New York ab, begannen die Leute vor Ort innerhalb von Sekunden zu twittern, lang ehe das erste
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