Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
bereitet hatte.
Aus dem Wohnmobil strömten mit weißen, bakterienresistenten Raumanzügen bekleidete Typen, sie trugen Helme mit einem durchsichtigen Plastikfenster vorm Gesicht. Sie standen verloren herum, als sie kapierten, dass das Gebäude, das sie evakuieren sollten, gerade in Flammen aufging und dass sich die Feuerwehr darum kümmerte und sich zu allem Übel noch eine Zuschauermenge von zwei Dutzend Menschen aus dem Mittleren Westen dazugesellte. Ein paar Raumanzugtypen gingen zu den Feuerwehrleuten und erklärten ihnen höchstwahrscheinlich, dass sie hier nicht bleiben konnten, wenn sie nicht solche Anzüge trugen, denn man habe es mit einem unbekannten fleischfressenden Erreger zu tun und alles hier stehe unter Quarantäne. Die Feuerwehrleute stellten wahrscheinlich klar, dass sie zufällig gerade diese Anzüge nicht dabeihatten, dass sie aber auch nicht gehen konnten, weil, nun ja, das Feuer brannte ja noch. Dann mischten sich auch noch Falconer und zwei hiesige Polizisten ein und klärten alle auf, dass das übrigens auch noch ein Tatort war, wegen des toten, kopflosen Polizisten, wegen der Brandstiftung und der mutwilligen Zerstörung von Beweismaterial.
Hinter ihnen rollte ein Humvee heran; die Straße vor meinem Haus war mittlerweile eine gottverdammte Autoausstellung. Ein Offizier der Nationalgarde stieg aus, von dem ich vermute, dass es der Typ war, der den Auftrag hatte, Franky zu finden, und der lautstark erklärte, dass das sein Fall sei, weil hinter diesen Wänden der Mann grillte, den er suchte. Dahinter fuhr ein weißer Channel-5-Wagen vor, der einen Kameramann aus den Hintertüren spie, noch bevor er zum Stehen gekommen war. Die Zuschauermenge verdoppelte sich mittlerweile alle fünf Minuten, SMS schwirrten durch die Luft, die verkündeten, dass beim alten Wong gerade das coolste und abgefahrenste Ding seit langem abging. Die ganze Situation entwickelte sich zu etwas, das John später einen „Spasti-Zirkus“ nannte.
Ich richtete meinen Blick wieder aufs Haus.
Oh-oh.
Der Feuerwehrmann lag wieder auf dem Boden, sein Helm ein paar Meter weiter. Sein Kumpel war nirgendwo zu sehen – holte er Hilfe?
Plötzlich trafen mich mehrere Erkenntnisse wie ein Schlag.
Der Feuerwehrmann hatte keinen Kopf mehr.
Der befand sich in dem Helm, der ein paar Meter weiter weg lag.
Und das war nicht der Körper von dem Typen, der zuerst verletzt worden war – das war der Typ, der ihm zu Hilfe geeilt war.
Eine Faust krachte durchs Fenster und schlug mich bewusstlos.
Als ich ein paar Sekunden später wieder zu mir kam, wurde ich durchs Glas gezogen, und ein paar Leute schrien. Mit einem dumpfen Aufprall landete ich auf dem Gras vor dem Porsche. Zwei Arme in den schwarzen Ärmeln einer Feuerwehruniform hatten mich um die Brust gefasst und zogen mich über den Rasen. Eine der Händehielt etwas fest, rot und weiß und geformt wie ein Hufeisen. Mein Blick wurde klar genug, um zu erkennen, dass es ein menschlicher Kieferknochen war, inklusive einer vollen Zahnreihe. Einer der Backenzähne hatte eine Amalgamfüllung.
Mit jedem Schritt wurde alles etwas wärmer und rauchiger, und mein matschiges Hirn kapierte endlich, dass das bedeutete, dass ich Richtung Feuer geschleift wurde. Ich schlug um mich, wollte mich befreien, obwohl meine Hände immer noch auf meinem Rücken gefesselt waren. Durch den Panikanfall schaffte ich es, mich zu befreien, kurz zumindest, und ich versuchte, von ihm wegzukriechen. Ein Stiefel sauste auf meinen Rücken herab. Ich kämpfte und schaffte es, mich umzudrehen.
Dem Feuerwehrmann – ein riesiger, stämmiger Typ – fehlte die untere Hälfte seines Gesichts. Wo sein Kieferknochen hätte sein sollen und wahrscheinlich bis vor ein paar Minuten sein Leben lang gewesen war, sah ich ein Maul und ein Dutzend schwarzer, zappelnder Spinnenbeine. An ein paar Stellen waren sie ein wenig angekokelt.
Der Feuerwehrmann mit dem halben Gesicht schleuderte seine Jacke weg. Er hob den rechten Arm und zwei dünne, scharfe, weiße Stacheln drangen aus seinem Handgelenk hervor, ein bisschen wie Wolverines Klauen, nur dass bei Wolverine nicht gleich die Hand abfiel, wie es hier der Fall war. Aus dem Handgelenkstumpen wuchsen und spitzten sich die zwei Stacheln zu. Dann erschien ein roter Spalt auf dem Handgelenk des Mannes und zog sich bis zum Ellbogen hinab. Mit einem feuchten Reißgeräusch teilte sich sein Unterarm in zwei Längshälften, wobei die zwei Unterarmknochen aufklappten wie die beiden
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