Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Klingen einer Schere.
    Der Scherenarmmann mit dem halben Gesicht fuchtelte mit seinen neuen Greifwerkzeugen und beugte sich zu mir herab.
    Seine Stirn explodierte.
    Schüsse durchbrachen die Luft. Schreie von allen Seiten. Der Blutkopf mit Viertelgesicht taumelte zurück.
    Falconer kam mit seiner gigantischen Chrompistole auf uns zu. Er feuerte wieder und wieder, und die Schüsse bohrten blutige Löcher in das T-Shirt des Feuerwehrmanns. Aber er ging einfach nicht zu Boden.
    Ich war aufgestanden und stolperte, aus dem Gleichgewicht geraten und taumelnd, die Hände auf dem Rücken. Ich hörte, wie Falconer einen frustrierten, grollenden Schrei ausstieß. Ich fuhr herum und sah, wie Viertelgesicht den Detective am Schädel packte.Er drückte Falconers Gesicht auf Hüfthöhe runter und drehte ihm dann den Rücken zu. Falconers Gesicht hielt er direkt vor seinen Arsch; und dann furzte Halbgesicht. Falconer sank wie tot ins Laub.
    Ein weiterer Schuss traf Viertelgesicht in die Schulter. Wütend hielt er seinen Scherenarm hoch. Die zwei spitzen Knochen rotierten aus dem Ellbogengelenk heraus. Erst langsam, dann immer schneller, bis sie um den Ellbogen kreisten wie ein Tambourstock, durch die Luft zischten und dabei Blut und Fleischstückchen von sich schleuderten.
    Viertelgesicht-Feuerwehrmann-Blutkopf-Wirbelknochen ging direkt auf mein brennendes Schlafzimmerfenster zu, wo eine Feuersäule nach oben flammte und die Regenrinne schmelzen und zusammenfallen ließ.
    Er richtete sein wirbelndes Arminstrument vom Boden weg auf die Wand und riss mit dem Geräusch eines Presslufthammers ein zackiges Loch in die Hausverkleidung und die Isolierung dahinter. Er erweiterte den vertikalen Spalt bis ungefähr auf Brusthöhe des links davon befindlichen Fensters.
    Polizisten brüllten Kommandos. Einer kümmerte sich um Falconer, ein anderer rief Verstärkung.
    Viertelgesicht beendete seinen Schnitt, setzte dann ein Stück weiter rechts noch mal an und endete damit wieder am Fenster: Er machte aus dem Fenster eine Tür.
    „Hey! Dave!“
    Es war John. Seine Plastikfesseln waren durchtrennt, aber er trug noch die Bänder um die Handgelenke wie billige Armkettchen. Munch rannte hinter ihm auf uns zu und sah panisch aus. Er trug einen riesigen Bolzenschneider.
    „Dreh dich um!“
    Viertelgesicht schlug das übrige Glas mit seiner verbleibenden Faust weg. Dann griff er durch das Fenster und zerrte.
    Ein brennendes Mauerstück fiel ihm zu Füßen. Dahinter waren die verkohlten, schmelzenden Federn und der Rahmen meines Bettes zu sehen. Die Flammen fauchten durch die Sauerstoffzufuhr auf.
    John nahm Munch den Bolzenschneider ab und machte sich an meinen Handschellen zu schaffen. Munch rief er zu: „LAUF! NIMM DAVES BRONCO! DIE SCHLÜSSEL STECKEN. FAHR, BIS NIEMAND MEHR ENGLISCH SPRICHT!“
    Meine Hände waren frei. Ein paar Meter weiter explodierte etwas – ein Polizist bearbeitete Viertelgesicht mit einer Schrotflinte. Das Monster war auf den Knien. Ich sah, wie ihm ein Schuss einLoch in den Hals bohrte und sein Kopf wegkippte und nur noch an einer Sehne baumelte.
    Ein Sieg, für etwa drei Sekunden. Dann …
    Begann der Polizist zu schreien.
    Der Polizist neben ihm begann zu schreien.
    Der Feuerwehrmann daneben begann zu schreien.
    Sie schlugen, zerrten und kratzten an sich selbst und versuchten kleine, bissige Monster loszuwerden, die sie nicht einmal sehen konnten. Ich schaute zu meinem Haus zurück und verstand endlich.
    Ich hatte gerade die Welt getötet.
    Schwarze zappelnde Gestalten strömten aus dem Loch in der Wand und verteilten sich wellenförmig über die Bretter und Pflastersteine krabbelnd auf dem Rasen und verschwanden im Gras.
    Ein Feuerwehrmann rannte mit einem Megaphon herbei, hob es und brüllte: „ACHTUNG! HIER SIND GIFTIGE DÄMPFE! JEDER – UND ICH MEINE JEDER – VERLÄSST DIESES GRUNDSTÜCK, DER KEINEN ATEMSCHUUUUUUUUAAAAH!!!“
    Eine Spinne knabberte an seinem Augapfel.
    Ein Schaulustiger, der das Ganze mit seinem Telefon filmte, hatte eine Babyspinne auf der Hand und eine im Haar.
    Ich konnte nicht atmen. Das passierte jetzt nicht. Das war einfach nicht möglich.
    Eine Hand griff nach meinem Ellbogen und zog mich weg. John sagte irgendwas, das ich nicht verstand. Alles war still. Mein Hirn war eingefroren. Menschen rannten.
    Mir kam das alles viel zu bekannt vor.
    John zog mich mit sich. Ich fing den Blick von Detective Falconer auf, der wieder auf den Beinen war und erfolglos versuchte, ein dickes Teeniemädchen