Das innere Kind umarmen
Anteil, der dem unerlösten Ego
entspringt. Es hat sehr viel mit Macht zu tun, wenn man sich ihr hingibt. Denn
jedes Opfer wird auch zum Täter, ob es will oder nicht.
Menschen
mit Opferbewusstsein wären in erlöster Form starke Führungspersönlichkeiten. Da
sie diese Fähigkeiten aber nicht bewusst einsetzen, lenken und kontrollieren
sie andere unbewusst durch ihre Opferhaltung. Die Mitmenschen nehmen Rücksicht
auf das arme Ich und lassen sich dadurch manipulieren. Es wäre für
alle Beteiligten besser, wenn diese Menschen zu ihrer naturgegebenen Dominanz
stehen würden und sie bewusst nutzen würden, anstatt auf ihrer Opferrolle zu
beharren. Denn so könnte ihr Talent zum Wohle aller Beteiligten eingesetzt
werden. Aus solchen Strukturen auszusteigen, ist sehr schwer, denn wer hat
schon den Mut, einem Opfer Grenzen zu setzen und somit die Regeln zu verändern?
Denn
das Opfer wird schnellstens nach Verstärkung suchen, um seine Haltung durch
andere Menschen zu untermauern.
Es
ist nicht tragisch, wenn man dieses Bewusstsein bei sich selbst entdeckt. Man
ertappt sich vielleicht bei Gedanken wie: »Wegen ihm/ihr geht es mir jetzt
schlecht.« Wichtig ist, in diesem Moment innezuhalten und sich zu fragen, wem
diese Haltung letztendlich hilft, außer dem eigenen Ego. Wenn man dann
versucht, zu formulieren, um was es einem wirklich geht, dann wird schnell
klar, dass man einen anderen Weg als den der Opferhaltung einschlagen muss,
wenn man das Leben mitgestalten möchte.
Entscheidet
man sich für Eigenverantwortung und Authentizität, so stehen viele Türen im
Leben offen, die sonst verschlossen blieben. Der Nachteil daran ist, dass man
niemandem mehr die Schuld für eigene Fehlentscheidungen geben kann.
Opfer von Verbrechen, vor allem Kinder, sind mit
den oben genannten Erklärungen nicht gemeint und somit aus dieser Argumentation
ausgeschlossen!
Authentizität
V iele Menschen benutzen dieses
Wort, aber wenn es f darum geht, es einfach und plausibel zu erklären, bleiben
die meisten auf der Strecke. Authentizität scheint etwas sehr Großes zu sein
und es zu erreichen, scheint sehr schwierig. Und hinzu kommt der Fakt, dass
gerade diejenigen, die sich selbst als authentisch bezeichnen, meistens alles
andere als das sind. Sonst müssten sie es schließlich nicht lautstark betonen.
Es ist im Prinzip etwas sehr Einfaches.
Die
Grundlagen für Authentizität sind:
♦ Ehrlichkeit
sich selbst gegenüber. Damit ist die schonungslose Ehrlichkeit gemeint, die
nichts beschönigt, erst recht nicht die eigenen Schwächen und persönlichen
Irrtümer.
♦ Ein
authentischer Mensch handelt im Einklang mit seinen Gefühlen, handelt eigenverantwortlich,
lebt seine Begabung und akzeptiert seine eigene Unvollkommenheit.
♦ Ein
authentischer Mensch steht hinter seinen Entscheidungen, egal ob sie sich
später als richtig oder falsch herausstellen. Er traf sie in dem Moment so gut,
wie er sie treffen konnte.
♦ Authentizität heißt nicht, perfekt zu sein, alles zu wissen, zu können oder zu
erreichen. Es bedeutet vielmehr, zu jedem Zeitpunkt sein Bestes zu geben und
den größtmöglichen Einsatz zu bringen.
♦ Es
bedeutet, sich selbst mit allen Stärken und Schwächen zu achten, zu
respektieren und zu akzeptieren.
♦ Es
bedeutet, sich selbst und andere zu lieben und den Charme der Unvollkommenheit
für sich entdeckt zu haben.
Warum
fällt die Umsetzung dieser Dinge so schwer? Man bemüht sich schließlich Tag für
Tag, ehrlich, kritikfähig, liebevoll und freundlich zu sein. Authentizität geht
einfach noch einen Schritt weiter. Solange man noch abhängig vom Urteil der
Mitmenschen ist, wird es sehr schwierig, gleichzeitig authentisch zu sein.
Schließlich möchte man ja niemandem auf den Schlips
treten. Man
möchte nicht riskieren, abgelehnt zu werden. Authentizität bedeutet, die
Wahrheit zu sagen und sich und andere aus Furcht vor möglichen Konsequenzen wie
Ablehnung, Liebesentzug oder Wut nicht zu schonen.
Die
Wahrheit kann man im Übrigen auch sehr achtsam und voller Respekt formulieren
und zum Ausdruck bringen. Wenn man beispielsweise seit langem in der
Partnerschaft unglücklich ist und schon viele Monate oder Jahre über Trennung
nachdenkt, dann ist es mehr als überfällig und fair, den Partner darüber
aufzuklären.
Man hat es
sich bisher noch nicht getraut, weil:
♦ er/sie der
Vater/die Mutter der Kinder ist.
Daran wird sich nichts ändern. Wenn man sich als Paar
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