Das innere Kind umarmen
rauchen«, aber man raucht selbst,
wie soll das Kind das ernst nehmen und akzeptieren? Es ist nicht tragisch,
etwas nicht zu wissen oder zu können, tragisch ist allerdings, es vor den
Kindern zu vertuschen. Und dann auch noch zu glauben, sie würden es nicht
merken. ,
Genauso
funktioniert das im Umgang mit sich selbst. Man hat eine Schwäche, aber gesteht
sie sich nicht ein. Das bedeutet, dass man immer wieder in Situationen geraten
wird, die einen daran erinnern. Also warum Dinge vor sich selbst verbergen,
wenn man sie letztendlich doch nicht abschütteln kann? Es ist reine
Zeitverschwendung, und man sollte seine wertvolle Zeit wirklich besser nutzen.
Beispielsweise im Einklang mit den eigenen Gefühlen und mit sinnvollen
Entscheidungen.
Wenn
es den Eltern gutgeht, geht es auch den Kindern gut. Nicht umgekehrt!
Die Kinder als Spiegel
Kinder
übernehmen eine wichtige Funktion und Aufgabe in unserem Leben, so wie wir
umgekehrt für sie. Kinder (und übrigens auch Tiere!) spiegeln tagtäglich, wie
es im eigenen Inneren tatsächlich aussieht. Das liegt ganz einfach daran, dass
sie sich über das Gegenüber definieren lernen, begreifen und sich das meiste
abgucken. Überspitzt formuliert, müsste man Kinder gar nicht erziehen, da sie
sowieso alles nachmachen. Man müsste es nur authentisch
vorleben. Aber genau da liegt das Problem.
Kinder
spiegeln Dinge, die einem selbst oft nicht einmal bewusst sind. Aber genau
darin liegt die große Chance, die man mit Kindern hat. Man ist zwar der
Meinung, dass man entspannt und glücklich ist, aber unterschwellig herrscht in
einem großer Druck und Angst. Dann werden Kinder genau diese unangenehmen
Gefühle spiegeln, indem sie entweder ängstlich oder wie unter Druck handeln,
oder sie bringen die Eltern durch ihr Verhalten zu genau diesen
Gefühlszuständen und holen das, was man verbergen wollte, somit an die
Oberfläche.
Hat
man den Mut und schaut in diesen Spiegel, so kann man sich mit Kindern und
Tieren unglaublich gut weiterentwickeln und braucht keinerlei, mitunter teure
Seminare dafür.
Für
dieses Phänomen gibt es tagtäglich viele Beispiele:
Vielleicht
hatte man bisher ein sehr liebes und umgängliches Kind. Plötzlich verändert es
sich sehr stark und wird angriffslustig und herausfordernd. Es bringt seine
Aggression unerwartet zum Ausdruck und wird schließlich zum Problemkind
ernannt. Das Kind muss zum Pädagogen, Psychologen oder wird vom Arzt vielleicht
sogar als hyperaktiv betitelt und mit Medikamenten wie z.B. Ritalin behandelt.
Dass so das wirkliche Problem nicht wirklich gelöst wird, kann man sich denken.
Es
gäbe noch eine andere Variante zur Besserung: Man könnte sich das Kind einmal
genau anschauen und sich fragen:
1. Was nervt
mich an seinem Verhalten am meisten? Z. B.: die Ignoranz, meine Machtlosigkeit
usw.
2. Welches
Gefühl wird durch das Kind in mir verursacht? Z.B.: Ich fühle mich ignoriert,
machtlos, übergangen.
3. Kenne ich
das Gefühl aus meiner eigenen Kindheit?
Sicherlich
wird man die dritte Frage mit Ja beantworten. Schnell wird klar, dass tief in
einem noch Dinge vergraben sind, die aufgearbeitet werden sollten — alte
Verhaltensmuster und Glaubenssätze (siehe Kapitel 4).
Man
müsste in diesem konkreten Fall überlegen, wie es um die eigene Aggressivität
bestellt ist. Wenn man sie unterdrückt und nicht erlaubt, dann ist es
eigentlich kein Wunder, dass das Kind den Part für die Eltern übernimmt. Die
Energie muss ja schließlich irgendwo hin!
Es
geht darum, für diese Gefühle wieder Verantwortung zu übernehmen und sich ihnen
bewusst zu widmen. Dann hat das Kind eine wichtige, naturgegebene Aufgabe
erfüllt und muss das nicht mehr spiegeln. Man kann es dem Kind auch erklären.
Es ist erstaunlich, was dann passiert und wie schnell sich Kinder wieder
verändern und unbequeme Verhaltensweisen ablegen.
Eine
Möglichkeit, damit umzugehen, wäre:
Ich habe erkannt , dass ich ein Problem habe, wenn ich ignoriert werde, weil meine Eltern
das mit mir machten, wenn ich nicht funktionierte. Ich werde daran arbeiten,
mich damit auseinandersetzen und es aus deiner Verantwortung zurück in meine
nehmen. Es ist nicht deins, und du musst es nicht für mich zum Ausdruck
bringen. Ich habe dich lieb und ich bin dir dankbar, dass du mich darauf
aufmerksam gemacht hast. Ich weiß nun, was mir Probleme macht und was ich
ändern muss.
Auch
wenn die Kinder sehr, sehr klein sind, verstehen sie vielleicht die
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