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Das Intercom-Komplott

Das Intercom-Komplott

Titel: Das Intercom-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Ambler
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noch die Augen aus.«
    Mlle. Carter hatte ihn offensichtlich beeindruckt. Ich freute mich darauf, sie kennenzulernen.
    Ich fand sie schließlich in einem leeren Warteraum im Hauptgebäude der Klinik.
    Hier sollte ich rasch etwas anderes einfügen. Mlle. Carter und ich sind uns in den letzten Monaten recht nahegekommen, und ich hoffe, daß wir in naher Zukunft heiraten. Ich sage dies deshalb, weil der Bericht über unsere erste Begegnung möglicherweise durch unsere gegenwärtigen Beziehungen etwas verfärbt sein könnte. Ich kann nur den Versuch unternehmen, objektiv zu bleiben.
    Eine Krankenschwester stellte uns einander vor.
    Mir gegenüber stand eine außergewöhnlich hübsche Frau mit klarem, hellem Teint, dunklem, fast schwarzem Haar und den bösen Augen ihres Vaters. Sie trug einen schwarz-roten Wollmantel.
    Ihre Reaktion auf die Vorstellung war verwirrend. Nach einem knappen Kopfnicken sagte sie: »Mein Vater soll von einem Psychiater untersucht worden sein. Ich würde diesen Herrn gern sprechen.«
    Ich verbeugte mich. »Genau deswegen bin ich hier, Mademoiselle.«
    Sie sah mich verblüfft an. »Sie sind Psychiater?«
    »Dr. Thomas ist Leiter der neuropsychiatrischen Abteilung dieser Klinik«, antwortete ich. »Gegenwärtig hält er sich auf einem Fachkongreß in Paris auf. Ich als sein Vertreter habe deshalb Ihren Vater untersucht. Nehmen Sie doch bitte Platz, Mademoiselle.«
    Ich wirke tatsächlich jünger, als ich bin. Mir war klar, daß sie mich am liebsten danach gefragt hätte, ob ich denn qualifiziert genug für eine solche Untersuchung sei; aber sie hielt sich zurück. Sie wollte hören, was ich ihr zu sagen hatte. Wenn das, was sie dabei erfuhr, nicht paßte, würde sie meine Fähigkeiten in Frage stellen. Nicht früher.
    Sie setzte sich.
    »Wie geht es meinem Vater, Herr Doktor?«
    »Körperlich scheint ihm nichts zu fehlen, aber bei Kopfverletzungen muß man immer vorsichtig sein. Montag werden wir sicherlich mehr wissen.«
    »Sie sagten, daß ihm körperlich nichts zu fehlen scheint. Soll das heißen, daß er geistigen Schaden davongetragen haben könnte?« Eine leichte Röte flog ihr über das Gesicht, und ihre Pupillen verengten sich. Ich bewegte mich auf gefährlichem Boden.
    »Gerade darum will ich mich mit Ihnen unterhalten.«
    Sie musterte mich einen kurzen Augenblick und nickte dann kurz. »Einverstanden. Aber ich will Ihnen schon jetzt sagen, Herr Dr. Loriol, daß ich schon bei diesem unmöglichen Commissaire war. Er schien anzunehmen, daß das, was mein Vater nach seinem Unfall sagte, ein Scherz sei. Wenn Sie derselben Meinung sind, wäre jedes weitere Wort zwischen uns Zeitverschwendung.«
    »Mich interessiert allein die medizinische Seite. Ich weiß nicht genau, was Ihr Vater nach dem Unfall sagte. Ich war nicht dabei. Ich weiß nur, daß er davor sehr viel getrunken hatte. Ich kann mir denken, daß er deshalb nicht unbedingt im Zusammenhang redete.«
    »Mein Vater redet immer im Zusammenhang.«
    »Sie dürfen nicht vergessen, daß er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte und bewußtlos war. Es wäre deshalb nur natürlich, wenn er eine Weile etwas verwirrt war. Aber wie dem auch sei – was er zuerst gesagt haben mag, interessiert uns hier nicht. Mir geht es vor allem um das, was er mir gerade jetzt sagte.«
    »Nun?« Sie war noch immer äußerst vorsichtig.
    »Meiner Ansicht nach ist dies ein Fall, der unbedingt aufgeklärt werden muß.«
    »Durch die Polizei?«
    »Zunächst einmal durch uns beide, wenn Sie mitmachen wollen. Ihr Vater erzählte mir von einer Reihe merkwürdiger Begebenheiten, deren Opfer er wurde.«
    »Sie glauben ihm nicht?«
    »Ich glaube, daß er davon überzeugt ist, daß dies alles geschah und daß die einzelnen Ereignisse in einem gewissen Zusammenhang zueinander stehen. Aber das ist es nicht, was mich interessiert. Ich fragte ihn, ob er irgend jemandem davon erzählt habe – ich meine, vor dem Unfall –, und er sagte mir, Sie seien der einzige Mensch, der davon etwas erfahren hätte. Er hat Ihnen etwas gesagt?«
    »Natürlich.« Sie sah mich an, als habe sie Mitleid mit mir. »Aber – was hilft das Ihnen? Wenn mein Vater glaubt, was er sagt, ist der Beweis dafür, daß er nicht phantasiert, noch lange nicht erbracht, wenn er mir dasselbe erzählt hat.«
    »Nein. Aber ich glaube, daß Sie in eines dieser Ereignisse selbst verwickelt waren. Sie kamen nach Hause, als ihn zwei Amerikaner in seiner Wohnung verhörten, wenn ich ihn richtig verstanden

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