Das Internat
ad aras",
sagte Jane. "Freunde bis zum äußersten Ende."
"
Tria juncta in uno",
fügte Breeze hinzu. "Drei sind eins."
Mattie wiederholte die feierlichen Worte, dann tranken sie.
Breeze nahm noch einen Schluck aus der Flasche und setzte sie ab. "Wer zur Hölle ist Jameson Cross? Kann mir das eine von euch ignoranten Schnecken mal sagen?"
Jane lachte. "Er ist ein erfolgreicher Krimiautor, der nur über wahre Fälle schreibt und der den Mord am Internat wieder aufrollen will. Sein Verleger behauptet, er sei unerbittlich und lebe sehr zurückgezogen."
"So zurückgezogen nun auch wieder nicht", fiel Mattie ihr ins Wort, ohne sich zu entschuldigen. Jane konnte vielleicht am besten organisieren, aber diese Geschichte gehörte ihr. "Er hat mich gestern am Bezirksgericht besucht."
"Jameson Cross?" Jane verschüttete ihren Tee, während Breeze einen kleinen Quietscher der Begeisterung ausstieß.
"Wie ist er denn?", sprudelte es aus Breeze heraus. "Ist er süß? Heiß? Umwerfend sexy?"
Mattie warf ihr einen bösen Blick zu. "Komm runter, Breeze. Wir haben uns getroffen. Wir hatten keinen Sex."
"Armer Hase. Nächstes Mal zieh dich an wie ein Mädchen. Dann hast du vielleicht mehr Glück."
"Hey!" Jane sprang vom Sofa auf, um die Ordnung wiederherzustellen. "Breeze, die Sache ist ernst. Dieser Mann könnte unser Leben zerstören."
Mattie sprang auch auf, mit Rücksicht auf ihr schmerzendes Knie allerdings etwas vorsichtiger als sonst. Sie versuchte, keinen Blick auf die abgedunkelten Fenster zu werfen. Die Jalousien zu öffnen, hätte sie erleichtert, wenn auch nur ein kleines Stück. Aber sie war sich nicht sicher, wie die Leute das deuten würden, die Jane als Gestapo bezeichnete.
"Er
ist
eine Bedrohung", sagte sie. "Er tat so, als wäre er an meinen Gerichtsfällen interessiert, aber das war nur ein Trick. In Wahrheit wollte er Informationen über uns und den Mord an Millicent Rowe."
Jane wurde unter dem perfekten Make-up aschfahl im Gesicht. "Bist du sicher? Wie viel weiß er bereits?"
"Gerüchte, Vermutungen, bestenfalls hat er Indizien. Was die offiziellen Aufzeichnungen betrifft, die sind alle fest unter Verschluss." Mattie kämmte sich mit den Fingern durchs Haar, in dem Bewusstsein, dass sie die Ungepflegte war, der ungeschliffene Stein in der Mitte von funkelnden Diamanten. "Er fischt noch im Trüben."
"Ich beiße an", grinste Breeze. Jane warf ihr einen strengen Blick zu, woraufhin Breeze missmutig die Schultern fallen ließ. "Okay, okay, es ist tatsächlich ernst."
"Es ist nur eine Frage der Zeit", warnte Mattie. "Wenn er noch nicht darauf gekommen ist, wer die einsamen Mädchen waren, dann wird er es bald. Wir haben es mit einer tickenden Zeitbombe zu tun."
In kurzen Worten schilderte Mattie die Einzelheiten ihres Treffens mit Cross. Als sie endete, schwiegen Jane und Breeze. Jane saß auf der Kante der Couch, die Beine so fest verschlungen wie ein französischer Zopf. Die Lippen hatte sie geschürzt, die Augen fest auf den Boden gerichtet.
Breeze rückte ein Stück nach vorn. "Jane?"
"Wenn er an die Presse geht, wird diese Geschichte wie eine Explosion wirken und alles zerstören, was uns wichtig ist", sagte Jane. "Mein ganzes Leben wird mir um die Ohren fliegen."
"Er wird nicht an die Presse gehen", bemerkte Mattie. "Schließlich würde er dadurch die Fäden aus der Hand geben. Er will den echten Mörder finden – und ihn mit seinem Buch zur Strecke bringen."
Jane sah auf. "Und wenn er herausfindet, wer ich bin? Dass eines der einsamen Mädchen die First Lady ist?"
Sofort erkannte Mattie die Verunsicherung der Freundin und übernahm die Rolle der Besonnenen. "Wenn er herausfindet, wer du bist, wird es ihn zurückwerfen. Er kann keine unbegründeten Vorwürfe gegen die First Lady erheben. Das würde Konsequenzen haben – schwerwiegende Konsequenzen – und er ist klug genug, das zu wissen. Seine Glaubwürdigkeit wird er nicht ruinieren."
Jane schüttelte den Kopf. "Ich vertraue ihm nicht. Wir müssen dafür sorgen, dass er den Fall aufgibt. Ihm Angst einjagen, verdammt noch mal, wenn es sein muss."
"Und die Angelegenheit damit noch verdächtiger machen?" Ein Geistesblitz schoss durch Matties Hirn. Jane hatte panische Angst. Es hatte etwas gedauert, bis sie das begriffen hatte, denn das passte überhaupt nicht zu Jane. Aber sie hatte unvorstellbar viel zu verlieren. Hier ging es nicht um drei einzelne Frauen. Das ganze Land könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. Sogar die Regierung
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