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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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fühlte sich klebrig an. Sie schaffte es nicht einmal, zu lächeln.
    "Sie sieht jung aus", sagte der Mann.
    "Sie ist sehr clever", konterte die Frau. "Sie ist unsere beste Schützin, aber ich muss leider sagen, dass auch Handlesen zu ihren Hobbys gehört."
    "Handlesen? Eines
eurer
Mädchen?" Seine krächzende Stimme durchdrang das leere Klassenzimmer. Die Hartholzböden und die geschlossenen Fenster ließen jedes Geräusch widerhallen wie in einem Canyon.
    Die Frau strich sich über das Haar. Sie befingerte die Haarbüschel, die sich aus dem geflochtenen Knoten gelöst hatten, der wie eine glänzende Schlange an ihrem Hinterkopf saß. "Sie ist anders. Ich habe viel Zeit mit ihr verbracht, aber sie scheint gegen meine Erziehungsmaßnahmen immun zu sein."
    "Klingt das nach
My Fair Lady?"
    Sie seufzte. "Ich fürchte ja."
    Das vierzehnjährige Mädchen, über das diskutiert wurde, starrte trotzig vor sich hin. Man hatte ihr gesagt, dass sie lächeln und mit dem Mann flirten solle, aber das Licht war so grell, dass sie ihn nicht erkennen konnte, nicht einmal, wenn sie die Augen zusammenkniff. Und dafür würde man ihr später die Hölle heiß machen. Miss Rowe hasste es, wenn sich ihre Schützlinge so gewöhnlich benahmen, auch wenn sie es waren. Aber dieses Mädchen war nicht wie die anderen Schülerinnen, die aus reichen Familien stammten. Sie war eine derjenigen, die ein Grace-Stipendium hatten.
    "Wie heißt sie?", fragte der Mann.
    "Matilda. Süßer Name, nicht? Sie ist sehr lebhaft und auf ihre Art wirklich bezaubernd."
    Das Mädchen glaubte, nicht richtig zu hören. Bezaubernd? Sie war schrecklich ungelenk, niemand wusste das besser als sie selbst. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendein Mann etwas von ihr wollte. Matilda, die Streberin? Der Freak mit dem Superhirn? Warum hatte man sie für diese entwürdigende Vorstellung ausgewählt? An der Schule waren nur vier Stipendiatinnen, und die anderen drei würden niemals glauben, dass er sich Mattie Smith ausgesucht hatte. Sie waren alle wunderschön und hatten Brüste. Mattie hatte sogar ihre Kleidung zerknautscht, in der Hoffnung, dass er sie für schlampig und ungeeignet hielt.
    Der Mann zog etwas aus seiner Manteltasche, eine lange Schärpe, die er glatt zog.
    "Keine Augenbinden", warnte Miss Rowe. "Sie hat Angst davor, eingesperrt zu sein. Und sie würde im Dunkeln nichts sehen."
    Matties Herz schlug zum Zerbersten, es hämmerte schmerzhaft in ihrer Brust, als der dunkle Stoff in seiner Tasche verschwand. Was würde sie machen, wenn er ihr die Augen mit dem Ding verbinden würde, wenn er ihr die Sicht nähme?
    Ihn umbringen, dachte sie. Ihn mit dem Messer aufschlitzen, das sie aus der Küche geklaut und im Strumpf versteckt hatte. Hätte Mattie ihren Bogen, sie würde einen Pfeil in sein Herz schießen.
    "Woher wissen wir, dass sie nicht redet?", fragte er die Direktorin, die einen Schmollmund zog.
    "Sie unterschätzen mich, Sir. Das ist kein Problem, das versichere ich Ihnen. Diese Mädchen wissen, was auf dem Spiel steht. Sie haben viel Glück gehabt, eine Schule wie Rowe besuchen zu dürfen. Stimmt doch, Matilda?"
    Mattie gelang ein Nicken.
    "Sie sieht wirklich jung aus", wiederholte er, so als ob das für ihn schwer wog. Er bewegte sich in Matties Reichweite, aber alles, was sie sehen konnte, war der dunkle Ärmel seines Mantels und die blasse Hand, die sich ihrem Gesicht näherte.
    Instinktiv wollte sie zurückzucken, aber sie konnte nicht wegsehen. Er hatte dicke Hände mit kurzen, weichlichen Fingern. Eine spatelförmige Hand bedeutet, dass man ein sehr körperlicher Mensch ist, aggressiv, eine Führungsperson. Ihr fielen Hände auf. Das geschah automatisch, wie ein Reflex. Aber etwas Glitzerndes lenkte Mattie ab. Es waren Manschettenknöpfe. Der eine, den sie sah, hatte einen goldenen Stern auf einem Kreis von Onyx.
    "Das hier", flüsterte er, "ist einer der niedlichsten kleinen Münder, die ich je gesehen habe."
    Er berührte ihre Lippen, und ein Ruck ging durch sie hindurch. Ihr wurde im Magen ganz flau vor Ekel. In ihren Ohren klingelte es. Es war schwer, ihn danach zu verstehen, aber er murmelte etwas davon, dass er sie küssen wolle, und sie spürte, wie eine Hand ihren unteren Rücken drückte.
    Die Schulleiterin schob sie dem Mann entgegen. Matilda drängte zurück und spürte, wie sich scharfe Fingernägel in ihre Haut bohrten.
    "Matilda?", hörte sie ihn fragen. "Ist etwas nicht in Ordnung?"
    Jetzt war er zu nah. Sie konnte den

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