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Das irische Erbe

Das irische Erbe

Titel: Das irische Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Clemens
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Kostenvoranschlags anrief, vermutet, sie sei es? Sie wusste immer noch nicht, wer Marisa eigentlich war. Sie hatte vorgehabt, bei ihrer Verabredung auf sie zu sprechen zu kommen.
    »Wenn sie den Prozess verliert, kann sie nicht in Kanada bleiben, weil sie keine Einkünfte mehr hat. Dann muss sie auch das Haus verlassen. Sie wollte uns sofort anrufen, sobald es ein Ergebnis gibt«, unterbrach ihre Mutter ihre Gedanken. Wovon sprach sie da?
    »Sie müsste dann auf dem Landsitz eines Cousins in Wales wohnen. Er zahlt ihr nur eine winzige Summe. Deshalb hofft sie, dass sie gewinnt.«
    »Warum arbeitet sie denn nicht?«, platzte Nina heraus.
    Ihre Mutter legte den Kopf etwas zurück und sprach zum ersten Mal zu ihrer frischgebackenen Schwiegertochter.
    »In bestimmten Kreisen ist das nicht üblich. Das kannst du aber nicht wissen.«
    Tim lachte spontan, verstummte aber sofort wieder. Ihre Mutter ignorierte ihn und wandte sich wieder an ihre Tochter. Aber Claire spürte leichte Kopfschmerzen aufziehen und hörte ihr nicht zu. Warum musste Viktor ausgerechnet jetzt hier aufkreuzen und alles kaputt machen?
    »Vom Ausgang des Verfahrens hängt auch ab, was mit uns wird. Wir wissen noch nicht genau, wie es weitergeht.« Ihre Worte hörten sich kryptisch an und Claire hakte sofort nach: »Was meinst du damit?«
    »Nun«, jetzt war ihr Vater an der Reihe, »wir überlegen ernsthaft, ob wir nicht mit ihr umsiedeln und uns in Wales niederlassen sollen. Dann würden wir euch auch öfter sehen«, fügte er hinzu.
    Claire starrte ihn entsetzt an.

    Claire hoffte, dass die Gräfin den Prozess gewinnen und bald anrufen würde, denn ihre Eltern brachten sie zur Weißglut. Ihre Mutter ließ sich von Nina bedienen, die sich nicht traute, sich zur Wehr zu setzen. Und ihr Vater fragte Tim über alles Mögliche aus. Wie viel Geld noch vorhanden sei, wie hoch seine Schulden wären und ob er das Gesindehaus nicht vergrößern lassen wolle.
    Claire saß in der Küche und sah lustlos aus dem Fenster. Es regnete, alles war trüb und traurig. Ein Gutes aber hatte die ganze verflixte Sache. Viktor wusste nun, dass es vorbei war. Er würde nicht mehr kommen. Darüber hatte sie noch gar nicht nachdenken können.
    Als Ben gegangen war, hätte sie heulen können. Am liebsten würde sie sofort zu ihm fahren, um die Sache zu klären. Aber ein zweiter Anruf im Büro und dann unter seiner Privatnummer war ebenfalls ergebnislos geblieben.
    Nina steckte den Kopf zur Tür hinein und setzte sich dann neben sie.
    »Gott sei Dank sind deine Eltern unterwegs. Hoffentlich bleiben sie etwas länger weg.«
    Sie hatten immer noch den Mietwagen, den sie aber anderntags wieder abgeben mussten. Deshalb fuhren sie jetzt noch ein wenig damit herum. Typisch.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte Nina sanft. »Ist es wegen Viktor? Sei doch froh, dass er weg ist.«
    »Bin ich auch«, murmelte Claire.
    »Ich glaube nicht, dass Ben Viktor geglaubt hat«, begann Nina unbeholfen. »Er muss doch gesehen haben, dass Viktor ein Aufschneider ist.«
    »Ich weiß nicht. Warum musste er überhaupt kommen?«
    »Er hatte die Hoffnung wohl nicht aufgegeben«, stellte Nina vernünftig fest.
    »Zum Teufel mit ihm.«
    »Und jetzt?« Nina, die so gerne helfen wollte.
    »Jetzt? Ich hoffe, ich werde ihn nie mehr sehen«, stieß sie hervor.
    »Nein, ich meine Ben.«
    »Ben?«, sie zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Du bist in ihn verliebt, nicht wahr?«, fragte Nina und betrachtete versonnen ihren neuen Ehering.
    Claire spürte, wie sie rot wurde.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte sie.
    Nina lachte. »Ich habe doch gemerkt, dass es zwischen euch gefunkt hat.«
    Claire zuckte nur die Schultern. »Ach, ich weiß nicht. Am liebsten würde ich alles hinwerfen.«
    »Claire«, Nina griff erschrocken nach ihrer Hand. »Das wirst du doch nicht tun, nicht wahr?«, fragte sie. »Jetzt, wo fast alles fertig ist.«
    »Nein, natürlich nicht«, beruhigte sie sie sofort. »So meinte ich das nicht. Natürlich bleibe ich. Ich freue mich auf das Hotel und unsere ersten Gäste.«
    Nina verschwand kurz darauf wieder im Stall, Claire blieb sitzen und brütete weiter vor sich hin. Dann fiel ein Sonnenstrahl auf den Tisch und sie blickte aus dem Fenster. Die untergehende Sonne hatte den Regen vertrieben und tauchte alles in goldenes Licht.

    Anderntags kam Alex kurz nach dem Frühstück und sagte, sie solle sich ihre Reithose anziehen.
    Sie schüttelte den Kopf und sagte deprimiert, sie sei

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