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Das irische Erbe

Das irische Erbe

Titel: Das irische Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Clemens
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irritiert.
    »Okay«, begann Claire. »Ich würde gerne aus dem Flur und den beiden rechten Räumen ein großes Foyer gestalten.«
    Ben Hastings nickte und begann sich Notizen zu machen. Dann sah er sich die Wände und Decken an und meinte: »Das geht. Wir werden die Decke beidseitig abstützten und Querbalken darüberlegen zur gleichmäßigen Kraftverteilung.«
    Wieder notierte er etwas.
    »Kann da nichts passieren?«, fragte Claire ängstlich. »Immerhin ist das Haus ziemlich alt.«
    »Nein, das habe ich schon berücksichtigt. Die Lage des Sturzes werden wir zuerst auf der einen Seite aus der Mauer brechen. Die Stahlträger muss ich statisch berechnen lassen. Dann die Betonpolster und Stahlträgerauflager. Und die Verschraubung beider Stahlträger.«
    Er deutete mit seinem Stift nach links. »Was ist mit diesen Räumen?«
    »Daraus möchte ich ein großes Morgen- oder Frühstückszimmer machen.«
    »Die Sonne ausnutzen, ja, das ist gut. Hier verfahren wir genauso. Die Wände des Hauses sind sehr dick. Das ist eine gute Isolierung sowohl im Winter als auch im Sommer. Solche Häuser werden heute leider nicht mehr gebaut. Wie sieht es oben aus?«
    »Ein riesiger Flur«, begann sie. »Den vorderen Teil davon würde ich gerne noch für Räume abtrennen.«
    Hastings folgte ihr die Stufen hoch. Sie begann mit der linken Seite. Zwei große Räume lagen nebeneinander. Dann kamen vier kleinere Räume. Auf der rechten Seite lagen ein großes Bad und zwei weitere Zimmer. Nach hinten durch gab es noch den sehr breiten Raum mit Blick auf den See.
    »Daraus möchte ich eine Loggia machen«, sagte sie. »Wenn es geht.«
    Hastings nickte zustimmend. »Ja, gute Idee. Die Rückwand als Fensterfront, damit man den Ausblick hat. Im Inneren müssten kleine Bereiche geschaffen werden, vielleicht mit Pflanzen, damit es gemütlicher wirkt.«
    Er drehte sich wieder um und kaute einen Moment auf seinem Stift.
    »Wenn man die großen Räume unterteilt und einen Teil des Flurs mit einbezieht, können zehn Zimmer entstehen, jedes mit einem separaten kleinen Bad, die Leitungen liegen ja.«
    Sie nickte.
    »Ja. Einen Raum brauche ich für Wäsche und Putzzeug. Ein weiterer soll vorerst nicht hergerichtet werden. Ich werde ihn sicher noch für etwas anderes benötigen.«
    »Dann wären Sie bei acht Hotelzimmern. Reicht Ihnen das?«
    »Ja, so ungefähr hatte ich es mir auch vorgestellt.«
    Hastings kritzelte etwas.
    »Was ist mit dem Holzboden? Ich würde ihn aufarbeiten lassen und behalten.«
    »Ja, das hatte ich auch vor, weil er gut zur Treppe passt.«
    Sie gingen wieder nach unten und sie blieb einen Moment stehen. Sie sah die große Halle vor sich, einige geschickt platzierte Palmen, Drucke an den Wänden. Dann die Rezeption mit dem obligatorischen Schlüsselbrett, einer Telefonanlage, einem Rechner und einem jungen Mädchen in Uniform. Ja, es sollte schon eine Uniform sein. Das hatte einfach Klasse. Ein junges Mädchen, das mehrere Sprachen beherrschte und Freude an der Arbeit hatte. So, wie es bei ihr früher auch gewesen war. Sie unterdrückte einen Seufzer, dann drehte sie den Kopf und traf auf Hastings blaue Augen.
    Einen Moment sprach niemand, dann sagte er: »Ich würde mir gerne die Küche ansehen.«
    »Ich glaube, da muss baulich nichts verändert werden. Sie ist groß und hell.«
    Sie gingen nach hinten und blieben in der Küche stehen. Sie war quadratisch und hatte sogar eine Kochinsel. Hinter der Küche lag noch ein weiterer Raum mit leeren Holzregalen und Putzmitteln. Hastings sah sich neugierig um.
    »Ja, das ist gut«, sagte er dann. »Den Hauswirtschaftsraum kann man notfalls als Küche mit einbeziehen.«
    Er überlegte kurz und fragte dann: »Wie sieht der Keller aus?«
    »Der Keller?«, wiederholte sie ratlos. Sie wusste nicht, ob es überhaupt einen Keller gab.
    »Jetzt sagen Sie bloß nicht, Sie wüssten nicht, ob einer existiert«, spottete er. Sie wollte es schon zugeben, aber dann fiel ihr ein, dass Tim von einem Keller gesprochen hatte, in dem noch Möbel seien.
    »Doch, es gibt einen Keller«, sagte sie leichthin und ging langsam weiter nach hinten durch. Vom Hauswirtschaftsraum aus ging keine Tür ab, aber dahinter, in einem schmalen Flur, in dem sich Gartenwerkzeug befand, war eine dicke Holztür. Das konnte der Keller sein. Sie öffnete die Tür und sah erleichtert Steinstufen, die nach unten führten.
    »Hier ist der Keller«, sagte sie kurz.
    »Okay«, sagte Ben Hastings. »Den sehe ich mir ein anderes Mal an.

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