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Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerome Charyn
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an.‹ Verschwinde schnell in deiner Trauergesellschaft, bevor ich das Dingle Bay zumache und deine verdammte Sauna klaue. Du wirst keinen Platz mehr zum Pissen haben. Husch, hab ich gesagt.«
    Der alte Tim zuckte mit den Achseln und ging zu seinen trauernden Kameraden. Er marschierte die Stufen hinauf und betrat die Kathedrale zusammen mit den Shamrocks, den Sons of Dingle und der Retired Sergeants Association. Schon zuvor hatte Isaacs Ehrenwache den Sarg aus dem Leichenwagen gehoben und sich auf den Schultern damit abgemüht, bis sie ihn in die Kirche bugsiert hatten. Isaac ging nicht hinein. Er hatte seine Ehrenwache hergegeben, aber er wollte nicht der Totenmesse für Coote beiwohnen. Er blieb auf den Stufen stehen, die Hände in den Taschen vergraben.
    Er pfiff sich eins. Die Melodie zerbröselte ihm. Isaac konnte nicht pfeifen. Seine Wangen wölbten sich, und sein Mund verzog sich mürrisch. Er hatte einen Anfall. Irgendetwas bohrte sich in seinen Unterleib. Sein Gedärm stülpte sich um. Der Commish hatte einen Korkenzieher im Bauch. Himmel, der Wurm hatte nur darauf gelauert. Das Ungeheuer suchte sich wirklich die passendsten Momente aus, um sich auf ihn zu stürzen. Was sollte das bedeuten? Hatte Isaac schwere Wehen? Der Wurm verpasste ihm Zwillinge. Einen Zigeuner und einen blonden Juden. Baby Dermott und Baby Coen.
    Uuuhh! Seine Knie gaben nach. Isaac musste sich setzen. Trauergäste eilten die Stufen hinauf, um bei Coote McNeill zu sein. Cops kamen ein wenig zu spät. Sie salutierten dem Commissioner, hielten inne und gingen hinein. Schon komisch, Isaac mit den Knien im Gesicht da hocken zu sehen.
    Es kam noch jemand. Tiger John, der an einen Schließer gekettet war. Isaac hatte die Gefängnisleitung gepiesackt, John für eine Stunde von Riker’s Island zu lassen, damit er an der Beerdigung teilnehmen konnte. »Guten Morgen, Isaac.«
    Isaacs Mund blähte sich auf wie bei einem sterbenden Fisch.
    »Der Mann braucht ein Glas Wasser«, sagte John zu seinem Schließer.
    Der Schließer kümmerte sich nicht um Isaac. Er rüttelte an den Handschellen. John weigerte sich weiterzugehen. »Isaac, soll ich dir einen der Priester schicken? Irgendwo in St. Patricks müssen sie ja ein Glas Wasser haben.«
    Isaac presste gegen seine Rippen wie einen Blasebalg und schnappte nach Luft. Er rülpste Tiger John ein paar Wörter entgegen. »Geh rein, Johnny … wird schon wieder. Wie behandeln sie dich?«
    »So lala«, sagte der Tiger. »Ich krieg Commissioner-Fraß. Pisse und Blutpudding … Aber ich darf meinen kleinen Brüdern die Grundkenntnisse in Bankgeschäften beibringen.«
    Der Schließer riss mit einer Faust an den Handschellen, und John musste weiter. Himmel, sie waren schon ein komisches Gespann, der Gefängniswärter und der alte Commish, die aneinandergekettet waren. Isaac wollte dem Schließer schon sagen, er solle mit dem armen John nicht so grob sein, aber der Wurm bohrte sich unter seine Rippen und entringelte quetschend seine Schwänze. Isaac riss sich den Kragen auf. Seine Luftröhre rasselte. Seine Finger liefen blau an. Der kleine Mistkerl wollte Isaac den Mutigen erdrosseln.
    Isaac konnte nicht aufstehen. Er musste die Kreatur in den Schlaf lullen. Er begann zu summen.
     
    Es gab mal einen Commish,
    Der verlor seinen Verstand
    Auf den Stufen zu St. Patrick’s.
    Er killte einen Burschen zu viel.
    Er ging nach Irland,
    Um sich zu heilen,
    Doch es war seine Gewohnheit,
    Dass die Leute um ihn starben.
    Isaac der Commish
    Hinterlässt ein Gemetzel,
    Wohin er auch kommt.
     
    Dem Wurm musste das Gesumme wohl gefallen haben. Er ließ los. Seine Schwänze zogen sich von Isaacs Rippen zurück. Der Commish war immer noch zu schwach, sich von seinem Hintern zu erheben. Er saß mit zerrissenem Kragen da und der Fischer bekam seine Messe.
    Zwei Gestalten verließen die Kirche. Mangen und seine Schmeißfliege, Captain Mort.
     
    »Jungs«, murmelte Isaac. »Sind die fertig da drin? Warum habt ihr es bei den Toten nur so eilig?«
    Mangen ging weiter die Stufen hinunter.
    Isaac streckte ihm die Hände entgegen. »Verhafte mich, du Hundesohn.«
    Mangen blieb stehen, drehte sich um und sah Isaac an. »Müssen Sie unbedingt vor einer irischen Kirche so ein Spektakel veranstalten?«
    Isaac flehte Captain Mort an. »Sie sind doch mein Zeuge, Captain. Ich habe einen Mann umgebracht.«
    Die Schmeißfliege sagte kein Wort. Mangen kam näher. Er setzte sich neben ihn auf die Stufen. Er trug sagenhafte, rotbraune Socken. Er

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