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Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerome Charyn
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Kopf hinter den Überfallen war. Er hatte einen traurigen Zug um die Augen, er erinnerte Isaac an seinen Engel Manfred Coen, den er sich direkt von der Police Academy geholt hatte. Isaac brauchte einen traurigen Jungen, um eine Bande von polnischen Dieben zu unterwandern, die im Garment District für Unruhe sorgten. Coen war ihm für diesen Sonderauftrag zugeteilt worden. Isaac gab ihn nie an die Academy zurück. Er hatte Blue Eyes gern in seiner Nähe.
    Zwanzig Meilen außerhalb von Kinnegad fiel Isaac auf, dass er im Geiste schon Coen und den kleinen Dermott durcheinanderbrachte. Isaacs Batterien hatten sich irgendwo über Kreuz verpolt. Seine Trauer über Manfred, seine eigene verdammte Schuld, und nicht etwa dieser Wurm in seinem Gedärm, hatte sich in sein Gedächtnis gefressen. Er musste damals wohl den Wunsch gehabt haben, dass Manfred in Dermott fahren und ein wenig von dessen Intelligenz stehlen sollte. Dann hätte Isaac einen Engel gehabt, der mehr war als nur schön und blöd. Das hätte eine Reorganisation der Gehirne bedeutet, eine Verminderung des Königs zugunsten von Manfred Coen. Aber Isaac war schließlich kein Unhold. Er konnte nicht dem einen Jungen schaden, um den anderen hochzujubeln, nur weil sie zufällig denselben traurigen Blick hatten …
    kam nach Screeb. Screeb war nicht mehr als eine Weggabelung. Er war gut acht Stunden unterwegs gewesen. Er hatte sich in Galway City verfahren, bis ihn ein Bäckerjunge aus dieser Straßenfalle herausführte. Er fuhr an der Küste entlang. Isaac hatte den Atlantik unter sich. Er musste für Kühe und Schafe anhalten. Er stieg aus und ging zu Fuß weiter. Steine und Bäume waren keine vernünftigen Wegmarken. Man hätte ihm vor der Centre Street die Augen verbinden und ihn irgendwo in Manhattan absetzen können. Er hätte sich den Heimweg entlanggetastet. Das war seine Gabe. Er konnte die Konturen eines Viertels riechen. Jungs, wir sind in den Heights. In der Gegend der Audubon Avenue, würd ich sagen. Westlich von Highbridge.
    Aber eine Landstraße verwirrte ihn bloß. Isaac ging zu Fuß, die Zähne fast am Boden. Weiß Gott, warum er wie ein Buckliger mit verbogenem Rücken ging. Wollte er Cootes Leuten ein kleineres Ziel bieten? Einmal schaute er kurz auf und sah das verrostete Dach eines Hauses. Er war in Screeb auf eine Burg gestoßen. Castledermott. Das hatte Annie Powell auch gesagt.
    Zur Burg gehörte ein gelber See. Isaac hörte, wie es auf dem Wasser plopp machte. Ein Mann angelte am See, ein kleiner Mann mit Stiefeln bis zum Hintern. Er starrte in das gelbe Wasser und brummte. »Na, kommt schon, ihr Hübschen.« Er war ein Fischer ohne Angel. Er arbeitete mit Netz und einem einfachen Holzprügel. Ab und zu schlug er aufs Wasser. Aber das Netz wollte sich nicht füllen. Das Ganze war vollkommen sinnlos. Der Mann hatte nicht einen lausigen Fisch gefangen.
    Er stand in der Nähe des Ufers. Er war taub, taub für alles, was nicht vom Wasser kam. Isaac hätte ihm die Haare vom Kopf zupfen können.
    »Guten Tag, McNeill.«
    Eine Augenbraue hob sich kurz. Dann entspannte sich das Gesicht.
    »Ach, Jungchen, hab schon auf dich gewartet …«
    »Spreche ich zu laut? Ich will die Fische nicht verschrecken.«
    »Das ist genau der Punkt«, sagte Coote und schwang seinen Knüppel. »Ich würde sie gern damit erschrecken.« Er biss sich auf die Unterlippe und machte ein wütendes Gesicht.
    »Ermordest du heutzutage Lachse, Mr. Coote McNeill?«
    Der Fischer beäugte Isaac voller Abscheu. »Keinen Lachs … ich bin hinter den Karpfen her. Die können einen ganzen See zerstören, sich im Schlamm festsetzen. Ungeziefer, das sind sie, dreckige Fische. Sie werden fett und können fünfzig werden. Also brat ich ihnen eins über.«
    »Du haust aufs Wasser, aber ich sehe nicht besonders viele Karpfen im Netz.«
    »Das sind verflucht gerissene Mistviecher. Sie halten sich am Grund auf. Sie verdrecken den See und verscheuchen alle meine guten Fische.«
    »Warum heuerst du nicht Tim Snell an, damit ihr gemeinsam aufs Wasser eindreschen könnt? Vielleicht landest du dann ein paar Treffer.«
    »Söhnchen, ich brauche Tim nicht, um einen See zu säubern. Er hat anderes zu tun.«
    »Ich weiß«, sagte Isaac. »Er muss Telegramme schreiben und den König verdrahten …«
    Der Fischer schlug weiter mit dem Knüppel aufs Wasser. An seinen Stiefeln färbte sich das Wasser braun; kein fünfzigjähriger Karpfen erhob sich aus dem Schlamm.
    »Sollte Tim mich auch

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