Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das ist nicht wahr, oder?

Das ist nicht wahr, oder?

Titel: Das ist nicht wahr, oder? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Lawson
Vom Netzwerk:
Abmachung, die ich treffen würde.
    VICTOR
»Ich werde die beste Hausfrau aller Zeiten sein. Ich werde nur schreiben und putzen und kochen.« Klingt das irgendwie vertraut?
    ICH
Vage. Wahrscheinlich war ich betrunken, als ich es gesagt habe.
    VICTOR
»GRATIS-BLOWJOBS FÜR ALLE!«
    ICH
Oh, das klingt tatsächlich nach mir. Bist du wegen der Blowjobs sauer auf mich?
    VICTOR
Nein. Ich bin sauer, weil wir beide zu Hause arbeiten und dieses Haus ein verdammter Saustall ist.
    ICH
So schlimm ist es nicht. Du überreagierst, weil du ein absoluter Pedant bist.
    VICTOR
Du verwendest ein Frisbee als Teller.
    ICH
Wie bitte?
Doch nicht ein – oh, Moment, das ist tatsächlich ein Frisbee.
Merkwürdig.
    VICTOR
[wütender Blick]
    ICH
Bleib cool, Alter. Ich spüle es danach ab. Es ist ziemlich sicher spülmaschinenfest.
    VICTOR
Es geht nicht darum, ob das Frisbee spülmaschinenfest ist, sondern darum, dass du von einem bescheuerten Frisbee isst, weil es keine sauberen Teller mehr gibt.
    ICH
Natürlich gibt es die. Ich habe das Frisbee einfach auf dem
    Tresen liegen sehen und genommen. Außerdem ist das doch ein super Teller. Es hat sogar einen Rand, dann kann man nichts verschütten.
    VICTOR
Dass dir das überhaupt nichts ausmacht?!
    ICH
NATÜRLICH MACHT ES MIR WAS AUS. Ich kann nicht glauben, dass ich je zugestimmt habe, meinen Job zu kündigen, um dafür das Haus zu putzen. Wie kannst du überhaupt einen Moment glauben, das würde funktionieren? Wenn überhaupt, dann hättest du es besser wissen müssen, als du das abgemacht hast. Es ist alles deine Schuld.
    VICTOR
Ich könnte dich erwürgen.
    ICH
Und ich würde am liebsten alle Teller durch Frisbees ersetzen.
Weil ich verdammt noch mal eine Vision habe.
    VICTOR
Ich meine das total ernst.
    ICH
ICH AUCH. FRISBEE-TELLER SIND DER WAHNSINN. Außerdem habe ich keine Zeit zum Abspülen, weil ich wichtige Sachen für Social Media mache.
    VICTOR
Ach wirklich? Was hast du heute gemacht?
    ICH
Viel. Eben Sachen für … Social Media.
    VICTOR
Aber was genau? In Zahlen.
    ICH
Das kann man nicht in Zahlen ausdrücken. Für das, was ich mache, gibt es keine Maßeinheit.
    VICTOR
Versuche es.
    ICH
Äh … also ich habe diesen Cartoon über Hitler gezeichnet.
    VICTOR
Der ist … nicht mal
entfernt
lustig.

    ICH
Der ist total lustig, Mann. Verstehst du denn nicht? Man sagt doch immer: »Die mögen mich nur deshalb nicht, weil sie eifersüchtig sind.« Aber dann ist es Hitler, und den mag nun wirklich niemand und niemand ist auf ihn eifersüchtig.
    VICTOR
Nicht lustig.
    ICH
Ich glaube, ich muss nur Zeichenunterricht nehmen. Ich habe zwei Stunden gebraucht, bis ich heraus hatte,wie man einem Strichmännchen eine Fliege umbindet. Und genau deshalb hatte ich keine Zeit, die Suppe aufzuwischen, die ich in der Mikrowelle verschüttet habe. Sieh übrigens nicht in die Mikrowelle.
    VICTOR
Ich lege mich jetzt hin, bis das Bedürfnis wieder weg ist, dich umzubringen.
    Er ging und kam nicht mehr zurück. Und ich musste die Mikrowelle putzen, weil in unserer Beziehung
ich
die Verantwortung trage und auch weil es sogar in den Toiletten schon nach Muschelsuppe gestunken hat. Genau deshalb bin ich manchmal so genervt. Außerdem ist mein Mann ziemlich sicher Antisemit.
    PS:
Victor meint zwar, wer nicht über einen Witz über Hitler lacht, wäre deshalb noch kein Antisemit, aber ich bin ziemlich sicher, dass ein Antisemit genau das sagen würde. Antisemiten haben einen ganz schrecklichen Humor. Victor meint auch, wir würden im Grunde darüber reden, dass ich mich nicht wie eine Erwachsene benehmen kann, aber ich glaube, in Wirklichkeit geht es darum, dass er so verdammt viel von Hitler hält.
    PPS:
Ich gebe nur zu bedenken, dass ich eigentlich eine ziemliche gute Hausfrau bin und dass ich den Backofen nur deshalb in Brand gesteckt habe, weil wir unser Haus verkaufen wollten und ich gelesen hatte, dass man vor der Besichtigung Plätzchen backen soll, weil es dann im Haus so heimelig riecht. Ich habe also den tiefgefrorenen Plätzchenteig auf einen Teller gegeben und in den Ofen gesteckt, und zehn Minuten später stinkt es furchtbar und ich renne zum Ofen und stelle fest, wenn man den Teig nicht vorher in einzelne Plätzchen aufteilt, explodiert er über den ganzen Teller. Und auch, dass die Leute, die den Backofen anschließen, den ganzen Papierkram in den Ofen legen, weil du offenbar eines schrecklichen Todes sterben sollst, wenn wegen der brennenden Bedienungsleitung, die dugerade backen wolltest, das ganze Haus in

Weitere Kostenlose Bücher