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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Während die Sauce vor sich hinköchelte, stellte sie für Ella eine lange Liste mit Anweisungen vom Frühstück bis zum Bettgehen zusammen.
    Obwohl Ella Nicos Tagesablauf kannte, legte sie die Liste neben das Telefon und vermerkte darauf schließlich noch die Nummer des Imperial Hotels in Wien sowie die des örtlichen Arztes und die von Abis Londoner Wohnung. Danach nahm sie den Topf vom Herd, deckte ihn zu und stellte ihn zum Abkühlen weg. Dann sah sie auf die Uhr und ging nach oben.
    Eine Stunde später legte Rosanna Nico die Hand auf die Stirn. »Er fühlt sich heiß an«, stellte sie fest.
    »Keine Sorge, es ist alles in Ordnung, stimmt’s, Nico? Er ist nur ein bisschen viel rumgerannt heute Morgen. Geh jetzt, Rosanna, sonst verpasst du den Flug.«
    »Tschüs, angioletto .« Sie küsste Nico und nahm ihre Tasche. »Falls es Probleme geben sollte, rufst du mich im Imperial an oder Abi oder …«
    »Ja! Nun geh endlich, Rosanna!« Ella lachte.
    Rosanna winkte ihnen vom Rücksitz des Taxis aus zu, bis sie die beiden nicht mehr sehen konnte. Was, wenn Nico krank wurde? Er hatte sich heiß angefühlt, da war sie sich sicher. Vermutlich, versuchte sie sich zu trösten, bekam er einen Zahn, da hatte er immer rote Wangen. Ihr schlechtes Gewissen machte sie paranoid. Was für einen Sinn hatte es, nach Wien zu reisen, wenn sie sich die ganze Zeit über Sorgen um Nico machte?
    Mit Mühe schob Rosanna die Gedanken an ihren Sohn beiseite und konzentrierte sich auf das Wochenende mit ihrem Mann.
    »Stephen, ich bin’s, Luca. Ich fliege morgen früh nach London.«
    »Gut. Wann genau?«
    »Ich lande um zehn in Heathrow, nehme den Zug nach Cheltenham und müsste nach dem Mittagessen bei Rosanna sein. Könnten Sie morgen Abend vorbeikommen?«
    »Lieber nicht.« Stephen wunderte es, dass Luca noch immer nichts von Robertos Rückkehr und seinem eigenen Verschwinden aus Rosannas Leben zu ahnen schien. »Ich bin heute Abend in London, hole Sie morgen früh in Heathrow ab und nehme Sie mit nach Gloucestershire. Unterwegs können wir uns unterhalten.«
    »Danke, sehr nett, Stephen. Ich rufe Rosanna an und sage ihr, wann ich komme.«
    »Gut. Tschüs.«
    Luca legte auf und wählte Rosannas Nummer. Es klingelte und klingelte. Er beschloss, es später noch einmal zu versuchen.
    Ella hörte das Telefon klingeln, doch weil Nico sich schreiend weigerte, sich die Windel wechseln zu lassen, erreichte sie es nicht mehr rechtzeitig.
    Als sie Nico auf den Arm nahm, beruhigte er sich endlich ein wenig. Sie fühlte seine Stirn. Sie war heiß. Ella trug ihn nach unten, um ihm ein Kinderaspirin zu geben, wie Rosanna es ihr geraten hatte.
    » Principessa! Du bist da, du bist wirklich da!«
    Rosanna ließ die Taschen fallen, als Roberto sie in die Arme nahm, in die Suite trug und aufs Bett warf.
    »Wie ich dich vermisst habe, wie ich dich liebe«, stöhnte er, bedeckte ihr Gesicht mit Küssen und begann, die Knöpfe an ihrem Mantel aufzumachen.
    »Zuerst muss ich Ella anrufen«, sagte Rosanna und löste sich von ihm.
    »Später, cara , später.« Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen.
    Hinterher tranken sie im Bett Champagner, und Roberto präsentierte ihr seine Pläne fürs Wochenende. »Heute Abend ist ein festlicher Ball in der Hofburg. Wir gehen gleich nach der Vorstellung hin.«
    »Roberto, ich habe nichts zum Anziehen dabei! Das hättest du mir sagen sollen.«
    »Schau mal in den Schrank, principessa .«
    Rosanna stand auf, trat an den Schrank und öffnete ihn. Darin hing neben seinem Smoking ein Kleid in einer Hülle.
    »Weil ich Angst hatte, dass es knittert, habe ich es nicht in Geschenkpapier gewickelt. Probier’s an«, drängte er sie.
    Als Rosanna die Hülle entfernte, kam ein schimmerndes schwarzes Ballkleid mit weitem Rock aus mehreren Lagen fließendem Tüll und mit einem trägerlosen Brokatoberteil, das mit unzähligen winzigen Perlen besetzt war, zum Vorschein.
    »Roberto, das ist das schönste Kleid, das ich je hatte.« Rosanna nahm es vom Bügel und schlüpfte hinein. »Machst du es mir zu?«, bat sie ihn.
    »Aber natürlich, Signora, wenn Sie mir versprechen, dass ich es später wieder aufmachen darf.« Roberto schloss die Perlenknöpfe, und Rosanna betrachtete sich im Spiegel. »Wie für dich gemacht.« Roberto nickte anerkennend.
    Als Rosanna eine Pirouette drehte, wirbelte der Rock hoch. »Wunderschön. Danke, Roberto. Danke.«
    »Du wirst die schönste Frau auf dem Ball sein.« Er lächelte. »Und du hörst dir heute

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