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Das Jahr auf dem Lande

Das Jahr auf dem Lande

Titel: Das Jahr auf dem Lande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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nachrannte. Und dann wechselte Christine entschlossen das Thema. »Aber vorher müssen wir noch die große Abschiedsparty überstehen. O Gott, was haben sie sich da nur ausgedacht?«
    Trotz aller Proteste der Familie Medway hatte der ganze Distrikt einstimmig beschlossen, eine große Abschiedsfeier für den Schriftsteller zu geben. Er war ihnen allen ans Herz gewachsen im Lauf der Monate, war einer der Ihren geworden. Sicher, er war ihnen manchmal ganz schön auf die Nerven gegangen, zum Beispiel, als er dieses Getue um die paar Abfälle gemacht hatte, die friedlich im Wald vermodert waren und niemanden gestört hatten. Aber sie erinnerten sich auch an die vielen Fälle, wo er seine Güte und Großzügigkeit bewiesen hatte. Nein, so leicht, wie er glaubte, kam er ihnen nicht davon. Nicht ohne große Abschiedsparty.
    Schließlich hatte sich Adrian lächelnd dazu bereit erklärt. »Ich kann die Gefühle dieser netten Leute nicht verletzen.«
    »Und deine eigenen auch nicht«, sagte seine Tochter, die nur zu gut wußte, wie sehr Adrian die Wertschätzung genoß, die man ihm entgegenbrachte.
    »Ich konnte schon deshalb nicht ablehnen, weil sie bei der Party eine große Sammlung zugunsten der Umweltschutzbestrebungen durchführen wollen. Das hat den Ausschlag gegeben. Sie brauchen doch das Geld, wenn sie mein Werk weiterführen sollen.«
    Wie sich die Arbeit des Komitees in Zukunft gestalten würde, wußte allerdings niemand so recht. Nachdem die Müllhalde im Wald beseitigt worden war, waren die Leute der Meinung, sie hätten erst einmal genug getan. Adrians Vorschläge, Bäume im Dorf zu pflanzen und zu verhindern, daß die Farmer allzu häßliche Scheunen bauten, waren nicht gerade auf Begeisterung gestoßen. Es war deutlich zu merken, daß die Leute herzlich wenig an einer »schönen Umwelt« interessiert waren, und Adrian hatte den Verdacht, daß man die diversen Spenden für den Bau einer längst fälligen neuen Schule verwenden würde. Und nach und nach würde sich das Umweltschutzkomitee auflösen.
    Aber erst einmal wollte man eine große Abschiedsfeier für die Medways veranstalten. Alle kamen, und zum erstenmal ließen sich auch die Leute aus Rangimarie dazu herab, ein dörfliches Fest zu besuchen. James Holden wollte sogar eine Rede halten. Aber am erstaunlichsten war es, daß die Maori eine Abordnung schickten. Ihre Frauen waren allerdings zu Hause geblieben. »Sie sind zu schüchtern«, erklärte das Oberhaupt der Maori dem Schriftsteller. »Und wir können auch nicht lange bleiben. Wir wollten uns nur von Ihnen verabschieden und Ihnen sagen, daß wir uns auf ein Wiedersehen freuen.«
    Nach dieser kurzen Ansprache schüttelte er Adrian die Hand, sammelte seine Abordnung ein und verschwand wieder im Wald.
    Danach hielt James Holden seine Rede, die kürzer und besser war, als es die Mehrheit der Festgäste befürchtet hatte. Er sprach von Adrians wertvoller Hilfe während der Grippeepidemie, sprach von seiner verdienstvollen Arbeit in Sachen Umweltschutz und deutete an, er selbst hätte sich schon lange gewünscht, daß in dieser leidigen Angelegenheit etwas unternommen würde. Zum Schluß würdigte er Medways »Ruhm« als Schriftsteller und fügte scherzend hinzu, er wüßte, wo die Bücher lägen, die noch auf Adrians Signatur warteten. Eine Bemerkung, die der Wahrheit entsprach, wie Adrian später feststellen konnte. Schließlich nahm Holden wieder Platz, und alles atmete erleichtert auf.
    Auch Bruce hielt eine kurze Rede und pries Adrian als guten »Doktor«, als exzellenten Verkäufer und Müllmann. »Ich selbst bin keine Leseratte«, beendete er seine Ansprache, »aber ich habe ein Foto von Adrian Medway in der Zeitung gesehen, und darunter stand, daß er an einem neuen Buch arbeitet. Ich wette, daß darin auch Eldado vorkommen wird, und wir werden uns alle sehr geehrt fühlen.« Dann ließ er sich auf seinen Stuhl fallen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und flüsterte Malcolm Trent zu: »Verlang nur ja nie wieder von mir, daß ich eine Rede halten soll!«
    Trent hielt die letzte Ansprache des Abends und faßte sich erfreulich kurz. Er sagte, sie würden immer stolz darauf sein, daß Adrian Medway ihr Nachbar gewesen sei, und sie seien alle glücklich, weil sein Sohn in ihrer Mitte bliebe. »Das bedeutet nicht zuletzt, daß seine Eltern ihn und uns oft besuchen werden.«
    Natürlich blieb Adrian nichts anderes übrig, als eine Dankesrede zu halten. Er sagte, er werde Eldado nicht vergessen und

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