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Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Verschwinden des Steinklopfers waren alle ruhelosen, geschäftigen, grüblerischen Pläne Lackmores erledigt.
    »Ich bring’ dich um«, keuchte Lackmore vergeblich. Er kämpfte mit dem korpulenten, kräftigen CLEAN-Mann, der ihn gepackt hatte.
    »Du wirst niemanden umbringen, Bursche«, antwortete der CLEAN-Mann und verstärkte den Druck auf Lackmores Kehle.
    Es war kein fairer Kampf; Herb Lackmore hatte keine Chance. Er hatte zu viele Jahre hinter einem Behördenschreibtisch oder an einem Schalter gesessen.
    In aller Ruhe und mit deutlichem Vergnügen machte der CLEAN-Mann Hackfleisch aus ihm.
    Für jemandem, der sich angeblich dem Kult der Gewaltlosigkeit verschrieben hatte, war er erstaunlich gut darin.
     
    Aus dem luxuriösen, mit Teppichen aus titanischem Elchkäferflaum ausgelegten Büro der beiden Mutanten rief Tito Cravelli Jim Briskin im Galton Plaza Hotel in Chicago an. »Sind Sie wohlauf?« erkundigte er sich. Eine der Krankenschwestern des Goldenes-Tor-Momente-der-Freude-Satelliten war oberflächlich damit beschäftigt, dem verletzten Bruder einen Dermofax-Verband anzulegen. Sie arbeitete schweigend, während Cravelli das Lasergewehr hielt und Francy mit einer Pistole, die Tito im Schreibtisch der Brüder entdeckt hatte, an der Bürotür stand.
    »Ich bin wohlauf, sagte Briskin verwundert. Offenbar konnte er an Tito vorbeisehen und hinter ihm George Walt erkennen.
    Tito sagte: »Ich habe hier eine Schlange am Schwanz gepackt; und ich kann nicht loslassen. Haben Sie irgendwelche Vorschläge? Ich habe Ihre Ermordung verhindert, aber wie, zum Teufel, komme ich hier heraus?« Er fing an, sich wirklich Sorgen zu machen.
    Nachdem Briskin überlegt hatte, sagte er: »Ich könnte die Polizei von Chicago bitten …«
    »Unsinn«, sagte Cravelli spöttisch. »Die würden nicht kommen.« Das wußte er mit Gewißheit. »Die haben hier oben keine Zuständigkeit; das ist unzählige Male geprüft worden – dies hier ist nicht einmal Teil der Vereinigten Staaten, ganz zu schweigen von Chicago.«
    Briskin sagte: »Schon gut. Ich kann ein paar Parteifreiwillige hochschicken, um Ihnen zu helfen. Sie gehen überallhin, wenn ich sie darum bitte. Wir haben ein paar Leute, die auf den Straßen mit Engels Organisation aneinandergeraten sind. Wahrscheinlich wissen die ziemlich genau, was zu tun ist.«
    »Das klingt schon besser«, sagte Cravelli erleichtert. Aber sein Magen brachte ihn noch um; er konnte den Schmerz kaum ertragen und fragte sich, ob es eine Möglichkeit gab, ein Glas Milch zu bekommen. »Der Streß macht mich fertig«, sagte er. »Und ich hatte noch kein Mittagessen. Sie werden ziemlich bald hier heraufkommen müssen, oder ich werde – offen gesagt – zusammenklappen. Ich habe daran gedacht, einfach George Walt mitzunehmen und mit ihm zusammen den Satelliten zu verlassen, aber ich fürchte, ich bekomme sie nie bis auf das Landefeld. Wir würden unterwegs an zu vielen Angestellten des Goldenen Tores vorbeikommen müssen.«
    »Sie sind jetzt direkt über N’York«, sagte Jim Briskin. »Deshalb wird es nicht allzu lange dauern, ein paar Leute zu Ihnen hinaufzubekommen. Wie viele wollen Sie?«
    »Auf jeden Fall mindestens eine Hopper-Ladung. Genaugenommen alle, die Sie erübrigen können. Sie wollen doch nicht Ihren zukünftigen Justizminister verlieren, oder?«
    »Nicht unbedingt.« Briskin wirkte gelassen, aber seine dunklen Augen strahlten. Dann zupfte er an seinem großen Lenkstangen-Schnauzbart und überlegte. »Vielleicht komme ich mit«, entschied er.
    » Warum?«
    Um sicherzugehen, daß Sie wegkommen.«
    »Es liegt an Ihnen«, sagte Cravelli. »Aber ich empfehle es Ihnen nicht. Die Dinge sind ein bißchen heiß hier oben. Kennen Sie irgendein Mädchen auf dem Satelliten, das Sie zu George Walts Büro führen könnte?«
    »Nein«, sagte Jim Briskin. Und dann erschien ein eigenartiger Ausdruck auf seinem Gesicht. »Warten Sie. Ich kenne eins. Sie war heute hier unten, in Chicago, aber vielleicht ist sie wieder hinaufgegangen.«
    »Ist sie wahrscheinlich«, sagte Cravelli. »Sie sausen wie Leuchtkäfer hin und her. Riskieren Sie es trotzdem. Ich sehe Sie dann. Und passen Sie auf, wohin Sie treten.« An dieser Stelle hängte er ein.
     
    Als er dabei war, in den großen Jet-Bus zu steigen, der voller R-L-Freiwilliger war, fand sich Jim Briskin zwei vertrauten Gestalten gegenüber.
    »Du kannst nicht zum Satelliten hinaufgehen«, sagte Sal Heim und hielt ihn an. Neben ihm stand Patricia. Sie wirkte finster

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