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Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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einen Teil meines Lebens, der düster ist, herausgeschnitten, absichtlich und aus angemessenem Grund vergessen. Morast, dachte er. Ja, ziemlich seltsam, dachte er. Dieser Mann sorgt dafür, daß ich an Schlamm und ineinander verfilzte Pflanzen denke, an zerrüttete Organismen, die giftig und lautlos unter einer schwachen und vollkommen nutzlosen Sonne aufbrechen. Wo liegt dieser Ort? Was habe ich gesehen?
    Was ist gerade eben passiert, vor ein paar Minuten, da unten, auf Ebene eins, in den Labors der TE? Er fühlte sich verwirrt. Er stand auf dem Bürgersteig mitten zwischen den vorbeigehenden Leuten und rieb sich müde über die Stirn, versuchte, seinen Verstand aufzuwecken. Die Gestalt, die es so eilig gehabt hatte, war natürlich George Walt gewesen, aber hatte er nicht – oder vielmehr sie –, hatten sie nicht den Goldenes-Tor-Satelliten geschlossen und waren dann verschwunden? Er hatte das im Fernsehen gehört oder in den Vidblättern gelesen. Er war sich dessen sicher.
    George Walt müssen wieder da sein, stellte er fest. Wo immer sie auch gesteckt hatten.
    Wieder begann er, ein wenig benommen, nach einem Jet’axi Ausschau zu halten, das ihn nach Hause brachte.

 
13
     
    Jim Briskin aß in der kleinen Küche seines Komapts, und gleichzeitig las er aufmerksam die Morgenausgabe des Vidblatts. Er hatte darin – sozusagen als Nebenmelodie der gewaltigen Fuge, die sich in heroischem Stil abspielte – einen Artikel entdeckt, der in der Berichterstattung über die Auswanderung der Männer und Frauen nach Anders-Erde fast verlorenging.
    Das erste Paar, das hinüberging – Art und Rachael Chaffy –, war farbig gewesen. Und das zweite Paar, Stuart und Mrs. Hadley, war weiß gewesen. Das war genau die Art von sauberem und ordentlichem Detail, die Jim Briskins Proportionsgefühl entsprach, und er entspannte sich ein wenig und genoß sein Frühstück. Sal wird sich auch darüber freuen, fiel ihm ein. Ich muß daran denken, es zu erwähnen, wenn ich ihn heute vormittag sehe.
    Präsident Schwarz ist etwas entgangen, überlegte er, weil ihm diese geringfügige Tatsache zu dem Zeitpunkt, als sie geschah, nicht aufgefallen ist. Schwarz hätte eine ganz besonders hervorragende Ansprache an die beiden Paare richten können, hätte sie mit großen, prunkhaften Plastikschlüsseln für das andere Universum präsentieren können, während er ihnen eröffnete, daß sie das Symbol einer neuen epischen Ära der Rassenbeziehungen waren … Und das Ganze war natürlich von den Staatenrecht-Konservativen Demokraten in höchst noblem und werbewirksamem Glanz arrangiert. Irgendeiner von Schwarz’ Günstlingen hatte nicht aufgepaßt, und er müßte hinausgeworfen werden.
    Er wandte sich dem Fernsehen zu, um zu sehen, ob es aktuellere Nachrichten gab. Hatte das Ingenieur-Team der TE die Hochertrags-Energieversorgung schon in Gang gebracht, und wenn ja, war die Öffnung in der vorhergesagten Weise beeinflußt worden? Inzwischen müßten sich eine Menge weiterer Auswanderer zu den Chaffys und Hadleys auf der anderen Seite gesellt haben. Er fragte sich, ob es die Pithecanthropi-Sinanthropi-Leute bereits bemerkt hatten … War der entscheidende Augenblick mittlerweile gekommen? Während er geschlafen hatte?
    Auf dem Fernsehschirm sammelte sich das Bild, wurde stabil und scharf. Aber es war nicht das, was er erwartet hatte. Das Bild war von einer gewissen körnigen Struktur, ihm wohlbekannt; es wurde von einem Satelliten ausgestrahlt, der zu weit entfernt war. Auch der Ton war verzerrt. Beides würde natürlich besser werden, wenn sich der Satellit in diese Richtung bewegte und nicht in die entgegengesetzte. Was war los? Was war das für ein eigenartiges Programm? Er beugte sich vor, näher an den Lautsprecher heran, und versuchte, die ineinander verworrenen Worte zu entwirren.
    Das Videobild wurde schließlich klarer. Es war ein Kopf, der Kopf von George Walt. Sein Mund öffnete sich, und er sprach: »Ich bin jetzt König«, erklärten George Walt. »Ich habe hier oben eine ganze Armee zur Verfügung, eine Armee von Wesen, die Sie gern als ›Fast‹-Menschen ansehen, die aber tatsächlich – wie Sie bald feststellen werden, und zwar nicht durch mich – die legitimen Besitzer dieser Welt und jeder anderen alternativen Erde sind, die parallel zu der unseren verläuft. Sie wären überrascht, würden Sie die wissenschaftlichen Entdeckungen der Peking-Rasse kennen – und ich nenne sie lediglich als Mittel zum Zweck Peking-Rasse, weil man

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