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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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noch gern in die besten Restaurants von London ausführten, um mit ihren Erfolgen zu prahlen und sie vielleicht doch zurückzugewinnen. So sammelte sie eine Menge Klatsch und Gerüchte an, die sich für gewöhnlich bewahrheiteten. Gleichzeitig unterhielt sie im Haus ihres korrupten Vaters einen Salon für Exilnigerianer der verschiedensten politischen Richtungen. Verfolgte Politiker, verbannte Journalisten und Revolutionäre, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt war, diskutierten hier über Politik, was Mimi tiefe Einblicke in die Verhältnisse und Machenschaften in ihrer afrikanischen Heimat verschaffte. Egal ob in Lagos oder Kapstadt – was immer in Afrika passierte, Mimi wusste es als Erste.
    »Ich hab gehört, du warst in Angola«, sagte sie, als sie in ihrer blitzsauberen Küche, von der man auf den Park hinausblickte, Kaffee einschenkte.
    »Nur auf der Durchreise.«
    »Hast du die Meeresfrüchte genossen?«
    »Ja, sehr.«
    »Kommen denn nie irgendwelche Geheimnisse über deine Lippen?«
    Janson stand von dem Küchenhocker auf und küsste sie auf den Mund. »Nicht heute.«
    »Du küsst wie ein Mann, der eine andere Frau liebt.«
    »Ich küsse wie ein Mann in Eile. Mimi, ich brauche deine Hilfe. Und du würdest mir noch mehr helfen, wenn niemand erfährt, dass ich mit dir gesprochen habe.«
    Mimi lächelte. »Meine Lippen werden versiegelt sein, sobald du gegangen bist. Was brauchst du?«
    »Könnten wir mit den Beziehungen zwischen Nigeria und Île de Forée beginnen?«
    »Meinst du das Militärische oder das Erdöl?«
    »Ich dachte, das lässt sich gar nicht trennen?«
    Mimi lächelte erneut. »Ich wollte nur testen, wie gut du Bescheid weißt.«
    Sie nahm ihr Handy, ging in den Garten hinaus und begann zu telefonieren. Als sie zurückkam, sagte sie: »Ich habe zwei Jungs zum Brunch eingeladen. Machst du immer noch so gute Omeletts?«
    Janson stellte eine Pfanne auf den Herd und schlug ein Dutzend Eier in eine Schlüssel.
    »Was noch?«, fragte sie.
    »Iboga. Kann es sein, dass er sich in Nigeria versteckt?«
    »Unmöglich. Niemand würde ihn schützen.«
    »Nicht einmal die Armee?«
    »Das würde niemand riskieren. Nigeria hat auch so schon genug Imageprobleme; es wäre verheerend, auch noch einen blutrünstigen Diktator zu schützen. Wir haben uns noch nicht von unserer eigenen Diktatur erholt. Und werden es vielleicht auch nie.«
    »Sprechen irgendwelche Leute, die du kennst, darüber, wo er sich aufhalten könnte?«
    »Man hört schon dies und das, von Orten, an denen er aufgetaucht sein soll. Er ist ja nicht gerade unauffällig.«
    Janson lächelte und erzählte ihr eine Geschichte, die sie gern weitergeben würde. »Ein Kumpel vom MI5 hat mir mal erzählt, dass Idi Amin auf seiner Flucht aus Uganda in Saudi-Arabien von einem Satelliten gesichtet wurde.«
    »Iboga ist noch fetter als Idi Amin. Und heute sind die Satelliten ja noch viel präziser als damals.«
    »Wo wurde Iboga denn gesehen?«
    »Frankreich, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Russland.«
    »Wo in Russland?«
    Mimi zuckte die Schultern, und ihr Morgenmantel glitt von ihrer runden Schulter.
    »Vielleicht auch Korsika?«
    Mimi nickte. »Auch dort angeblich.«
    »Wirklich?«
    »Ja, erst neulich hat ein Typ, der dort Urlaub gemacht hat, so etwas erzählt. Er hat ihn zwar nicht selbst gesehen, aber einiges gehört.«
    »Wo?«
    »Er war mit seiner Yacht unterwegs. Also wird’s wohl am Meer gewesen sein.«
    »Hast du schon einmal von der Sécurité Referral gehört?«
    »Nein. Was soll das sein?«
    »Eine Gruppe von ehemaligen Agenten, die jetzt ihre eigenen Geschäfte machen.«
    »Drogenschmuggel?«
    »Ich glaube, alles, was Geld bringt.«
    Mimi erhitzte etwas Öl in einer Pfanne und sautierte ganze Tomaten. Janson rieb etwas Käse und schnitt Brot auf, um es zu toasten. Die Gäste trafen ein: Everest Orhii, ein dünner Nigerianer im mittleren Alter in einem abgetragenen blauen Anzug und offenem Hemd, und Pedro Menezes, ein ehemaliger Erdölminister von Île de Forée, der besser gekleidet war und sehr reich aussah. Janson nickte Mimi dankend zu und murmelte: »Wirklich beeindruckend in der kurzen Zeit.«
    »Dass ich beeindruckend bin, ist dir ja hoffentlich nichts Neues«, erwiderte Mimi. »Sonst wärst du doch gar nicht gekommen.«
    Minister Menezes betrachtete mit hungrigen Augen das Omelett, das Janson aufteilte. Everest Orhii machte sich dankbar über die Portion her, die Mimi ihm über den Küchentisch reichte. Es stellte sich heraus, dass beide

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