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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Männer im Exil waren. Der Nigerianer kam gerade so über die Runden und gab fast sein ganzes Geld für Anwälte aus in der Hoffnung, eines Tages nach Lagos zurückkehren zu können. Der Mann aus Île de Forée versuchte, durch Bestechung zurück nach Porto Clarence zu gelangen. Orhii hatte im nigerianischen Erdölministerium gearbeitet, wenn auch auf einer niedrigeren Ebene als Menezes auf Île de Forée.
    Die Handys der beiden Männer klingelten fast ununterbrochen. Immer wieder sprang einer der beiden vom Tisch auf und rief: »Olá!« oder »Orhii hier!«, um für ein kurzes Gespräch in den Garten zu eilen.
    »Vor dem Bürgerkrieg«, berichtete Menezes, zu Janson gewandt, »wollte Île de Forée nichts davon wissen, die Erdölexploration in der Tiefsee gemeinsam mit Nigeria durchzuführen.«
    »Obwohl Nigeria Iboga unterstützt hat?«, fragte Janson.
    »Diese Haltung bestand schon vor Iboga. Die Nigerianer haben früher unsere Schwäche ausgenutzt. Die Vereinbarungen über die Ölvorkommen vor der Küste waren nicht fair.«
    »Nein«, erwiderte Orhii, der gerade aus dem Garten zurückgekehrt war. »Das Problem war nicht, dass die Vereinbarungen nicht fair gewesen wären.«
    »Was dann?«, fragte Menezes.
    Orhii schlang eine Scheibe Toast mit zwei Bissen hinunter. »Die Île de Foréer mögen uns Nigerianer einfach nicht. Sie werfen uns vor, wie wären arrogant und anmaßend. Diese Haltung findet man oft bei kleinen Ländern gegenüber größeren. So wie in vielen Ländern Amerika nicht besonders beliebt ist, geht es auch uns teilweise in Nigeria.«
    »Nigeria zum Nachbarn zu haben, ist wie mit einem Nilpferd zu schlafen.«
    »Zwischen meinem Land und Ihrer Insel liegen zweihundert Meilen offenes Meer.«
    »Nilpferde können schwimmen.«
    »Alle halten uns für rücksichtslos und aggressiv!«, rief Everest Orhii. »Man wirft uns vor, wir würden uns alles nehmen, was wir wollen.«
    Pedro Menezes’ Handy klingelte, und er eilte in den Garten hinaus.
    Orhii winkte Janson näher heran. »Wenn Sie mehr über die Exploration in der Tiefsee erfahren möchten, fragen Sie Pedro nach dem Bestechungsgeld, das er von GRA genommen hat.«
    »Wer ist GRA?«
    Orhii zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Leider habe ich in meinem Büro nichts mit ihnen zu tun gehabt. Ich vermute aber, sie haben mit meinen Vorgesetzten gesprochen.«
    »Mimi?«
    Mimi schüttelte den Kopf. »Nie gehört. Frag Pedro, er redet gern. Er langweilt sich so in London. Am liebsten würde er sofort nach Hause zurückkehren und wieder Erdölminister werden, aber das wird nie passieren. Ferdinand Poe wird nur Kriegsveteranen in sein Kabinett aufnehmen.«
    Mimi ging mit ihrem Handy in den Garten, während Pedro wieder hereinkam.
    »Wer ist GRA?«, fragte Janson, als der ehemalige Erdölminister von Île de Forée wieder Platz genommen hatte und sich seinem Omelett zuwandte.
    »Oh, die.« Menezes lächelte. »Hab seit Jahren nichts mehr von ihnen gehört. Aber das ist ja kein Wunder, wenn ich hier in London festsitze.«
    »Können Sie mir gar nichts über sie erzählen?«
    »Sie sind sehr großzügig.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Er meint damit«, warf Everest Orhii ein, »dass GRA großzügig für die Exploration der Tiefsee gezahlt hat, und zwar südlich der Ölfelder, die Île de Forée mit Nigeria teilen sollte.«
    »Das sind zwei verschiedene Gebiete«, erwiderte Menezes verächtlich. »Nigeria hatte hier keinerlei Rechte.«
    »Die geologischen Gegebenheiten sind völlig klar. Es ist ein zusammenhängendes Gebiet.«
    »Es gehört geologisch und historisch gesehen uns. Es sind unsere Gewässer und unser Meeresboden!«
    »Das würde kein Gericht so sehen.«
    »Wir stehen aber nicht vor Gericht.«
    »Ihr habt uns übers Ohr gehauen.«
    Janson legte jedem der beiden eine Hand auf den Arm. »Gentlemen«, versuchte er sie zu beruhigen, »wofür stehen die Initialen ›GRA‹?«
    »Ground Resource Access, glaube ich«, antwortete Menezes.
    »Glauben Sie?«, schnaubte Everest Orhii verächtlich. »Sie müssen doch wissen, wer Ihnen das viele Geld gegeben hat.«
    »Auf der Businesskarte stand: ›Ground Resource Access‹. Ich habe den Namen nie irgendwo gesehen.«
    »Ground Resource Access – Zugang zu Bodenressourcen?« Janson erinnerte sich an sein Gespräch mit Kingsman Helms vor einigen Tagen, in dem der ASC-Manager etwas Ähnliches erwähnt hatte. Helms hatte gemeint, das Problem sei immer, an die Ressourcen im Boden heranzukommen. Zufall? Doch

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