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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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mit Hagopian waren stets zu ihrer beider Zufriedenheit verlaufen. Janson wies seine Augen und Ohren in Europa an, Hagopian unter die Lupe zu nehmen und nach irgendeiner unbekannten Schwachstelle zu suchen, die sich als Druckmittel verwenden ließ. Der Mann unterhielt beste Kontakte zu amerikanischen Geheimdienstkreisen, die es ihm erlaubten, relativ offen zu agieren. Es gab kein Land, dessen Behörden es auf ihn abgesehen hatten. Doch das Waffengeschäft war ein tückisches Feld, in dem sich die Dinge schnell änderten. Wie sich bald zeigte, gab es tatsächlich eine Schwachstelle, an der man ansetzen konnte. Hagopian hatte zwei Söhne: Der eine arbeitete mit ihm zusammen, doch der andere, Iljitsch, machte ihm angeblich einigen Kummer.
    »Würde mich interessieren, womit der Sohn eines Waffenhändlers seinem Vater Kummer bereitet. Ist er vielleicht Pfarrer geworden?«
    »Nein«, antwortete der nüchterne Franzose am Telefon. »Der Sohn hat sich einer Diebesbande angeschlossen.«
    Janson entlockte dem Franzosen noch weitere Details und befragte auch noch einige andere seiner Kontakte in Europa. Anschließend rief er einen Nutznießer der Phoenix Foundation an und erklärte ihm, dass er seine Hilfe brauche.
    Alle ehemaligen Schützlinge der Stiftung waren mit einem Telefon ausgestattet, dessen Verschlüsselungs-Chip es unmöglich machte, Gespräche mit Janson abzuhören. Nicht alle wussten, dass Janson hinter der Stiftung steckte, doch Micky Ripster war, so wie Doug Case, ein alter Freund.
    »Warum ich?«
    »Es geht um eine dringende Angelegenheit in London, und du bist in London.«
    »Nicht gerade schmeichelhaft. Du rufst mich nur an, weil ich zufällig vor Ort bin?«
    »Ich hab ein Riesenglück, dass du dort bist. Kein anderer würde das schaffen.«
    »Du vergisst, dass du mir mit deinem Programm geholfen hast, mich aus dem Geschäft zurückzuziehen.«
    »Nicht ganz. Das Programm sollte dir helfen, wieder der Alte zu werden. Keine Sorge, es ist für eine gute Sache.«
    »Und du erwartest von mir, dass ich wieder töte … für eine gute Sache? Sind wir dadurch nicht in die Scheiße reingeraten? Wo ist der Unterschied, wenn ich für deine gute Sache Leute umbringe?«
    »Der Unterschied ist, dass wir nach neuen Regeln operieren.«
    »Und die wären?«
    »Keine Folter. Keine zivilen Opfer. Es wird niemand getötet, der nicht versucht, uns zu töten.«
    »Keine Folter?«, fragte Micky Ripster. »Keine zivilen Opfer? Und getötet wird nur, wer uns töten will? Wenn du gerade ein komisches Geräusch hörst – das ist nicht der Verschlüsselungs-Chip. Das bin ich, weil ich mir gerade das Lachen verkneife.«
    »Du bist mir was schuldig«, beharrte Janson mit kühler Stimme. »Das hätte ich jetzt gern.«
    Langes Schweigen. »Also … Janson gibt’s, Janson nimmt’s, oder wie?«
    »Was Phoenix gewährt, braucht es wieder, um es dem Nächsten zu geben.«
    Ripster seufzte. »Na schön, Paul. »Wen willst du umlegen?«
    »Niemanden.«
    »Ich dachte …«
    »Es geht nicht darum, jemanden auszuschalten. Es geht darum, ein paar Tricks anzuwenden, und ich kenne keinen, der das besser könnte als du. Der syrische Geheimdienst glaubt immer noch, dass israelische Bomben ihre Atomanlage in Deir az-Zour zerstört haben.«
    »Weil sie es glauben wollen«, erwiderte Ripster bescheiden.
    Janson erklärte ihm, worum es ging.
    »Und was hab ich davon?«, fragte Ripster schließlich. »Ich meine, abgesehen vom Vergnügen, eine – zugegeben – recht interessante Herausforderung anzunehmen.«
    »Die Genugtuung, das Richtige zu tun. Und das Fünffache deines normalen Tagessatzes.«
    »Das ist großzügig.«
    »Keineswegs. Du hast einen Tag Zeit, ab jetzt.«
    Iljitsch Hagopian, der seinen Vornamen seiner russischen Mutter verdankte, radelte mit einem alten Raleigh-Dreigang-Fahrrad mit Weidenkorb um den Londoner Berkeley Square. Hagopian war jung, sah gut aus und hatte den Schmollmund eines verzogenen Kindes. Seinen gelben Kaschmirpulli trug er leger über den Schultern, die Ärmel vorne zusammengeknotet. Die wenigen Leute auf den Parkbänken, die ihn bemerkten, während er seine Kreise zog, nahmen an, dass er für Werbeaufnahmen posierte oder übte, bis der Fotograf eintraf.
    Es war ein idealer Tag, um hier im exklusiven Mayfair-Viertel Werbeaufnahmen für eine Zeitschrift zu schießen. Der Nachmittagshimmel war strahlend blau, das Sonnenlicht sickerte durch die riesigen Platanen und brachte die Kalksteinhäuser und das grüne Gras zum

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