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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Südafrikaner gab. Das war mehr, als Heinz und Kiluanji an ihren Waffen und Medikamenten verdienen würden.
    Janson hielt ihnen die Hand hin. »Danke.«
    »Schon komisch.«
    »Was?«
    »Keine Patrouillen. Keine Präsidentengarde. Nicht einmal die Typen, die wir bestochen haben. Kein Mensch weit und breit.«
    »Was bedeutet das?«
    »Sie sind anderweitig beschäftigt. Die bereiten sicher eine Offensive vor.«
    »Mit den Panzern?«
    »Ich weiß nur, dass ich so schnell wie möglich wieder verschwinden will, und ihr solltet es genauso machen.«
    »Mit anderen Worten: Tempo«, fasste Jessica zusammen.
    Sie überquerten die Straße und liefen los.
    Über dem Plantagengürtel wucherte der dichte Urwald in der feuchten Hitze. Jessies Rucksack wog dreißig Kilo, Jansons Gepäck gar vierzig. Vor Schweiß triefend, rannten und marschierten sie abwechselnd den immer steileren Pfad hinauf. Sie legten in der ersten Stunde fünf Kilometer zurück, in der zweiten nur noch drei, weil sie immer öfter klettern mussten. Die Belohnung war eine leicht abnehmende Temperatur und Feuchtigkeit in dem nicht mehr ganz so dichten Regenwald. Hier machten sie zwischen den hohen Bäumen Halt. Sie befanden sich nun außer Reichweite der Truppen des Diktators, deren Vormarsch die Rebellen hier aufgehalten hatten. Oberhalb dieses »Niemandslands« beherrschten die FFM-Rebellen ihr gut bewachtes Territorium, das bis zu ihrem Lager auf dem Pico Clarence reichte.
    Ab jetzt war es das Beste abzuwarten, bis es dunkel wurde, sodass sie mit ihrer Nachtsichtausrüstung den Vorteil besaßen, zu sehen, ohne gesehen zu werden. Doch konnten sie es sich erlauben abzuwarten, wenn der Diktator wirklich eine Offensive startete? Bis jetzt war alles wie am Schnürchen gelaufen. Nun war es Zeit, ein gewisses Risiko einzugehen.
    Einen knappen Kilometer weiter blieb Jessica, die vorausging, plötzlich wie angewurzelt stehen. Sie brauchte Janson kein Zeichen zu geben und nicht den kleinsten Laut in ihr kabelloses Mikrofon zu flüstern, um ihn zu warnen. Ihre Körpersprache sagte alles: Da lauerten verborgene Wachposten in einer Position, die ideal war für einen Hinterhalt, und Janson blieb augenblicklich stehen.

7
    Jessica Kincaid stand reglos im Schatten der Bäume.
    Janson konnte nicht erkennen, was sie entdeckt hatte. Er wusste nicht, ob er sich im Blickfeld des Wachpostens befand, in das sie vorgedrungen war. Ohne den Kopf zu bewegen, blickte er sich mit zusammengekniffenen Augen um und kam zu dem Schluss, dass er wahrscheinlich vom meterdicken Stamm eines Eisenholzbaumes abgeschirmt wurde.
    Jessica stand so lange reglos da, dass ein Sonnenstrahl, der durch das Blätterdach fiel, von der rauen Baumrinde über den unauffälligen Stoff ihres Rucksacks, ihre Schultern und schließlich über die lichtabsorbierende Tarnfarbe ihres Gesichts kroch. Zwanzig Minuten verstrichen, als wären es zwei Stunden. Dann noch einmal zwanzig. Jansons Knie schmerzten. Die Schwerkraft zerrte an seinem vollbepackten Rucksack. Das Blut in seinen Adern sank ebenfalls nach unten in die Füße.
    Er stellte sich seine Haut und Kleidung als unbewegliche Hülle vor, in die er schlüpfte, und begann Muskeln und Sehnen anzuspannen und zu lockern. Schließlich hörte er ein leises kratzendes Geräusch. Was war das? Er lauschte angestrengt. Wieder dieses Kratzen. Ein mechanisches Geräusch. Dann ein leises Klicken. Vielleicht der Hahn einer Waffe, der gespannt wurde? Jedenfalls nicht die von Jessica. Sie hatte sich nicht bewegt. Ein altmodischer Revolver vielleicht? In seinem Kopf formten sich Bilder, die sich zu einer Geschichte zusammenfügten. Ein Rebell im Regenwald, fernab der modernen Welt. Eine rostige alte Waffe, ein Geschenk seines Großvaters. Zielte er auf Jessie? Wieder dieses Kratzen und Klicken. Ein Feuerzeug? Ein billiges Wegwerffeuerzeug? Janson roch Tabakrauch. Eine Wolke wehte zu ihm herüber.
    Jessie musste entscheiden, wie es weiterging. Er wusste nicht, was sie sah. Wieder ein Hauch von Tabakrauch in der Luft. Der Wachposten war im Moment nicht besonders aufmerksam, das mussten sie ausnutzen.
    Tsk!, kam es aus Jansons Ohrhörer.
    Jessica gab ihm ein Signal, rührte sich jedoch immer noch nicht. Das bedeutete: Er sieht mich vielleicht, aber dich nicht. Ich kann mich nicht bewegen. Du schon. Der Rauch sagt dir, wo er ist.
    Janson sah seine Route vor sich: ein Schritt zurück, ein Schritt näher zum Eisenholzbaum, noch ein Schritt, dann um den Stamm herum. Aber was dann? Jessie

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